Tanja Schlosser ist Abschiedscoach.

Die Aplerbeckerin Tanja Schlosser ist Abschiedscoach. © grow your glow

Abschiedscoach Tanja Schlosser hilft bei Abschieden aller Art: „Bei Umbrüchen bin ich da“

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Tanja Schlosser hat einen ungewöhnlichen Beruf: Als Abschiedscoach begleitet sie ihre Klientinnen und Klienten. Was das genau bedeutet, hat sie im Gespräch erklärt.

Aplerbecker Mark

, 04.10.2022, 11:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das Thema Abschied begegnet allen Menschen immer wieder im Leben: Todesfälle, Umzüge, Kündigungen – um nur einige Beispiele zu nennen. Verarbeitet werden diese Situationen meist allein, im Familien- oder Freundeskreis. Doch es gibt auch professionelle Unterstützung.

Die Aplerbeckerin Tanja Schlosser hat den Umgang mit Abschieden aller Art zu ihrem Beruf gemacht: Als Abschiedscoach beschäftigt sie sich tagtäglich mit dem Thema. Sie hilft ihren Klientinnen und Klienten dabei, sich auf einen absehbaren Abschied vorzubereiten oder auch im Nachhinein Raum für Trauer zu schaffen.

Ausbildung zum Systemischen Coach absolviert

„Zertifiziert bin ich als Systemischer Coach“, erklärt Tanja Schlosser die Hintergründe ihres doch recht ungewöhnlichen Berufs. In der Vielzahl der unterschiedlichen Coaching-Möglichkeiten sei „Abschiedscoach“ jedoch der Begriff, der ihre Arbeit am besten zusammenfasse.

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Die gelernte Bankkauffrau hat in Frankfurt bei einer Firma gearbeitet, die Dienstleistungen im Bestattungswesen anbietet. Dort hat Tanja Schlosser sich nicht nur mit dem Thema Tod und Trauer beschäftigen müssen, sondern als Personalleiterin vor allem die Mitarbeitenden begleitet und sich schließlich auch im beruflichen Sinne von einigen verabschieden müssen.

Selbstständige Arbeit als Abschiedscoach

Zurück in Dortmund hat Tanja Schlosser zunächst weiterhin als Personalreferentin bei einem IT-Unternehmen gearbeitet, dabei jedoch zunehmend die enge Auseinandersetzung mit den Mitarbeitern vermisst.

Durch einen tragischen Unglücksfall in der Firma sei das Thema Tod und Trauer dann wieder auf ihrem Tisch gelandet, so Tanja Schlosser – und sie habe festgestellt, dass weder die Mitarbeiter noch das Unternehmen selbst auf solch eine Situation vorbereitet gewesen seien.

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Der Beschluss, sich als Abschiedscoach selbstständig zu machen, stand. Heute begleitet und unterstützt sie Unternehmen, Bestatter und insbesondere Privatpersonen im Umgang mit dem Thema Abschied.

In einem Vorgespräch versuche sie zunächst gemeinsam mit ihrem Klienten ein Ziel zu definieren, erklärt Tanja Schlosser. Bei Privatpersonen sei dies häufig eine Abschieds- und Vorsorgeplanung. „Meistens kommen Privatpersonen, die ihren eigenen oder einen Abschied innerhalb der Familie regeln wollen.“

Nicht nur Abschied durch Tod ist ein Thema

„Es gibt einfach Situationen im Leben, in denen man Umbrüche hat“, sagt Tanja Schlosser. „Da ist es mir ein Anliegen, den Menschen zu helfen, die unverschuldet oder manchmal natürlich auch geplant in eine bestimmte Situation kommen.“

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So helfe sie in ihren lebensphasenorientierten Coachings unter anderem Menschen, die aufgrund einer Schwangerschaft oder längerer Krankheit vorübergehend aus dem Berufsleben ausgestiegen sind und nun wieder einsteigen möchten. „Ich möchte hier zum Beispiel Müttern den Rücken stärken und ihnen zeigen, was möglich ist“, erklärt Tanja Schlosser.

Um die Atmosphäre bei den Sitzungen möglichst unbeschwert und lebendig zu halten, biete sie auch „Walk-and-Talk“-Spaziergänge an. „Oft hilft es, wenn man rausgeht. So hat man in anderer Atmosphäre die Möglichkeit, den Dingen Raum zu verschaffen."

Coachings für Unternehmen

Auf der anderen Seite biete sie aber auch Coachings für Unternehmen an, in denen sie zeigen möchte, wie diese den Übergang in gewissen Situationen leichter gestalten können. „Unternehmen können bei in vielen Situationen noch dazulernen“, meint Tanja Schlosser. Und auch zum Thema „Trauer am Arbeitsplatz“ sei es für Unternehmen sinnvoll, Vorbereitungen zu treffen.

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Ein spezielles Angebot hat Tanja Schlosser auch für Menschen, die in der Bestattungsbranche arbeiten. In einem Bestatter-Coaching geht sie auf die tägliche Arbeit mit Tod und Trauer ein und versucht, Raum für die Verarbeitung zu schaffen.

„Mit meiner beruflichen Kompetenz aber auch mit einigen persönlichen Erfahrungen kenne ich die Innen- und Außensicht in allen drei Bereichen: als Privatperson, in einem Unternehmen und auch in der Bestattungsbranche", erklärt Tanja Schlosser. „Und das Leben zeigt einem ja immer wieder, wie wichtig es ist, dass man wenigstens halbwegs auf eine Situation vorbereitet ist.“

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