Weit über 100 neue Wohneinheiten sieht der Entwurf des Büros Bläser Jansen Partner am östlichen Bereich der Gewerbefläche „Am Dohrbaum“ vor.

© Reinhard Schmitz

SPD will auf 100 geplante neue Wohnungen auf Schwerterheide verzichten

rnStadtplanung

Rund 100 Wohneinheiten und ein neues Gewerbegebiet sollen hinter McDonald’s entstehen. Die SPD hat Bedenken und fordert zumindest einen Teil der Pläne zurückzuziehen.

Schwerterheide

, 10.11.2020, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Hinter McDonald’s am Dohrbaum ist viel Platz für ein Gewerbegebiet. Und das fehlt in Schwerte, da die bestehenden Gebiete nahezu aus allen Nähten platzen. Da passt es gut, dass die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kreis Unna (WfG) diese Flächen vor einigen Jahren bei einer Versteigerung erworben hatte. Bereits vor einem Jahr hatte man einen städtebaulichen Wettbewerb ausgelobt.

Am Ende entschied man sich für eine Variante, die neben Gewerbeflächen auch noch eine Wohnbebauung enthielt – und zwar am Alten Dortmunder Weg. Über 40 Ein- und Mehrfamilenhäuser mit insgesamt 100 Wohneinheiten hatten zumindest die Planer auf ihrem Entwurf eingezeichnet. Das Baugebiet wäre über den Alten Dortmunder Weg erschlossen worden und durch einen Grünstreifen von McDonald’s getrennt.

2019 im Planungsausschuss beschlossen

Auf dieser Basis wollte man damals weiter planen. So hatte man es im November 2019 im damaligen Planungsausschuss beschlossen. „Die Pläne waren auch nicht schlecht“, betont der neue SPD-Ratsherr Marc Seelbach. Er hatte sich mit der Planung noch einmal beschäftigt und auch die Anwohner dazu angehört. Seine Erkenntnis: „„Wir sehen auf der Fläche die Möglichkeit, auch ein reines Gewerbegebiet und nicht, wie angedacht, eine Kombination mit Wohnbauflächen zu entwickeln.“ In direkter Nähe zur Dortmunder Stadtgrenze hat die Fläche zudem ein hohes Vermarktungspotenzial.

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Schon jetzt ist das Gebiet mit viel Verkehr belastet

Ein Argument für die Wende ist aus Seelbachs Sicht der Verkehr. Der Alte Dortmunder Weg fungiere jetzt schon als als Ausweichstraße für den Verkehr auf der B236. Wenn man nun ein derart großes Wohngebiet auch über den Alten Dortmunder Weg erschließe, wären die Verkehrsbelastung und die damit verbundenen Emissionen und Gefahrenquellen zu hoch.

Zudem sei die Straße ja ein Schulweg für Kinder der Heideschule und Adresse einer Kindertagesstätte. „Von einer Erschließungsstraße über den Alten Dortmunder Weg ist daher aus unserer Sicht abzusehen“, so Marc Seelbach.

Unterstützung der Fraktionsvorsitzenden

Unterstützung erhielt der neue Ratsherr von seiner Fraktionsvorsitzenden Angelika Schröder: „Entgegen der alten Beschlussfassung werben wir für unsere fachliche Einschätzung und haben daher einen Antrag an den neuen Ausschuss für Planen, Bauen und Wohnen zur Entwicklung des Plangebietes zu einem reinen Gewerbegebiet gestellt.“

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Mit diesem Umdenken geht man auch auf die Anwohner zu. Die hatten bereits bei der Vorstellung der Pläne eingewandt, dass statt eines Grünstreifens nun direkt hinter ihren Gärten neue Wohnhäuser geplant seien.