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Luftfilter in Klassenräumen braucht kein Mensch
Meinung
Die Diskussionen um Luftfilter für Schulen und Kitas hören nicht auf. Dabei braucht diese Dinger wirklich niemand, findet unsere Autorin.
Während meiner Schulzeit gehörte ich zu den Frierenden. Zu denjenigen, die bei offenem Fenster zu zittern begannen und schnell ihren Schal umgebunden haben. Und auch heutzutage ziehe ich mir meine Jacke über, wenn ein Kollege oder eine Kollegin in den kälteren Jahreszeiten das Fenster in der Redaktion öffnet.
Bei allem Verständnis, dass Lüften nicht unbedingt ausschließlich angenehm ist, gehen mir die Diskussionen über Luftfilter doch tierisch auf die Nerven. Denn es scheint immer, als gäbe es nur zwei Möglichkeiten: Luftfilter einzubauen und im Warmen zu sitzen oder zu lüften und zu erfrieren.
So schwarz-weiß kann man die Situation aber schlicht nicht sehen. Vor allem deshalb, weil auch Luftfilter nicht vollkommen vom Lüften entbinden. Kinder in Klassen- oder Kitaräumen mit einem solchen Gerät müssen auch ab und zu mit richtig frischer Luft zurechtkommen.
Das Geld ist anderswo sinnvoller eingesetzt
Dass die Stadt Schwerte die Filter deshalb zunächst nur in Räumen ohne Belüftungsmöglichkeit eingebaut hat, halte ich für richtig. Auch, dass schlecht belüftbare Räume voraussichtlich mobile Lüftungsanlangen bekommen sollen und gut belüftbare Räume vorerst leer ausgehen, ist vertretbar.
Das Geld, das für die Ausstattung aller Kita- und Klassenräume nötig wäre, ist anderswo besser investiert. Beispielsweise in Lehr- und Spielmaterialien. Nach dem Takt einer CO2-Ampel zu lüften ist indes nicht nur kostengünstiger, sondern bringt mit frischem Sauerstoff auch bessere Luft zum Lernen und Spielen.
Redakteurin, davor Studium der angewandten Sprachwissenschaften in Dortmund und Bochum. Sportbegeistert und vor allem tänzerisch unterwegs.
