Das Geräusch von Motorsägen ist seit Mittwoch (15.11.) wieder und wieder im Stadtpark zu hören. Dort sind aktuell Mitarbeiter der Firma „Baumdienst Heinrich Niestroj“ zusammen mit einem selbstständigen Baumkletterer in schwindelerregenden Höhen im Einsatz. Sie sägen gefährdete Äste von den Bäumen. Eine gewaltige Esche mussten sie komplett fällen, zwei weitere Bäume haben die Experten ebenfalls im Blick.
Die zuerst gefällte Esche, die direkt neben dem Schulhof der Friedrich-Kayser-Grundschule stand, war zuvor im Auftrag der Stadt Schwerte von externen Experten kontrolliert und für die Fällung markiert worden, erklärte Stadt-Pressesprecher Ingo Rous. „Insgesamt sind drei Eschen für eine Fällung vorgesehen.“ Einer der Bäume soll allerdings noch einmal genauer untersucht werden. Rous: „Dann wird eine endgültige Entscheidung getroffen.“

Pilzbefall der Bäume
Zu der bereits gefällten Esche erklärt Baumkletterer André van Doornick: „Der Baum war von einem Pilz befallen. Das Problem ist, dass solche Bäume dann irgendwann keine ausreichende Standfestigkeit mehr haben. Das kann gefährlich werden.“
Die betroffenen Wege im Stadtpark, an denen die Arbeiten ausgeführt werden, sind von den Experten mit Flatterband markiert worden. Denn auch die Äste, die weit oben sitzen, haben noch einen ordentlichen Durchmesser. Anfang Oktober war ein Ast aus rund zehn Metern Höhe abgebrochen und auf den Weg gestürzt – direkt vor dem Rathaus am Stadtpark. Dabei hatte er einen Laternenkopf abgerissen.

Totholz oder nicht?
Ingo Rous betont, dass die Baumpflege aus Gründen der Verkehrssicherheitspflicht regelmäßig durchgeführt wird. Das bestätigt André van Doornick. Auch in den nächsten Tagen werde daher im Stadtpark Totholz aus den Baumkronen entfernt, damit Spaziergängerinnen und Spaziergänger ungefährdet durch den Park gehen können. „Allerdings ist es schwer geworden, gefährdete Äste frühzeitig zu erkennen.“ Früher habe man abgestorbene Äste sofort am Aussehen erkannt.
„Heute ist es so, dass Bäume, deren Immunsystem zum Beispiel durch mehrere heiße und trockene Sommer geschwächt ist, sogar ihre noch grünen Äste abwerfen“, erklärt der Baumkletterer. Denn die Natur sei schlau: Der Baum müsse dann weniger Äste „versorgen“ und spare auf diese Weise Ressourcen. „Solche Äste, die zwar gesund wirken, aber möglicherweise kurz vor dem Abbruch stehen, sind unheimlich schwer zu erkennen.“

Bei der mächtigen Esche war der Fall leider klar: Der Baum musste weg. „Das tut mir eigentlich sehr leid, wenn ich einen kompletten Baum fällen muss“, sagt van Doornick. Doch man könne am dunklen Inneren des Stammes erkennen, dass der Baum tatsächlich krank war.
Passanten sollten sich in den nächsten Tagen an die Absperrungen und die Schilder mit Warnhinweisen halten, erklären der Baumkletterer und die Arbeiter der Firma Niestroj. Denn um den ganzen Stadtpark zu sichern, brauchen die Mitarbeiter noch mehrere Tage.
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