Benzin-Preise

Ende des Tankrabatts in Schwerte: „Ich fahre nicht mehr schneller als 100 km/h“

Seit dem 1. September ist der Tankrabatt Geschichte. „Eine Katastrophe für Pendler“ sei das, so ein Tankstellen-Kunde in Schwerte. Die Schwerterin Christina Maßmy zieht indes Konsequenzen.

Schwerte

, 02.09.2022 / Lesedauer: 3 min

Drei Monate lang war die Energiesteuer auf Kraftstoffe gesenkt worden. Der sogenannte Tankrabatt lief nun zum 31. August aus – und gilt ab diesem Monat nicht mehr.

Wer nur ab und zu mit dem Auto unterwegs ist, bemerkt den Unterschied vermutlich kaum. Für Menschen, die auf ihre Benzin-betriebenen Fahrzeuge angewiesen sind, wird es jetzt aber wieder deutlich teurer.

„Ein Rauf und Runter gibt es immer“

Seit 44 Jahren arbeitet Alfons Peters schon in der Branche. Ihm gehört die freie Tankstelle an der Hagener Straße in Schwerte. „Ich habe schon alles erlebt“, sagt er. „Ein Rauf und Runter gibt es immer.“ Vor ein paar Tagen seien die Benzin- und Dieselpreise auch an seiner Tankstelle noch geringer gewesen. Mittags am 1. September kostete dort der Liter Diesel 2,10 Euro und Super 2 Euro.

Die Preise an der Tankstelle Peters waren schon am 1. September höher als noch vor ein paar Tagen. © Laura Quellenberg

Einen großen Preissprung hat es laut Alfons Peters in den letzten Tagen aber nicht gegeben. Er vermutet jedoch, dass die Preise noch steigen werden.

Und dem Tankstellenbetreiber bleibt nichts anderes übrig, als sich am Wettbewerb zu beteiligen. Auch für Alfons Peters ist die Lage nach dem Tankrabatt noch undurchsichtig: Er habe beispielsweise Benzin bestellt, von dem er nicht einmal am Liefertag den Preis gewusst habe. Den Kraftstoff müsse er aber dennoch kaufen.

Auf der Autobahn fährt Christiana Maßmy jetzt langsamer

Christiana Maßmy hat gerade ihren knallgrünen Wagen an der Tankstelle Peters getankt. „Ich habe überlegt, ob ich mich jetzt aufregen soll oder nicht“, erzählt sie. „Geld, Macht und Gier bestimmen traurigerweise die Gesellschaft.“ Die Schwerterin selbst versuche aber, bewusster Auto zu fahren.

Kurze Strecken mache sie schon immer mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Den Weg zu Arbeit in Hattingen müsse sie aber mit dem Auto zurücklegen. „Speziell jetzt möchte ich darauf achten, zusätzlich nicht schneller als 100 km/h auf der Autobahn zu fahren“, sagt Christiana Maßmy. Das mache einen Unterschied.

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Sie habe auch überlegt, vor dem Monatswechsel und dem Ende des Tankrabatts noch einmal zu tanken, sich dann aber dagegen entschieden. „Das ist auch etwas Mentales“, erklärt Christina Maßmy. „Ich will mich nicht davon bestimmen lassen.“ Der eine Euro, den sie eventuell gespart hätte, sei ihr den Stress nicht wert.

„Eine Katastrophe für Pendler“

Christian Kässens hat indes vor einigen Tagen noch für 1,72 Euro getankt. „Für die Pendler ist das eine Katastrophe“, sagt er, während er zwei Getränkekisten in seinen Kofferraum lädt. Ihn selbst störe das Ende des Tankrabatts aber nicht. „Ich fahre nur kurze Strecken.“

Alfons Peters ist optimistisch. „Da müssen alle durch, aber es wird auch wieder besser.“ © Bernd Paulitschke

Die Kunden und Kundinnen der Tankstelle Peters seien allesamt sehr friedlich, erzählt der Tankstellenbetreiber. „Ein paar haben in den letzten Tagen wohl etwas öfter getankt, aber immer nur so viel, wie ins Auto passte“, sagt er.

Bisher habe sich jedoch niemand über die steigenden Preise aufgeregt. Im Gegenteil. „Die Autofahrerinnen und Autofahrer haben volles Verständnis“, sagt Alfons Peters. Er ist der Meinung, alle sollten optimistisch bleiben. „Da müssen alle durch, aber es wird auch wieder besser.“

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