Im März (24.3 bis 29.3.) hatten das Sozial- und Jugendamt ihre Türen vom Rathaus am Stadtpark temporär geschlossen, weil ein Mitarbeiter „massiv bedroht“ wurde. Jetzt wiederholt es sich: Wieder seien Mitarbeitende bedroht worden, die Türen sind wieder dicht.
„Nun zwingt die neuerliche Androhung massiver und lebensbedrohlicher Gewalt gegenüber Mitarbeitern des Jugendamtes zu dieser Sicherheitsmaßnahme“, hieß es am Mittwoch (17.5.) in einer Mitteilung der Stadt Schwerte auf ihrer Internetseite. Zu den genauen Hintergründen äußert sich Sozialdezernent Tim Frommeyer nicht, erklärt aber im Gespräch mit unserer Redaktion, dass es sich um einen neuen Fall handele.
Wird Gewaltandrohung gegenüber Stadtmitarbeitenden zu einem größeren Problem in Schwerte? „Der Ton wird ein anderer und die Fälle treten vermehrt auf“, sagt Tim Frommeyer. Die Mitarbeitenden seien schwierige Beratungssituationen gewöhnt und keinesfalls zart besaitet, aufgrund der Bedrohungslage habe die Stadt aber mit einer erneuten Schließung reagieren müssen.
Anzeige gestellt
Demnach sind die Mitarbeitenden der Stadt Schwerte im Rathaus am Stadtpark aktuell bis auf Weiteres erneut nur über Terminvereinbarungen zu erreichen.
Die Pressestelle der Kreispolizei Unna bestätigte am Mittwoch auf Anfrage, dass am Montag (15.5.) eine Anzeige bei der Polizei eingegangen ist. Diese werde im Rahmen der Sachbearbeitung abgearbeitet. Die Bedrohung sei verbal ausgesprochen worden, zu handgreiflichen Tätigkeiten sei es nicht gekommen. Alle erforderlichen Maßnahmen der Polizei seien getroffen.
Langfristige Lösungsansätze
Für notwendige Gespräche der ansässigen Ämter im Rathaus am Stadtpark können weiter Termine per E-Mail oder telefonisch vereinbart werden, so die Stadt. Besucherinnen und Besucher werden dann am Haupteingang abgeholt.
Es werde langfristig eine Lösung angestrebt, die den Schutz der Mitarbeitenden auf der einen Seite gewährleistet und auf der anderen Seite Hilfe für die Menschen bietet, die sie brauchen. Dazu werden unterschiedliche Modelle anderer Kommunen angeschaut. Noch sind die Pläne nicht konkret: Ein Security Dienst, Zulassregelungen oder die Beibehaltung der Terminbasis können mögliche Lösungen am Standort im Stadtpark sein, so Frommeyer. „Wir nehmen uns die Zeit, Struktur reinzubringen. Wir gucken uns die Fälle genau an und wollen sie so natürlich nicht fortsetzen.“
In den Räumen der ehemaligen Realschule am Stadtpark befinden sich neben Sozialamt und Jugendamt auch die Büros für Grundsicherung und Wohngeld sowie die zuständige Stelle für Hilfen zur Erziehung.
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