„Und, geht das noch?“, ruft Mariele Rupieper unter ihrer Kapuze hervor und schaut sich um. Ein Pfeiler mit den Botschaften „Einsicht, Rücksicht, Umsicht, Vorsicht, Weitsicht und Zuversicht“ ist unter ihren Arm geklemmt. Auf die Schubkarre ist neben dem Holzpfeiler aber auch noch eine riesige Krippe geladen, die Elvira Sürig die Kötterbachstraße hochwuchtet.
„Geht schon“, sagt sie knapp. Es regnet Bindfäden am Montag (27.11.). Trotzdem hält das Schwerter Krippenweg-Team daran fest, den Aufbau des 9. Krippenwegs zu starten – am Samstag (2.12.) wird dieser offiziell eröffnet.

Barbie und Ken als Maria und Josef
Barbie und Ken in der Rolle als Maria und Josef sind auch wieder mit ihrem Baby am Start. Aktuell haben die beiden in ihrer Krippe noch ein wenig Schräglage. „Wir fangen ja auch gerade erst an.“ Elvira Sürig schmunzelt unter ihrer Kapuze. Krippen von Josef Hellebrand und ein neues Bild von Uschi Vielhauer sind auch schon am Wegesrand zu finden.

Innerhalb dieser Woche werden wieder nach und nach die kuriosesten Exemplare an Krippen in der Schwerter Altstadt platziert und damit die Adventszeit in der Ruhrstadt eingeläutet. In diesem Jahr wird sich der Krippenweg wegen der Baustelle am Markt vor allem auf die Kötterbachstraße und Mühlenstraße konzentrieren – auch der beliebte Geschenkeschrank wird dort aufgebaut werden. „Wir hoffen, dass auch in diesem Jahr die Schwerter wieder fleißig die Geschenke austauschen“, sagt Elvira Sürig.

Neben den traditionellen Stücken werden aber auch ganz neue, moderne Krippen erwartet. Etwa sieben Krippen, unter anderem aus Legosteinen gebaut, wird ein Kurs der Gesamtschule im Gänsewinkel beisteuern und auch die Albert-Schweitzer-Grundschule hat fleißig gewerkelt. Das Motto dieses Jahr lautet: „Wir interpretieren Krippen heute“. Wie viele es insgesamt sein werden? „Wir haben sie nie gezählt, aber mindestens 17 Standkrippen“, erzählt Elvira Sürig.
„Lieber Jesus, ich danke dir für alles“ steht in einer der Sprechblasen, die die Grundschüler an ihre Krippe geklebt haben. Und: „Lasst uns alle in Frieden leben.“

Krieg und Frieden als Themen
Krieg und Frieden spiegeln sich thematisch auch in den Kunstwerken der JVA-Insassen wider, die wie jedes Jahr ihren Beitrag für den Schwerter Krippenweg leisten. So wird es in diesem Jahr unter anderem zwei überdimensionale Friedenstauben entlang des Krippenwegs geben, die in dem Workshop von Künstlerin Elisabeth Stark-Reding und Designer Christoph Prausnitz entstanden sind.

Ob die heiligen drei Könige und Co. wieder wie die vergangenen Jahre zuvor am Zaun vor St. Viktor hängen werden, sei final noch nicht entschieden, erzählt Elvira Sürig. „Das wird eine Überraschung.“ Denn besonders von den Holzfiguren von Martina Schultes Malschule seien über die Jahre immer mal wieder welche gestohlen worden.
Diebstahl und Vandalismus seien Probleme, mit denen das Krippenweg-Team Jahr für Jahr konfrontiert werde, aber „davon lassen wir uns nicht entmutigen“. Zu wichtig sei das Projekt in der Ruhrstadt. Da kann dann auch der Regen die Laune beim Aufbau nicht trüben. Bis zum 3. Januar 2024 sind Besucherinnen und Besucher eingeladen, den Krippenweg zu begehen.

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