Neben Müll auch giftige Schlacke? CDU hat Fragen zu Ex-Spielplatz

© Heiko Mühlbauer

Neben Müll auch giftige Schlacke? CDU hat Fragen zu Ex-Spielplatz

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Nicht nur Müll, sondern auch gefährliche Altlasten? Vom Spielplatz am Lindenweg ist nur noch ein verwahrlostes Areal übrig geblieben. Die Schwerter CDU hat eine Reihe von Fragen an die Bauverwaltung.

Schwerte

, 08.04.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der ehemalige Spielplatz am Lindenweg ist zurzeit ein trostloser Anblick. Das Gelände ist überwuchert und mittlerweile auch mit Müll übersät. Vom Spielplatz an sich blieben nur Bänke, Tische und zumeist überfüllte Mülleimer übrig. Der CDU im Rat der Stadt Schwerte ist das ein Dorn im Auge: Sie fragt, ob man das Gelände anders nutzen kann.

In einer Anfrage im zuständigen Ratsausschuss wollen die Christdemokraten auch wissen, warum der Platz immer noch frei zugänglich ist. Denn das Gelände stehe im Verdacht, mit Kieselrot belastet zu sein. Das ist eine rote Schlacke, die aus der Kupfergewinnung stammt und mit der bis in die 70er-Jahre Spiel- und Sportplätze bedeckt wurden.

Erst 1991 stellte man fest, dass Kieselrot stark mit Dioxin belastet ist. Auch in Schwerte wurden viele Spiel- und Sportplätze daraufhin saniert. Aber oft nicht ausreichend. Der Spielplatz in Schwerte-Ost, auf dem ebenfalls Reste von Kieselrot entdeckt wurden, ist aus diesem Grund seit 2017 gesperrt. Denn die Sanierung soll Millionen kosten.

Spielplatz wurde nicht wegen Kieselrot geschlossen

Der Lindenweg wurde aber nicht wegen der giftigen Schlacke aufgegeben: Im Dezember 2014 wurde der Spielplatz am Lindenweg abgebaut. Das rund 5000 Quadratmeter große Areal war zwar beliebt, aber aus der Sicht der Stadtverwaltung zu ungünstig gelegen, um barrierefrei umgebaut zu werden.

Umgebaut wurde dann der ungleich kleinere Spielplatz an der Gotenstraße. Mit Anwohnerinnen, die Unterschriften gegen die Schließung gesammelt hatten, vereinbarte die Stadt damals einen Kompromiss. Die Bänke sollten stehen bleiben.

Die CDU stellt nun in ihrer Anfrage fest: „Obwohl der Spielplatz aufgrund von Altlasten („Kieselrot“) gesperrt wurde, ist die Fläche weiterhin frei zugänglich. Die Tische und Bänke werden genutzt. Die Müllbehälter sind zwar mit Müllbeuteln versehen, dennoch vermüllt das Areal mehr und mehr. Der ehemalige Spielplatz macht einen verwahrlosten Eindruck. Hier ist bekannt, dass seit 2017 Untersuchungen des Untergrunds stattfinden.“

Gehen keine Gefahren von dem Gelände aus?

Deshalb will man wissen, ob vom Kieselrot nun keine Gefahr mehr ausgeht oder ob der Spielplatz eigentlich gesperrt sei? Falls ja, warum ist der Zugang weiterhin ungehindert möglich? In diesem Falle mache es keinen Sinn, die Mülleimer mit Müllbeuteln zu versehen, sodass der Eindruck entstehen kann, dass dort ein Aufenthalt erwünscht sei. Wenn der Spielplatz nicht gesperrt sei, fragen die Christdemokraten an, in welchen Intervallen er dann gereinigt werde. Über allem steht natürlich die Frage, ob man das unansehnliche Areal besser nutzen könne.

Zumindest zum Thema Bänke gibt es bereits eine Antwort von der Stadt: Da es vor Ort keine Spielmöglichkeiten gibt, besteht die Notwendigkeit vorerst nicht, diesen Platz abzusperren. Nur noch Bänke sind vorhanden, welche aber weiterhin genutzt werden können.

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