Teure Fotos für den Kreis Superblitzer steht vor dem Jahreswechsel noch einmal in Schwerte

Der „Superblitzer“ steht vor dem Jahreswechsel noch einmal in Schwerte
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Die Grüße aus der Bußgeldstelle werden wohl erst im neuen Jahr ins Haus flattern: Kurz vor Silvester hat der Kreis Unna seinen „Superblitzer“ noch einmal nach Schwerte geschickt. Das Gerät soll das Einhalten des vorgeschriebenen Tempos 30 auf der Heide überwachen.

Dazu wurde es auf einem unbefestigten Bürgersteigstück der Ostberger Straße in Stellung gebracht. Kurz hinter der Einmündung „Auf der Ostenheide“, wo bisweilen auch schon Radarmessungen stattfanden, macht es während der Weihnachtsferien seine teuren Verkehrssünder-Fotos. In der dunklen Jahreszeit ist es aus der Ferne nur schwer auszumachen.

Brandanschlag überstanden

Der Anhänger mit seinem markanten, kantigen Blechgehäuse und dem Kennzeichen der Hansestadt Wismar (HWI) ist seit Anfang des Jahres beim Kreis Unna im Einsatz. Die Kreisverwaltung hat den „Vitronic Trailer“, wie er offiziell heißt, von dessen Hersteller geleast, um die Verkehrsüberwachung zu verschärfen.

Im Gegensatz zum dem bekannten „Blitzer-Caddy“ oder Laser-Streifen der Polizei, die nur stundenweise an festgelegten Gefahrenstellen unterwegs sind, kann er tagelang rund um die Uhr an seinem Aufstellort wachen. Wie sich herausstellte, erfolgt der Wechsel dann meistens in einer Art Wochenrhythmus.

Nach dem Brandanschlag in Villigst wurde der Superblitzer in der Werkstatt untersucht. Binnen weniger Tage kam ein Ersatzgerät.
Nach dem Brandanschlag in Villigst wurde der Superblitzer in der Werkstatt untersucht. Binnen weniger Tage kam ein Ersatzgerät. © Kreis Unna (A)

Der erste Einsatz des Superblitzers in der Ruhrstadt musste vorzeitig enden. An der Roten-Haus-Straße in Villigst wurde er Ende März Ziel eines Brandanschlages und musste auf einen Abschleppwagen gehievt werden. Viel anhaben konnten die Flammen dem besonders vandalensicher gestalteten Gehäuse, aus dem nicht einmal Räder und Deichsel herausschauen, allerdings nicht.

Die Kreisverwaltung musste nicht einmal einen längeren Ausfall wegen der Reparatur in Kauf nehmen. Wie vorsorglich im Leasingvertrag vereinbart, erhielt er ruckzuck ein Ersatzmodell vom Hersteller.

Mietkosten wieder eingespielt

Seine wechselnden Aufstellorte im Kreis Unna führten den Superblitzer später schon mehrfach wieder nach Schwerte, wo er unter anderem in der Tempo-20-Zone Bahnhofstraße und an der Reichshofstraße in Westhofen gesichtet wurde. Die Rechnung, dass Miet- und Betriebskosten von rund 100.000 Euro im Jahr durch die Bußgeld-Einnahmen mindestens wieder eingespielt werden, ist aufgegangen.

Kreis will 9,7 Millionen Euro

Weil der Einsatz für die Verkehrssicherheit so erfolgreich ist, hat der Kreis angekündigt, für das neue Jahr zwei weitere baugleiche Geräte zu leasen. Das bedeutet wohl, dass sie dann auch häufiger in Schwerte zu Gast sein werden. In seinem Etat hat der Kreis für 2023 – allerdings aus allen Überwachungsmaßnahmen zusammen – Bußgelderträge von rund 9,7 Millionen Euro eingeplant. Für dieses Jahr wurde trotz der deutlich verschärften Strafsätze im Bußgeld-Katalog noch von rund 8 Millionen Euro ausgegangen.

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