Die Stadt Schwerte hatte die Bürgerinnen und Bürger zu einem Ideenaustausch am Samstag (1.4.) auf dem Wochenmarkt eingeladen. Thema: Radverkehrskonzept. Das finale Konzept steht noch nicht, deshalb hatten die Schwerterinnen und Schwerter letztmalig die Chance zu erklären, was ihnen für den Radverkehr in ihrer Stadt am Herzen liegt.
Dabei habe sich klar gezeigt: Für die Menschen in der Ruhrstadt sei das Radfahren und das Konzept eine Herzensangelegenheit, wie Verkehrsplanerin Sofia König von der Stadt erzählt.
Hohe Beteiligung trotz Regen
Trotz strömenden Regens hätten viele den Stand aufgesucht und ihre Ideen mitgeteilt. „Wenn Sie 200.000 Euro zur Verfügung hätten, was wäre Ihnen wichtig?“, war die zentrale Frage an dem verregneten Samstagvormittag. Zwischen 10 und 13 Uhr, so lange war der Stand aufgebaut, zählte Sofia König 35 Teilnehmende. „Es haben sogar zwei Leute per Mail geschrieben, weil sie am Samstag nicht konnten“, erzählt die Stadtentwicklungsplanerin.

Drei Steine konnten die Schwerter jeweils auf den für sie wichtigen Themen verteilen. Die meisten Stimmen bekamen die Flächenfelder „Schließen von Netzlücken durch den Neubau von Radverkehrsanlagen“ (18 Stimmen), „Prüfung und Konzeption von Fahrradstraßen“ (18 Stimmen), „Markierungslösungen und Geschwindigkeitsreduktion“ (16 Stimmen) und „Ausbau bestehender Infrastruktur“ (13 Stimmen).
Für weniger wichtig halten die Befragten die „Integration von Beleuchtung und Randmarkierung“ (zwei Stimmen) oder die „Verbesserung der Lichtanlagen für den Radverkehr“ (eine Stimme).
Im Zuge des Stadtradelns vom 7. bis zum 27. Mai können der Stadt darüber hinaus störende und gefährliche Stellen auf den Radwegen gemeldet werden. Zum ersten Mal kann dabei die Plattform „RADar!“ über die Stadtradeln-App online genutzt werden.
Frage nach Zeitplan immer präsent
Im April letzten Jahres wurde ein externes Planungsbüro, die Planersocietät aus Dortmund, beauftragt, in Zusammenarbeit mit der Stadt ein Radverkehrskonzept zu erarbeiten. Im Mai 2022 wurden die Schwerter im Rahmen des 4. Schwerter Drahteselmarkts erstmalig beteiligt. Im Oktober lud die Stadt zu zwei Planungsradtouren ein, wo beispielhaft Maßnahmen an verschiedenen Stationen besprochen wurden.

Natürlich sei die Frage nach einem konkreten Zeitplan immer präsent, so auch auf dem Wochenmarkt am Samstag, aber eine Antwort darauf nicht leicht, so König. „Gerade der Neubau ist sehr teuer. Wir müssen schauen, was der städtische Haushalt hergibt und im Zuge des Radverkehrskonzepts können wir Fördermittel beantragen.“
Wann das finale Radverkehrskonzept steht, ist aber noch nicht klar, auch nicht, wann es dem zuständigen Fachausschuss zur Beschlussfassung vorgelegt werden kann. Fest stehe aber: Nicht nur die Bürger wollen, dass die Verbesserungen für den Radverkehr so schnell wie möglich umgesetzt werden. Auch der Stadt sei das Ganze ein Anliegen.
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