Schwerter Feuerwehrmänner wegen Überstunden sauer
Brandbrief an Bürgermeister
Der Streit schwelt seit Langem: Die meisten Hauptamtlichen der Feuerwehr Schwerte warten seit Jahren auf einen Ausgleich von Überstunden. 13 Feuerwehrmänner klagten und einigten sich anschließend mit der Stadt. Ihre Kollegen gingen bislang leer aus und schrieben jetzt einen Brandbrief an den Bürgermeister.

Normalerweise kämpfen die Schwerter Feuerwehrleute gegen Flammen. Derzeit setzen sich 22 aktive und ehemalige Retter für den finanziellen Ausgleich von Überstunden ein, die sie zwischen 2001 und 2006 geleistet haben.
Zwischen 2001 und 2006 waren die hauptamtlichen Feuerwehrleute in Schwerte 54 Stunden pro Woche im Dienst. Laut EU-Arbeitsrichtlinie sind 48 Stunden erlaubt – die Feuerwehrleute haben sechs Stunden pro Woche unentgeltlich gearbeitet. Die EU-Richtlinie besagt auch, dass es als Arbeitszeit angerechnet werden muss, wenn die Retter innerhalb ihres Bereitschaftsdienstes nachts in der Feuerwehrwache schlafen. Auch darauf pochen die Schwerter Personalrätin Linda Schmidt und ihre Kollegen in dem Brief. In Schwerte warten laut Personalratsmitglied Klaus Künzel noch 22 aktive und ehemalige Feuerwehrleute auf den Ausgleich ihrer Überstunden. Die im Raum stehenden Geldsummen variieren, einige Feuerwehrleute hätten aber grundsätzlich Anspruch auf eine Nachzahlung im fünfstelligen Bereich, sagt Personalrätin Schmidt.
Den Ausgleich in voller Höhe wird die Stadt angesichts ihrer angespannten Haushaltslage kaum zahlen können. „Der Bürgermeister und der Kämmerer werden den Feuerwehrleuten bei einem Gespräch noch einmal die besondere Situation der Stadt erläutern“, sagt Jutta Pentling. Es geht also darum, sich auf einen Betrag zu einigen. 13 andere Schwerter Feuerwehrleute hatten sich bereits im März mit der Stadt geeinigt. Die Summe der Nachzahlung wurde nicht bekannt.