Ruhr Renaturierung von Witten bis Wickede In Schwerte sollte der Umbau längst gestartet sein

Ruhr Renaturierung von Witten bis Wickede: In Schwerte dauert es länger
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Im Januar 2020 stellte die Bezirksregierung ihre Pläne für eine Renaturierung der Ruhr in Schwerte vor. Breitere Ufer, mehr Überschwemmungsgebiet und die Rückkehr von Eisvogel und anderen Tieren waren angedacht. Oder in den Worten der Bezirksregierung: „Die Ruhr in Schwerte bekommt wieder einen natürlichen Lauf. In den kommenden Jahren soll durch diese und weitere Maßnahmen der Fluss wieder in einen „guten Zustand“ versetzt werden. Dieser ist laut einer europäischen Wasser-Richtlinie erreicht, wenn die typische Besiedelung von Fischen, Wasserpflanzen und anderen Organismen wieder hergestellt ist.“

Damals hatte man schon einen engagierten Zeitplan und eigentlich müsste die Ruhr längst in der Umbauphase sein. 2022 wollte man mit den Bauarbeiten beginnen. Wir fragten bei der Bezirksregierung nach, was aus den Plänen geworden ist.

In Verzug geraten

Aus verschiedenen Gründen sei man in Verzug geraten, so der Sprecher der Bezirksregierung, Christoph Söbbeler. Aktuell plane man im Frühjahr 2024 die Ingenieursleistungen auszuschreiben. Alle anderen Schritte würden sich anschließen. Wie lange es dann noch dauern kann, bis der Umbau erfolgt, dazu wollte sich der Regierungssprecher nicht einlassen. Experten gehen von fünf bis sechs Jahren aus.

Das soll gemacht werden

Was soll dann an der Ruhr gemacht werden? Im Bereich Westhofen (Röllingwiese, Kluseninsel) sollen neue Nebenarme gebildet und Spundwände entfernt werden. Auf dem Abschnitt von Ergste zur Innenstadt werde man besonders am südlichen Ruhrufer aktiv werden, um hier neue Kurven und feuchte Auenflächen zu erreichen. Das südliche Ufer soll von der Betretung durch Menschen weiterhin frei bleiben. Im nördlichen Bereich müssen die verschiedenen Nutzungsinteressen von Naturschutz, Landwirtschaft, Naherholung, Tourismus aufeinander abgestimmt werden.

Die Bezirksregierung hatte viele Ruhr-Auen-Flächen in Schwerte gekauft, um die Pläne umzusetzen. Allerdings waren viele landwirtschaftliche Flächen auch langfristig verpachtet.

In Wetter und Witten

Wer wissen möchte, wie die renaturierte Ruhr in Schwerte aussehen wird, kann sich in Wetter und Witten umsehen. Hier baute man bereits um und auch in Fröndenberg ist man derzeit am letzten Bauabschnitt.

Bis 2027 muss nach den Vorgaben der europäischen Wasserrahmenrichtlinie die Ruhr in einen naturnahen Zustand versetzt werden. In Schwerte wird das wohl nicht abschließend klappen.