
© Eva Witter-Mante
Vandalismus an Schwerter „Hofbildern“: „Ein bisschen traurig, dass die Menschen keine Achtung haben“
Vandalismus
Um trotz Corona Kunstwerke zur Schau stellen zu können, rief Eva Witter-Mante die Kunstaktion „Hofbilder“ ins Leben. In den letzten Wochen aber kam es immer wieder zu Zwischenfällen.
Auch bildende Künstler und Künstlerinnen haben es in der Corona-Pandemie nicht leicht. Um trotz der Einschränkungen Werke präsentieren zu können, ist Kreativität gefragt.
Eva Witter-Mante rief im Oktober letzten Jahres die Aktion „Hofbilder – draußen ist gesünder“ ins Leben, um die Schwerter Bevölkerung mit regelmäßig wechselnden Bildpaaren zu erfreuen.
Aktion soll bis Herbst weiterlaufen
„Unsere letzte richtige Ausstellung war im März 2020, seitdem ist nichts mehr möglich“, berichtet Witter-Mante, Inhaberin der Zwischenraum-Ateliers. „Die Aktion soll Künstlern helfen, ihre Werke auch weiterhin zu präsentieren und den Bürgern eine Freude zu bereiten.“
Da das Atelier an der Hagener Straße durch den begrenzten Platz seine Pforten in näherer Zukunft wohl nicht für Besucher öffnen darf, soll die laufende Aktion bis zum Herbst weitergeführt werden.
Seit mehreren Wochen hat das kleine Atelier jedoch mit Vandalismus zu kämpfen. „Immer mal wieder wurden ein oder zwei der Spanngurte gestohlen, mit denen die Kunstplakate am Zaun vor dem Atelier befestigt wurden“, so Witter-Mante. „Montag habe ich dann aber gesehen, dass dieses Mal fast alle Gurte weg waren.“ Einen Grund für den Vandalismus kann sich die Inhaberin des Ateliers nicht vorstellen.
Die Spanngurte seien nicht wertvoll und auch die Motive auf den Plakaten gäben keinen Anlass. „Man fragt sich schon, ob sich da jemand einfach austoben will und ein Ventil sucht. Wir haben uns diese Nische ja gesucht, weil Künstler es gerade eh nicht so leicht haben.“
Keine Meldung bei der Polizei
Da die Vandalen für die Tat erst einmal das Tor des Ateliers öffnen mussten, handele es sich zudem noch um Hausfriedensbruch. Bei der Polizei hat Eva Witter-Mante den Vandalismus an ihrem Ausstellungsprojekten nicht gemeldet. „Es ist ja nichts von Wert. Wäre eine der beiden Skulpturen aus dem Hof gestohlen worden, hätte ich etwas dagegen gemacht, wegen ein paar Spanngurten aber nicht.“
Die Motivation, das Projekt „Hofbilder“ fortzuführen, will sich Witter-Mante dadurch auch nicht nehmen lassen. Erst einmal solle es genau so weiter laufen wie bisher. Was bleibt, ist dennoch etwas Bestürzung über die Motive der wiederholten Tat: „Ich bin ein bisschen traurig darüber, dass die Menschen keine Achtung vor der Arbeit haben.“
Student für Sozialwissenschaft und Philosophie – gebürtiger Schwerter und Wahl-Dortmunder. Immer interessiert an Menschen aus dem Ruhrgebiet und ihren Geschichten.
