
© Grafik Martin Klose
Schwerter wollen noch immer ihr Kino – und wünschen sich mehr Kultur
Online-Umfrage
Nur ganz selten oder gar nicht nutzen die Schwerter die Kulturangebote der Stadt. Viele sagen, die Angebote müssen besser werden. Dabei werden auch die Schreie nach einem Kino wieder lauter.
Endlich wieder ein Kino für Schwerte – das hatte sich Bürgermeister Dimitrios Axourgos in seinem Wahlkampf groß auf die Fahne geschrieben. Seit die Reichskrone in den 80er-Jahren ihre Pforten geschlossen hatte, wünschen sich die Schwerter kaum etwas sehnlicher, als ihr eigenes kleines Filmtheater.
Das zeigen auch die Ergebnisse der RN-Umfrage zur Stadtzufriedenheit. Denn wenn man die Schwerter fragt, ob ihnen das städtische Kulturangebot ausreicht, dann sagt die Mehrheit: Nein. Oder anders gesagt: Kultur gibt es, aber eben nicht die richtigen Angebote.
Immerhin sagen über 70 Prozent der Befragten, es gibt „eher zu wenig“ (36 Prozent) oder „zu wenig“ (36 Prozent) Kultur in Schwerte. Knapp 17 Prozent finden die Menge der Angebote „gerade richtig“. Und drei Teilnehmer finden sogar, dass es zu viel Kultur in Schwerte gibt.
Deutlich wird auf jeden Fall, dass die bestehenden Angebote laut Abstimmung eher selten genutzt werden. Ein Drittel der Befragten gibt an, in den zurückliegenden zwölf Monaten „nie“ zu Konzerten, Ausstellungen oder ähnlichem gegangen zu sein. Mehr als die Hälfte ging „1 bis 5 Mal“. Sieben Leute haben die Angebote nach eigenen Angaben sogar mehr als 15 Mal genutzt.
Der Schwerter wünscht sich also mehr Kultur in der Ruhrstadt. Davon – so zeichnet sich das Stimmungsbild unserer nicht repräsentativen Umfrage – gebe es schlichtweg nicht genug. Und das, was es gebe, sei scheinbar nicht das Richtige.
Was könnte man also tun, um die Bürger kulturell zu begeistern? Wenn man sie selbst fragt, fällt die Antwort ziemlich eindeutig aus. „Eine große Leinwand auf dem Marktplatz, auf der Konzerte gezeigt werden“, ist der Vorschlag eines Teilnehmers, der in der Art öfters genannt wird.
Open-Air-Kinos oder große Konzerte auf dem Marktplatz wünschen sich andere. Straßen- und Bürgerfeste, mehr Angebote für Jugendliche oder die U-30er. Doch es gibt eine ganz bestimmte Sache, die sich der Schwerter in Sachen Kultur am meisten wünscht – und zwar schon lange.
Ja, das fehlende Kino in Schwerte, das liegt den Bürgern schon lange auf der Seele. 71 Leute von 187 abgegebenen Stimmen antworten damit auf die Frage „Welche weiteren Kulturangebote wünschen Sie sich?“. Das Thema war bereits Bestandteil im Wahlkampf von Bürgermeister Dimitrios Axourgos.
Stadt: „Schwerte ist als Standort für Kinobetreiber interessant“
Wie steht es mittlerweile um das Vorhaben, gut zwei Jahre später? „Die Stadtverwaltung freut sich, dass auch viele Schwerter die Idee eines Kinos begrüßen. Es werden hierzu auch weiterhin mit Nachdruck Gespräche mit Kinobetreibern geführt, um diesen Wunsch zu erfüllen und die Stadt damit insgesamt zu stärken“, erklärt Stadtsprecher Ingo Rous auf Anfrage.
Klar sei nach den bisherigen Gesprächen, dass der Standort Schwerte für Kinobetreiber interessant ist, auch wenn die Konkurrenz in den Nachbarstädten groß ist.
Rous betont, dass es selbstverständlich viele Faktoren gibt, die das beeinflussen – an erster Stelle stehe da die Suche nach einem geeigneten Standort. Und auch die Corona-Pandemie mache es bekanntlich nicht wirklich leichter, denn viele Kinobetreiber haben „derzeit vielfach Probleme“, so Rous weiter. „Wir gehen davon aus, dass die Gespräche fortgesetzt werden können.“ Sobald es belastbare Informationen gibt, werde sich die Stadt genauer äußern.
Aus tiefster Liebe zum Ruhrgebiet bin ich gerne immer und überall auf der Suche nach Geschichten – für Kultur, Kindergärten und Schulen, Umwelt, Politik und alles, was Menschen sonst noch beschäftigt.
