In Schwerte wird vorzugsweise ein Kämmerin gesucht.

© Bernd Paulitschke

Stadt Schwerte hat einen Spitzenjob auf Zeit zu vergeben

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Die Stadt sucht jemanden, der die Stadtfinanzen betreut. Der Job ist ausgeschrieben, das Gehalt ist festgelegt. Doch nicht alle Bewerber haben die selben Chancen. Aus gutem Grund.

Schwerte

, 24.08.2020, 11:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wenn Bettina Brennenstuhl die Stadt zum 1. September verlässt, soll sie möglichst schnell einen Nachfolger erhalten. Oder besser eine Nachfolgerin. Denn in der Stellenausschreibung ist die Stadt deutlich: „Wir möchten gezielt Frauen ansprechen und zur Bewerbung motivieren“, heißt es da. Denn aktuell sind mit Bürgermeister Dimitrios Axourgos und dem neuen Ersten Beigeordneten Tim Frommeyer zwei Männer an der Stadtspitze. Erst im erweiterten Verwaltungsvorstand ist mit Gabriele Stange eine Frau vertreten.

Doch was muss die neue Kämmerin können? Vor allem muss sie darauf achten, dass die Stadt Schwerte ihren Verpflichtungen aus dem Stärkungspakt Stadtfinanzen nachkommt. Denn die Finanzlage der Stadt ist eher bescheiden und wird durch die Coronakrise nicht besser.

Auch ein politischer Job

Der Job ist aber auch ein politischer, denn die Beigeordneten werden vom Rat der Stadt gewählt. Traditionell schlägt die CDU die Kandidaten für den Ersten Beigeordneten vor und die SPD die für den Zweiten. Das soll auch diesmal wieder so sein. Allerdings muss der dann neu gewählte Rat die Kandidatin oder den Kandidaten betätigen.

Wer also den Job in Schwerte übernehmen will, dem steht eine Tour durch die Fraktionsbüros im Rathaus bevor. Auch wenn ein Beigeordneter als Beamter gilt, ist der Job nicht auf Lebenszeit sicher. Denn als sogenannte Wahlbeamte müssen die Beigeordneten sich alle acht Jahre erneut zur Wahl stellen. Dann verlängert der Stadtrat ihre Amtszeit oder nicht. Im Fall des scheidenden Ersten Beigeordneten Hans Georg Winkler wurde die Amtszeit gleich zwei Mal verlängert, bevor er jetzt in die Ruhephase seines Vorruhestands eintrat.

Die Ratssitzung mit der Wahl der neuen Kämmerin ist für Oktober geplant. Deshalb beschloss der Rat der Stadt in der vergangenen Woche die Stelle jetzt auszuschreiben.

Auch für das Ordnungsamt zuständig

In Schwerte ist der Kämmerer oder die Kämmerin nicht nur für die städtischen Finanzen zuständig, sondern auch für das Ordnungsamt, die Feuerwehr und den städtischen Bauhof. Zudem ist sie Vorsitzende des städtischen Abwasserbetriebs. Allerdings sind diese Geschäftsbereiche nicht unbedingt in Stein gemeißelt. Welcher Beigeordnete für welche Ämter zuständig ist, regeln die Städte selbst.

Der Verdienst entspricht laut Anzeige der Besoldungsstufe B2. Das bedeutet laut Besoldungstabelle des Beamten Bundes, dass es 7.847,05 Euro pro Monat gibt. Daneben zahlt die Stadt noch eine Aufwandsentschädigung.

Neu ist übrigens, dass die Kämmerin möglichst nach Schwerte ziehen soll. Die Vorgängerin blieb in ihrer Heimatstadt wohnen.

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