Am 28. Februar 2022, das war Rosenmontag, drehte Gastwirt Albrecht Bubenzer, von seinen Gästen Bubi genannt, den Zapfhahn im Kreuzeck für immer hoch. Damit verschwand eine der wenigen in Schwerte verbliebenen Eckkneipen. Das Haus gehörte bereits seit 2016 der Sparkasse und die plant dort nach dem Abriss einen neuen Wohnkomplex.
Fast 2000 Quadratmeter
Das Grundstück, auf dem das Wirtshaus stand, ist relativ groß. Fast 2000 Quadratmeter stehen für den Neubau zur Verfügung. Für ein Bauvorhaben dieser Größenordnung muss ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Der soll im Bauausschuss des Rates am 13. September eingeleitet werden.

Dort stellt die Sparkasse als Bauherr dann auch offiziell die Pläne für den Neubau vor. Geplant ist ein Wohnkomplex mit drei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss, der drei Gebäudeteile miteinander verbindet. In dem Neubau sollen insgesamt rund 20 Wohneinheiten entstehen, die sich in Größenordnungen zwischen ca. 45 und 80 Quadratmeter bewegen. Die Gebäude sollen sich an der Kreuzstraße und entlang des Holzener Wegs orientieren.
Geförderter Wohnraum
Grundsätzlich soll ein Großteil der Wohnungen als geförderter Wohnraum gebaut werden. Die Sparkasse selbst hat angekündigt, dass man eventuell auch alle Wohnungen als sozialen Wohnraum bauen will. „Im öffentlich geförderten Segment fehlen bis 2035 rd. 30 Wohneinheiten pro Jahr bzw. mehr als 400 Wohnungen insgesamt. In diesem Bereich besteht insbesondere ein Mangel an kleinen Wohnungen für Single- und Paarhaushalte, bei größeren Wohnungen für Familien und barrierefreien Angeboten für Senioren und Menschen mit Behinderung“, zitiert die Vorlage für die Kommunalpolitiker das Handlungskonzept Wohnen, das die Stadt in Auftrag gegeben hatte.

Dort heißt es, dass die Stadt insgesamt bis 2045 rund 1550 neue Wohnungen benötige. Die Situation auf dem Wohnungsmarkt sei weiter angespannt.
Die Pläne zeigen neben den drei Gebäuden eine Gemeinschaftsfläche im hinteren Bereich des Grundstücks, unter dem auch eine Tiefgarage untergebracht werden soll. Die Zufahrt ist zum Holzener Weg hin geplant. Bei der Gebäudehöhe orientiert man sich an den Häusern, die sich am Holzener Weg, gegenüber dem Neubau befinden.
Im Juli wurde abgerissen
Im Juli diesen Jahres rückten die Abrissbagger an und rissen das Mehrfamilienhaus mit der traditionsreichen Eckkneipe ab. Wirt Albrecht Bubenzer war bereits 79 Jahre alt, als er sich entschloss, die Gaststätte für immer zu schließen. 24 Jahre hatte er das Kreuzeck geführt. Vom Briefmarkenverein bis zum Kanarienzuchtverein, von BVB-Fans bis zur DLRG, sie alle waren in der Gaststätte und dem angebauten Saal heimisch.
Der Bebauungsplan wird im Bauausschuss zunächst eingeleitet und nicht beschlossen. Im Verfahren müssen noch Bürger und beteiligte Interessenten wie die Betreiber von Leitungen, Naturschutzverbände und Verkehrsbehörden gehört werden. Erst dann kann über deren Eingaben entschieden werden und der Bebauungsplan beschlossen werden.