
© Heiko Mühlbauer
Schwerter decken sich ein: Welche Lebensmittel am Samstag in den Geschäften knapp sind
Coronavirus
In der Woche waren schon die Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel knapp. Am Samstag gab es dann einige Lebensmittel nicht mehr. Die Schwerter haben mit Hamsterkäufen begonnen.
Schon auf dem Parkplatz von Kaufland wird schnell klar: Heute ist kein normaler Einkaufssamstag. Auf dem Weg zum Auto, eine Familie mit drei Vorratspaketen Klopapier, andere stapeln kartonweise Fertiggerichte in ihren Wagen.
Im Inneren des Lebensmitteldiscounters sieht man zunächst nichts Auffälliges. Obst und Gemüse, sonst an Wochenenden manchmal knapp bestückt, ist in Hülle und Fülle vorhanden.
Dafür herrscht gleich um die Ecke im Regal mit den Dosentomaten gähnende Leere. Auch Linsen in der großen Dose, einzelne Sorten Reis, Spaghetti-Gerichte und vor allem Suppen und Fertiggerichte in der Dose gibt es kaum. In einem Regal steht noch eine einsame 800-Gramm-Dose „Tomaten stückig“.
Am Freitag begannen die Hamsterkäufe
Die Kassiererin bestätigt den Verdacht. Bereits seit Freitag bevorraten sich die Schwerter in großem Stil. Sie selbst vertraut allerdings darauf, dass es auch in der kommenden Woche noch Lebensmittel gebe. Auch in Heinsberg würden ihres Wissens nach die Menschen in Quarantäne versorgt.
Sie habe die Schweine-Grippe und andere Gefahren überlebt. Und das – man muss es hinzufügen – in einem Job, in dem man ausreichend Kontakt zu anderen Menschen hat.
Kaufland ist kein Einzelfall. Auch bei anderen Discountern fehlen einzelne Produkte. „War gerade im Lidl einkaufen, fast alle Regale leer gekauft, drehen wir hier in Deutschland alle durch?“, fragt der Holzener Uwe Goerke-Gott in seinem WhatsApp-Status. Hier sammelt er auch Fotos von leeren Regalen, zum Beispiel auch im Real in Hagen, im besagten Lidl, aber eben auch aus dem Schwerter Kaufland.
Auch andere Menschen melden sich dort zu Wort, die ihre Hamsterkäufe begründen: Im Ernstfall wolle man Menschenmassen vermeiden können. Und im Supermarkt käme man ja immer mit vielen Leuten zusammen. Und dann würde in Schwerte ja noch das Norovirus grassieren.
Lebensmittelunternehmen bestätigen den Trend
Die Lebensmittelunternehmen in Deutschland bestätigen mittlerweile, dass man manchmal Lieferschwierigkeiten habe. Der Spiegel zitiert einen Sprecher von Lidl: „In einigen Regionen und Filialen verzeichnen wir deutlich erhöhte Abverkäufe.“ Man sei aber bemüht, die Versorgung herzustellen. Und der Deutsche Einzelhandelsverband ließ verlauten, dass man keine Engpässe an Nudeln, Konserven und ähnlichen Vorratsprodukten befürchte.
Besonders besorgt sind die Schwerter wohl, dass der Vorrat an Toilettenpapier nicht ausreichen könne. Denn viele Sorten waren in zahlreichen Geschäften am Samstag nicht mehr zu haben.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
