Im Jahr 2009 verließ der Stahlhandel Becker und Fleer die Schwerter Innenstadt und zog ins Gewerbegebiet Nattland. Das alte Betriebsgelände glaubte man in gute Hände abgegeben zu haben. Wollte doch der Käufer dort ein Pflegeheim mit betreutem Wohnen errichten. Doch dann sprang der Betreiber ab und mit ihm die finanzielle Basis für das Projekt.
2016 übernahm Beta
Der Besitzer des Grundstücks wechselte mehrfach. Im Mai 2014 waren sogar Bagger angerückt und hatten mit dem Abriss der Hallen begonnen. Der damalige Besitzer hatte das Grundstück mit einer Bauverpflichtung gekauft, war aber offensichtlich nicht in der Lage zu bauen. Schon der Abriss wurde von der Stadt gestoppt, aber kurz darauf wieder genehmigt. Doch es passierte lange nichts.
Deshalb war man froh, als 2016 die Beta-Bau aus Bergkamen das Areal übernahm. Der renommierte Bauträger wollte hier Miet- und Eigentumswohnungen errichten. 40 Stück sollten es werden, ein neuer Bebauungsplan wurde aufgestellt. Die Beta ließ das Grundstück räumen und riss die Reste der Betriebshallen ab. Dann passierte ebenfalls lange nichts mehr.
2020 neuer Bebauungsplan genehmigt
Die Stadt hatte zwar im Februar 2020 einen neuen Bebauungsplan genehmigt, ein erster Bauantrag wurde aber als „unvollständig und fehlerhaft“ abgelehnt, wie Stadtsprecher Ingo Rous auf Anfrage bestätigte. Der zweite Bebauungsplan ließ auf sich warten. So lange, dass die SPD jüngst im Bauausschuss nach der Zukunft des Grundstücks fragte.

Zuletzt habe es im Oktober 2022 ein Gespräch mit dem Vorhabenträger der Firma Beta-Bau gegeben, erklärte der Stellvertretende Leiter des Planungsamtes, David Weber. Dabei sei es unter anderem auch um die Androhung einer Vertragsstrafe gegangen.
Daraufhin sei am 22. November ein neuer Bauantrag eingereicht worden. „Der Vorhabenträger kam damit seinen Verpflichtungen nach“, so Weber. Aktuell befinde man sich in der Phase der Behördenbeteiligungen. Konkret fehle noch eine Stellungnahme, so Stadtsprecher Rous auf Anfrage.
Kostensenkung prüfen
Beta-Bau-Geschäftsführer Dirk Salewski sagte dazu auf Anfrage: Man halte an dem Plan, hier Geschosswohnungsbau zu betreiben, fest. Aktuell prüfe die hauseigene Forschungsabteilung, wie man die Baukosten senken könne. Denn eine Luxuswohnanlage solle es nicht werden.
Fortschritte gebe es auch bei der Sanierung der Fabrikanten-Villa. Man habe sich über die Mittel aus dem Denkmalschutz geeinigt. „Wir beginnen mit der Sanierung der Gründerzeitfassade“, kündigte Salewski an. Allerdings müsse man an dem seit nunmehr 14 Jahren leer stehenden Haus einiges tun, da es auch Schäden in der Substanz gebe. In der Villa sollen die von der Stadt geforderten Wohnungen mit Mietpreisdeckel entstehen.
Tiefgarage geplant
Die Firma Beta-Bau will auf dem Gelände in der Nähe der Innenstadt 40 Miet- und Eigentumswohnungen bauen. Die Gebäude erhalten eine Tiefgarage und die ehemalige Fabrikantenvilla soll in das Konzept einbezogen werden. Insgesamt wird eine 5000 Quadratmeter große Fläche dort überwiegend neu bebaut.
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