Carla Lello und Kathrin Molitor gehören zur Stadtschulpflegschaft „Wir geben Schulen eine Stimme“

Carla Lello (36) und Kathrin Molitor (40) geben Schulen eine Stimme
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Sie möchten mitmischen in der Schulpolitik – und den Schulgemeinden eine Stimme geben: Kathrin Molitor (40) ist die neue Vorsitzende der Stadtschulpflegschaft in Schwerte. Auch ihre Stellvertreterin Carla Lello (36) ist hochmotiviert. Beide sagen: „Wir wollen uns für die Kinder einsetzen, aber auch zwischen Eltern, Schulen und der Stadt vermitteln.“

Kathrin Molitor wohnt in Westhofen. Ihre achtjährige Tochter besucht die Reichshof-Grundschule, ihr Sohn ist vier Jahre alt. „In einer Schulpflegschaft macht es ja Sinn, wenn jemand mitmacht, der voraussichtlich noch eine Weile dabei sein wird“, erklärt die 40-Jährige, die beim Sozialamt in Hagen arbeitet. Dann lacht sie: „Und ich habe nicht vor, hier wegzuziehen.“

Dreiergespann

Carla Lello ist ebenfalls begeistert von der neuen Aufgabe. „Ich bin gespannt auf das, was mich erwartet. Schon im Kindergarten war ich im Elternrat, dann in der Schulpflegschaft. Jetzt bin ich in der Stadtschulpflegschaft, das wird noch einmal eine neue Herausforderung.“ Die 36-Jährige hat zwei Mädchen (11 und 8 Jahre alt) und einen kleinen Jungen, der gerade drei Wochen alt ist. Deshalb ist die Krankenpflegerin auf einer Intensivstation gerade in Elternzeit.

Die Dritte im Vorstands-Bund ist Jessica Mallepree (45), die an diesem Tag nicht persönlich dabei sein kann. Doch die 45-jährige Sporttherapeutin ist am Telefon dazugeschaltet. Sie hat eine neunjährige Tochter. Ihr Sohn (11) besucht die Theodor-Fleitmann-Gesamtschule.

Insgesamt sind bis auf eine Grundschule alle Schwerter Schulen mit je zwei Personen vertreten. 17 Frauen und drei Männer bilden die neue Schwerter Stadtschulpflegschaft. „Bei solchen Ämtern sind die Frauen meist in der Überzahl“, weiß Kathrin Molitor aus Erfahrung.

Momentan tauschen sich alle häufig aus, und die drei Vorsitzenden besuchen die Schulen und das Schulverwaltungsamt. „Man muss erst einmal die verschiedenen Schulen mit ihren Problemen und Bedürfnissen kennenlernen“, sagt Carla Lello. „Ich finde, jede Stadt sollte so eine Pflegschaft haben. Denn oft bekommen Schulen nicht genug Hilfe.“

Ein guter Start sei die erste Sitzung des Schulausschusses am Mittwoch (3. Mai) gewesen. Dort wird zukünftig immer eine Vertreterin oder ein Vertreter der Stadtschulpflegschaft anwesend sein. „Wir haben uns sehr gut aufgenommen gefühlt“, sagt Kathrin Molitor. Die Eltern haben zwar kein direktes Stimmrecht bei Abstimmungen, aber immerhin eine beratende Funktion. „Wir wollen es nicht unnötig kompliziert haben. Vielleicht können wir andere Blickwinkel mit einbringen.“ Jessica Mallepree stimmt Kathrin Molitor zu: „Wir haben eine Stimme und werden sie auch erheben.“

Konkurrenzdenken

Im Vorfeld der Ausschuss-Sitzungen wollen sich die Eltern zukünftig regelmäßig treffen – um über Themen zu sprechen, die ihnen wichtig sind, und um die Tagesordnung gemeinsam durchzugehen. „Kinder müssen sich an ihren Schulen wohlfühlen, das ist uns wichtig“, sagt Carla Lello.

Gut ist, dass tatsächlich fast alle Schulen vertreten sind. Jessica Mallepree sagt dazu: „Natürlich ist unter den Schulen auch ein gewisses Konkurrenzdenken da. Es wäre einfach schön, wenn man zukünftig mehr zusammen schaffen könnte, als gegeneinander zu arbeiten. Ich glaube, wir sind da auf einem guten Weg und werden vernünftige Lösungen finden.“

Kathrin Molitor betont: „Man kann auch voneinander profitieren. Wir sehen: Was läuft an der einen Schule gut? Kann man das auch an der anderen umsetzen? Und was funktioniert nicht so gut? Dieser Austausch ist uns wichtig.“

Momentan gibt es noch keine Personen, die die Friedrich-Kayser-Grundschule vertreten. Bis die gefunden sind, stehen die Eltern in engem Kontakt mit der Schulleiterin. „Lehrkräfte sind manchmal nicht zu beneiden“, sagt Kathrin Molitor. „Und gerade Schulleitungen muss man unterstützen. Es gibt viele Baustellen.“ Und die wollen die Schwerter Eltern zukünftig gemeinsam angehen.

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