Die Fotos an der A1 nach Köln sind sehr teuer. Doch die Autobahnpolizei Dortmund sieht nicht einen Cent von den Einnahmen ihres Superblitzers, der Anfang Januar erstmals kurz hinter der Autobahnauffahrt Schwerte gesichtet wurde.
Ihre Beamten leisten nur die Arbeit mit dem Enforcement-Trailer, wie der Radar-Anhänger mit dem Kameraauge offiziell heißt: Sie müssen ihn aufstellen, betreuen und anschließend die großen Datenmengen auswerten. Von den Knöllchen profitieren indes andere.
Tatort ist der Kreis Unna
Das Geld vom Einsatz in Schwerte fließe an den Kreis Unna, weil dort der Tatort für den Tempoverstoß sei, erklärt Peter Bandermann, Pressesprecher des für die Autobahnpolizei federführenden Polizeipräsidiums Dortmund. In der Regel sei deshalb die Bußgeldstelle des Kreises zuständig.
Nur bei schwerwiegenden Verstößen, die als Straftat über den Rahmen der Ordnungswidrigkeit hinausgehen oder bei Einsprüchen durch den Fahrzeughalter lande die Klärung vor einem Gericht.

Wer schließlich das Bußgeld bekommt, ist für die Autobahnpolizei auch unerheblich. Ihr Anliegen sei die Verkehrssicherheit, wie der Sprecher betont. Gerade in Baustellenbereichen wie an der A1 bei Schwerte, wo der Superblitzer jüngst in Position gebracht war, herrsche ein besonderes Unfallrisiko.
Die Fahrspuren seien häufig enger, die Streckenführungen nicht so übersichtlich wie normal. Und außerdem komme es oft zu einem Stau, an dessen Ende der Verkehr plötzlich stockt. „Es ist wichtig und lebenswichtig, das Tempolimit einzuhalten“, mahnt Peter Bandermann. Ansonsten drohe durch den längeren Anhalteweg eine tödliche Gefahr für die Verkehrsteilnehmer.
Ein eigener Superblitzer
Für die Geschwindigkeits-Überwachung verfügt die Autobahnpolizei schon seit mehreren Jahren über ein eigenes Exemplar des Superblitzers, wie ihn auch der Kreis Unna seit Anfang 2022 auf seinen Straßen im Einsatz hat. Meistens – so der Sprecher – bleibe er für mehrere Tage an einem Standort: „Das soll einen nachhaltigen Effekt erzielen.“
Beispielsweise wolle man Berufstätige, die die Strecke häufig nutzen, auf diese Weise daran erinnern, angemessen zu fahren. Übrigens kann das Gerät nicht nur eine Fahrspur überwachen, sondern parallel auch auf den anderen messen.
Zuständig ist das Polizeipräsidium Dortmund für das gesamte Autobahnnetz im Gebiet des Regierungsbezirks Arnsberg. Darunter fallen beispielsweise die A1 von Ascheberg bis Wuppertal, die A2 von Castrop-Rauxel bis Beckum, die A40 von Gelsenkirchen bis Dortmund, die A44 von Bochum bis Warburg und die A45 von Dortmund bis Dillenburg. „Insgesamt sind das über 500 Autobahnkilometer, hin und zurück 1.000 Kilometer“, rechnet der Behördensprecher vor.
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