Überraschende Statistik
Schwerter Gymnasien nicht auf Dortmund angewiesen
Eigentlich wollte die Stadt für die Schwerter Gymnasien eine Vereinbarung mit Dortmund eingehen. Der Grund: Sie haben zu wenig Schüler, um fort zu bestehen. Doch das hat sich plötzlich geändert. Wir haben mit den Verantwortlichen gesprochen und geben einen Überblick über die aktuelle Situation der Schwerter Schulen.
Das Friedrich-Bährens-Gymnasium (FBG) in Schwerte.
Lange wurde um eine Beschulungsvereinbarung mit einer Nachbarstadt gerungen. Jetzt hat die Stadt Dortmund ihr Einverständnis erklärt. Sie würde die beiden Schwerter Gymnasien retten, belastet aber die beiden Gesamtschulen und die Stadtkasse. Deshalb sollen nach Auffassung der Verwaltung jetzt doch die eigenen Schüler ausreichen, um alle Schwerter Schulen zu erhalten.
Denn während man noch vor zwei Jahren davon ausging, dass die Schülerzahlen auch künftig weiter sinken werden, belegen neue Prognosen das Gegenteil. Schon der nächste Jahrgang Fünftklässler reiche aus, um ausreichend Schüler für zwei dreizügige Gymnasien und zwei Gesamtschulen zu betreiben. Im Schuljahr 2018 steige die Zahl der Fünftklässler sogar an, sodass es rechnerisch für 16 Eingangsklassen ausreicht.
Keine Vereinbarung mit Dortmund
Die Gründe für den neuen Kindersegen seien vielfältig. So steige die Geburtenrate in letzter Zeit wieder leicht an. Außerdem gebe es durch die Flüchtlinge mehr Kinder in Schwerte, erläutert der Schuldezernent. Er plädiert dafür, keine Beschulungsvereinbarung mit Dortmund abzuschließen.
Denn die Dortmunder wollten nicht nur ihre Gymnasiasten nach Schwerte schicken, sondern auch ihre Gesamtschüler, wie die Dortmunder Schuldezernentin Daniela Schneckenburger vergangene Woche der Stadt schriftlich mitteilte. Dies habe der Rat der Nachbarstadt so beschlossen. Denn im Dortmunder Süden gibt es nur eine Gesamtschule und die liegt in Brünninghausen. Für viele Dortmunder wären also die Schwerter Schulen deutlich näher am Wohnort.
„Wenn wir das machen, gibt es wieder zu wenig Plätze für Schwerter Schüler“, mahnt Winkler. Schon vor der Gründung der neuen Schule gab es mehr Anmeldungen als Plätze. „Bei einer Beschulungsvereinbarung wären die Dortmunder Schüler mit den Schwertern gleichgestellt“, so Winkler.
Entscheidung am 22. Juni
Die hatte man noch vor Kurzem für notwendig erachtet. Denn mit dem Beschluss eine neue Gesamtschule zu gründen, musste die Stadt nachweisen, dass dafür ein Bedarf besteht. Und zwar ausschließlich auf der Basis von Schwerter Schülern. Das Ergebnis damals war eindeutig: Mit Schwerter Schülern könne man nur 13 Klassen pro Jahrgang bilden.
Das reichte zwar aus, um die gesetzlich vorgeschriebenen jeweils vier Klassen für die Gesamtschulen zu besetzen. Es blieben aber nur noch fünf für die Gymnasien übrig. Ein Gymnasium wäre daher künftig mit nur zwei Klassen pro Jahrgang in seinem Bestand gefährdet.
Am 22. Juni entscheidet der Schulausschuss, wie es weitergeht. Den Beschlussvorschlag hat Winkler schon formuliert: Die Verwaltung wird beauftragt, unabhängig vom Abschluss einer Beschulungsvereinbarung die Dreizügigkeit für das Friedrich-Bährens-Gymnasium zu beantragen.