
Schon wieder eine Bürgerinitiative in Schwerte gegen ein Neubaugebiet? Weit gefehlt: Im Musikantenviertel wehren sich Bürger nicht gegen die neuen Nachbarn, sondern gegen die Hartnäckigkeit des Landesbetriebs Straßen. Der versteht sich von jeher offensichtlich als Lobbyist für den Autoverkehr.
Und so kommen auch dessen Argumente daher: In Richtung Süden dürfe man schließlich bis zu Tempo 100 fahren, da bringe eine Baustellenzufahrt große Unfallgefahr mit sich, so die Vorlage für die Ratssitzung.
Erstens handelt es sich um einen Kreuzungsbereich, in dem zum Glück derzeit eine Ampel steht und eben kein Tempo 100 erlaubt wäre. Zum anderen gebe es durchaus die Möglichkeit, an potenziellen Gefahrenstellen ein Tempolimit zu erlassen. Bei eigenen Baustellen gelingt es dem Landesbetrieb sogar, Baustellenzufahrten auf Autobahnen zu schaffen. Und ja, Baustellen bringen Dreck mit sich, aber eben auch in Anliegerstraßen.
Und wenn der Landesbetrieb denn endlich beginnen sollte, den Kreisverkehr an der Kreuzung Letmather Straße/Ruhrtalstraße zu bauen, wird das ja auch mit Verkehrsbehinderungen einhergehen. Also unantastbar ist das System nicht. Da drängt sich der Verdacht auf, man will noch nicht einmal diskutieren. Und schon gar nicht mit den Betroffenen.
Doch dahinter darf sich Schwertes Politik und Verwaltung nicht verstecken.
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