Christian Henrichs (l.) und Dieter Meckelburg vor dem Großen Feld: Beide engagieren sich in der Bürgerinitiative gegen den Neubau der Theodor-Fleitmann-Schule an dieser Stelle, die inzwischen zahlreiche Unterstützer hat. © Carolin West
Theodor-Fleitmann-Gesamtschule
Neubau der Fleitmann-Schule am Großen Feld? „Das wäre eine Katastrophe“
Die Bürgerinitiative gegen den Neubau der Theodor-Fleitmann-Schule am Großen Feld ist derzeit überall in der Stadt präsent. Die Mitglieder geben sich kämpferisch – im Namen aller Schwerter.
Im Februar fielen die Anwohner der Holzener Siedlung rund um die Straße „Zum Großen Feld“ aus allen Wolken. Aus der Zeitung mussten sie erfahren, dass das große Feld, das sie als Naherholungsgebiet empfinden, mit einem Schulneubau versiegelt werden soll.
„Wir sind wirklich erschrocken, dass es schon eine Beschlussvorlage gab, die möglichst zeitnah durch den Rat sollte“, sagt Anwohner Dieter Meckelburg. Gemeinsam mit Menschen aus der Siedlung und Unterstützern aus anderen Schwerter Ortsteilen engagiert er sich in der Bürgerinitiative, die den Neubau der Theodor-Fleitmann-Gesamtschule am Großen Feld verhindern möchte.
„Das Vorgehen der Stadt, die die Bürger außen vor gelassen und nicht an den Planungen beteiligt hat, erweckt den Eindruck, dass Fragen und Wiederstand unerwünscht waren“, erklärt Dieter Meckelburg. Dieses Recht möchte sich die Bürgerinitiative jedoch nicht nehmen lassen.
Ratsentscheidung wurde vertagt
Die Beteiligten erwirkten, dass die Entscheidung über den Schulneubau vom 24. Februar auf den 5. Mai vertagt wurde. Unterschriftensammlungen, Plakat-Aktionen und der seitdem regelmäßig aufgestellte Info-Stand auf dem Schwerter Markt sollen den Rat zum Umdenken bewegen.
1100 Unterschriften sind so bereits zusammengekommen, wie Thomas Pillich bei einer Zusammenkunft der Bürgerinitiative, ihrer Unterstützer und Interessierter am Großen Feld verkündete. Am Sonntag (18.4.) gab es dort die neuesten Informationen zum Thema Schulneubau, denen auch Vertreter von SPD, FDP und Grünen lauschten.
Schätzungsweise kamen am Sonntag (18.4.) mehr als 50 Schwerter zusammen, um die Meinung der Bürgerinitiative zu hören. © Carolin West
„Wir treffen uns hier regelmäßig sonntags, um uns zu besprechen“, erklärt Thomas Pillich, der noch einmal die wichtigsten Punkte der Bürgerinitiative zusammenfasste: Naturschutz, Verkehr und Finanzen. „Es geht hier nicht darum, dass die Anwohner die Baustelle oder der später mögliche Schullärm stören. Wir sind auch nicht gegen einen Schulneubau“, betont Dieter Meckelburg. „Aber die Schule an diese Stelle zu setzen, wäre eine Katastrophe.“
Einerseits würde das grüne Rückzugsgebiet der Holzener zerstört und noch mehr Natur versiegelt als es andere Bauprojekte in der Stadt derzeit ohnehin schon tun. Andererseits sei der Neubau an der Straße „Zum Großen Feld“ die teuerste aller in Frage kommenden Varianten und somit eine finanzielle Belastung für alle Schwerter und nachfolgende Generationen.
Verkehrssituation wäre „unzumutbar“
„Außerdem würde die Verkehrssituation durch eine Schule an dieser Stelle unzumutbar“, sagt Dieter Meckelburg. „Die Straßen sind jetzt schon überlastet, da hilft auch eine Umgehungsstraße nichts.“ Zumal den Zuwegungen zur neuen Fleitmann-Schule Bäume zum Opfer fallen würden, die Bürgermeister Dimitrios Axourgos erst im Dezember bei einer Pflanzaktion gesetzt hatte, so Thomas Pillich.
In puncto Naturschutz habe die Bürgerinitiative die Unterstützung vom NABU und dem Ornithologischen Arbeitskreis Unna. Und in allen Punkten erhalte man Zuspruch von vielen Schwerter Bürgern. „Es geht alle Schwerter an, was hier passiert“, sagt Anwohner Christian Henrichs.
„Natur statt Beton“ lautet das Motto der Bürgerinitiative, das auf zahlreichen Plakaten in Schwerte zu lesen ist. © Carolin West
Schließlich fehle das Geld, das in den aus Sicht der Bürgerinitiative überteuerten Schulneubau fließen soll, an anderer Stelle. Bis zum 5. Mai wolle man deshalb weiter Unterschriften sammeln, eigens kreierte Masken und Taschen gegen Spenden abgeben und weitere Plakate aufhängen.
Am Tag der Ratssitzung seien dann eine Kundgebung und die Übergabe der Unterschriftenlisten an den Bürgermeister geplant. „Wir werden präsent sein in der ganzen Stadt, bis dieser Spuk ein Ende hat“, sagt Thomas Pillich.
Einen Alternativvorschlag für einen Schulstandort hat die Bürgerinitiative im Übrigen nicht. „Wir konzentrieren uns derzeit darauf, unsere Argumente einzubringen, warum ein Neubau an dieser Stelle nicht die kostengünstigste und erst recht nicht die beste Lösung ist“, sagt Christian Henrichs. „Wenn das durch ist, kann man nach Alternativen schauen – wobei das letztlich Aufgabe der Stadt und des Rates ist.“
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