Seilbahn-Test mit Bravour bestanden Spielplatz an der Lichtendorfer Straße hat eröffnet

Seilbahn-Test mit Bravour bestanden: Spielplatz Lichtendorfer Straße eröffnet
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Nach jahrelanger Zwangspause ist es endlich wieder soweit. Der Spielplatz an der Lichtendorfer Straße ist fertiggestellt. Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Schwerte-Ost haben wieder einen beliebten Anlaufpunkt. Zur Eröffnung am Freitag (10.11.) kamen viele Familien mit Kindern. Bürgermeister Dimitrios Axourgos durchschnitt gemeinsam mit den Kindern das rote Band.

„Ich freue mich, dass so viele Leute gekommen sind“, erklärte er in einer kurzen Ansprache im feinen Nieselregen, der genau zu Beginn eingesetzt hatte. Doch das machte nichts. „Wir lassen uns diesen schönen Moment bestimmt nicht vom Wetter vermiesen“, so Axourgos. Er erinnerte noch einmal daran, dass der Spielplatz vor acht Jahren hatte geschlossen werden müssen, weil man im Boden mit Dioxin belastete Kieselrot-Schlacke gefunden hatte.

Jetzt freute sich Axourgos über die Neueröffnung und bedankte sich bei allen Beteiligten, die bei der Verwirklichung des Projektes mitgeholfen hatten. Anschließend testete der „Chef“ persönlich das Highlight des Spielplatzes: Die Seilbahn. Natürlich erst, nachdem er sich brav in der Schlange hinter mehreren Kindern angestellt hatte. Denn das Highlight des Spielplatzes war schon bei der Eröffnungsfeier beliebt.

Auch Nestschaukel beliebt

Doch der Spielplatz bietet noch vieles mehr. „Wir sind extra aus Geiseke angereist“, erzählte Nadine Link, die mit ihren Kindern Markus (5), Katharina (2) und Pauline (1) gekommen war. Die drei schaukelten gemeinsam auf einer der großen Nestschaukeln. Die Schaukeln sind, ebenso wie viele andere Geräte und Bereiche des Platzes, barrierefrei zugänglich.

Markus, Pauline und Katharina (v.l.) in der nagelneuen blauen Nestschaukel. Darin kann man schaukeln - und offenbar auch wunderbar essen.
Markus, Pauline und Katharina (v.l.) in der nagelneuen blauen Nestschaukel. Darin kann man schaukeln - und offenbar auch wunderbar essen. © Martina Niehaus

Die Klettergerüste aus knorrigen Holzbalken, Wipptiere, Rutschen und Schaukeln, Stämme zum Balancieren, Steine und Bänke zum Sitzen: Es gab vieles auszuprobieren. Die dreijährige Alma verdrückte gleichzeitig ihre Brezel und schaukelte wild auf der Wipp-Biene. Ihre Mama Janin Kramer freut sich: „Der Spielplatz liegt genau auf unserem Weg zur Kita. Hier werde ich demnächst wohl öfter anhalten müssen.“

Alma fliegt auf der Biene. Auf dem Rückweg von der Kita wird sie zukünftig öfter hier schaukeln können.
Alma fliegt auf der Biene. Auf dem Rückweg von der Kita wird sie zukünftig öfter hier schaukeln können. © Martina Niehaus

Ein schöner Bereich für kleine, aber auch ältere Kinder und Jugendliche ist der Sportplatz. Hier gibt es Fußballtore, Basketballkörbe, Sitzgelegenheiten und eine durchgängige Beleuchtung bis 20 Uhr. So muss niemand in der Winterzeit im Dunkeln pöhlen. Sogar Bälle und Spielgeräte können per App an einer speziellen Box ausgeliehen werden. An Tischen und Bänken besteht die Möglichkeit zu picknicken. Eine Tischtennisplatte ist ebenfalls vorhanden.

Landschaftsarchitekt Birger Prolingheuer vom Soester Büro B.S.L. und Johannes Drüppel, Bauleiter der durchführenden Firma Kley Landschaftsbau, sind ebenfalls froh. Das sehr feuchte Wetter im Sommer und Herbst hatte bei den Bauarbeiten Probleme bereitet - der Boden war zwischenzeitlich sehr aufgeweicht. Außerdem gab es bei einzelnen Spielgeräten und dem Bodenbelag kleinere Lieferverzögerungen. „Doch insgesamt hat alles wunderbar funktioniert - jetzt ist es endlich geschafft“, sagt Drüppel und lacht.

Bauleiter Johannes Drüppel (l.) und Landschaftsarchitekt Birger Prolingheuer freuen sich über das fertige Projekt.
Bauleiter Johannes Drüppel (l.) und Landschaftsarchitekt Birger Prolingheuer freuen sich über das fertige Projekt. © Martina Niehaus

1,3 Millionen Baukosten

Die Baukosten für die Spielplatzrenovierung belaufen sich auf rund 1,3 Millionen Euro. Startschuss für das Projekt war die aufwändige Bodensanierung, da die giftige Kieselrot-Schlacke von einer Spezialfirma fachgerecht abgetragen werden musste. Allein dieser Schritt hatte 780.000 Euro gekostet - wurde jedoch zu 80 Prozent gefördert. Die Sanierung des Spielplatzes dauerte jetzt rund fünfeinhalb Monate.

Um den Spielplatz komplett zu machen, müssen noch verschiedene Pflanzen und Hochbeete sowie die Beschilderung hinzukommen. Das werde allerdings während des laufenden Betriebs erledigt, erklärt Birger Prolingheuer. Den Kindern wird das nur recht sein: Hauptsache sie können spielen. Und Seilbahn fahren.

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