Die Lokalpolitik in Schwerte befasst sich aktuell mit einem Vorschlag der Stadtverwaltung. Demnach soll zur Umgestaltung des Stadtparks ein freiraumplanerischer Wettbewerb beauftragt werden. Kostenpunkt: rund 40.000 Euro.
Sowohl im Ausschuss für Umwelt, Klima und Mobilität am Dienstag (1.4.) als auch im Bauausschuss am Mittwoch (2.4.) wurde angeregt über den Beschlussvorschlag der Verwaltung diskutiert. Ein Änderungsantrag der Grünen-Fraktion brachte letztlich eine gemeinsame Marschroute.
Seit 2023 städtisches Eigentum
Jan Menges aus dem Planungsamt der Stadt gab den Lokalpolitikern und den interessierten Besuchern auf der Empore zunächst einen Überblick über den Status Quo des Stadtparks. Der Stadtpark in zentraler Lage der Schwerter Innenstadt sei als öffentliche Grünfläche ein „stadtprägender Freiraum mit zentraler Bedeutung für das städtische Leben“. Seit 2023 ist die Fläche im städtischen Eigentum.
Beim Stadtpark handle es sich um einen ehemaligen Friedhof der evangelischen und katholischen Kirche. „Dieser Charakter ist bis heute in vielen Bereichen strukturell noch vorhanden und ablesbar. Eine gesamtheitliche Neugestaltung der ehemaligen Friedhofsfläche zu einem ‚tatsächlichen Stadtpark‘ ist nach der Entwidmung nicht erfolgt“, heißt es in der Verwaltungsvorlage.
„Angsträume“ im Stadtpark
Und dann kam Jan Menges auf die Defizite zu sprechen, die der Stadtpark in seiner aktuellen Ausgestaltung aufweise. Er sprach beispielsweise von „dunklen Ecken und Angsträumen“. Weitere Schwächen seien historische Relikte (beispielsweise Grabsteine und Gruften), unklare Strukturen, ungenutzte Bereiche sowie Nutzungskonflikte der verschiedenen Besuchergruppen, wie beispielsweise zwischen der Stadtpark-Szene und der Öffentlichkeit.

Der Stadtpark umfasse eine Fläche von insgesamt rund 10.500 Quadratmetern, die überwiegend aus Rasenflächen mit vorhandenem Baum- und Strauchbestand bestehe. Die meisten Gehölze weisen laut Verwaltungsvorlage ein hohes Alter auf und sind über die Jahre sehr hoch und in die Breite gewachsen. Aufgrund dessen würden Teilbereiche stark verschattet. Die Folge: dunkle Räume, in denen man sich nicht immer wohlfühlt.
Idee: freiraumplanerischer Wettbewerb
Um eine Vielzahl an qualitativ hochwertigen Lösungsvorschlägen zu erhalten, schlug die Stadtverwaltung der Politik nun die Auslobung eines freiraumplanerischen Wettbewerbes vor. Die Durchführung des Wettbewerbs sei für das Jahr 2026 geplant.
Die Beteiligung des externen Planungsbüros soll nach den Vorstellungen der Stadt noch im Jahr 2025 stattfinden. Für die Durchführung des Wettbewerbs sowie die weitere Planung und den Umbau des Stadtparks wolle die Verwaltung versuchen, Fördermittel zu generieren. Für die Wettbewerbsbetreuung ist laut Vorlage mit Kosten für das zu beauftragende Planungsbüro in der Höhe von 40.000 Euro zu rechnen.
Änderungsantrag der Grünen
Im Umweltausschuss am Dienstag wies die Politik darauf hin, dass es bereits Pläne für eine Umgestaltung gegeben habe. 40.000 Euro seien daher zu viel. Zudem müssten Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt werden. Nur mit einer knappen Mehrheit wurde der Vorschlag der Verwaltung angenommen.
Am Mittwoch im Bauausschuss ging es noch einen Schritt weiter: Die Grünen-Fraktion legte einen Änderungsantrag vor, den Michael Rotthowe erklärte und der eine breite Zustimmung erhielt. Solch ein „wichtiges Projekt“ sollte durch die Änderungen und die Beantwortung einiger Fragen durch die Verwaltung auf einer breiteren Zustimmung fußen, so Rotthowe.

Demnach soll die Verwaltung zeitnah bereits bestehende Beteiligungsergebnisse und Vorplanungen zum Stadtpark veröffentlichen. Auch sollen die Kosten für eine alternative Vergabe an ein einzelnes Planungsbüro beziffert werden, genau wie die Gesamtkosten für die Umgestaltung des Stadtparks im Falle einer baulichen Umsetzung. Die Entscheidung über die Durchführung eines Wettbewerbs soll nach Vorlage der genannten Punkte nach Möglichkeit im nächsten Sitzungslauf gefällt werden.
Zustimmung der anderen Fraktionen
Der Vorsitzende des Bauausschusses, Marco Kordt (CDU), begrüßte den Antrag der Grünen. Er sei „eine gute Idee“ und es gelte hier „Genauigkeit vor Schnelligkeit“. Er ergänzte: „Wenn man außerdem beachtet, wie viele Ermächtigungsübertragungen wir zuletzt in das nächste Jahr geschoben haben, weil die Verwaltung mit den Projekten nicht mehr hinterherkommt, dann halte ich das für sinnvoll.“ Sascha Enders (CDU) sah den Antrag der Grünen ebenfalls als „zustimmungsreif“ an, genau wie Christoph Ecker (FDP).
Marc Seelbach (SPD) betonte noch einmal, dass dieses „wichtige Projekt“ durch die Ergänzungen eine breitere Zustimmung verdiene, als tags zuvor im Umweltausschuss deutlich wurde. Der Änderungsantrag der Grünen-Fraktion wurde schließlich einstimmig angenommen.
Einig war man sich im Bauausschuss zudem darüber, dass die Stadtparks-Planungen keine negativen Auswirkungen auf die Erweiterungspläne für die benachbarte Friedrich-Kayser-Schule haben soll, deren Schulhof etwas größer werden soll.
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