Über einen neuen Kreisverkehr in Schwerte-Ergste am Knotenpunkt Letmather Straße (B236)/Ruhrtalstraße (L675) und den Radwegebau an der Hagener Straße (L673) zwischen Westhofen und Innenstadt wurde schon häufig diskutiert.
Im Ausschuss für Umwelt, Klima und Mobilität im November 2024 drehte sich die Diskussion nun erneut um die beiden Bauprojekte.
Jan Menges vom Planungsamt der Stadt berichtete von den neuesten Entwicklungen: „Wir haben noch einmal den Verkehrsminister angeschrieben und am vergangenen Freitag (15.11., Anm. d. Red.) kam jetzt das Antwortschreiben. Dort formuliert man sehr vage, dass der Bau beider Maßnahmen im nächsten Jahr angedacht ist.“
Bau hätte 2024 beginnen sollen
Eigentlich hätte bereits im Frühjahr dieses Jahres mit dem Bau des Radwegs an der Hagener Straße begonnen werden sollen. Doch das Land NRW hatte die Bauleistung für den lang ersehnten Radweg wider Erwarten nicht veröffentlicht, obwohl das Leistungsverzeichnis dort mittlerweile seit Monaten vorliegt.
Die Stadt hatte dazu das Verkehrsministerium angeschrieben und um Erläuterung gebeten. Doch das Land hat alle Bauvorhaben unter einen „Finanzierungsvorbehalt“ gestellt. Darunter fallen auch der Radweg und der Kreisverkehr.
In einem früheren Schreiben hatte die Verwaltung bereits angefragt, wann denn nun mit einem Baubeginn für den Kreisel in Ergste gerechnet werden könne: „Im ersten Schreiben hatte man darauf nicht ausführlich geantwortet“, blickte Jan Menges in der Ausschusssitzung noch einmal auf die vergangenen Monate zurück.
Start 2025 bleibt vage
Nach dieser ernüchternden Antwort hat die Stadt noch einmal nachgehakt und die genannte Rückmeldung erhalten. „Wir können also jetzt weiter hoffen. Ein Baubeginn des Kreisverkehrs kann aber nicht verbindlich benannt werden. Man verweist auf personelle und finanzielle Ressourcen. Weiterhin keine konkreten Aussagen zu einer Zeitschiene, weiterhin keine Verbindlichkeiten.“
In der Antwort wird aber zumindest darauf hingewiesen, dass der Landesbetrieb Straßen NRW den Radweg an der Hagener Straße verbindlich zum Straßenerneuerungsprogramm angemeldet habe. „Das heißt aber tatsächlich noch nicht, dass das Projekt auch vom Land aufgenommen wird.“
Es bleibt daher weiterhin vage, ob im Jahr 2025 tatsächlich endlich beide Vorhaben umgesetzt werden können. Gut wäre es, denn der Kreisel könnte künftig das erwartete erhöhte Verkehrsaufkommen durch das Neubaugebiet „Am Musikantenviertel“ auffangen. Dort wird es nun ernst: Die Baugrundstücke gehen in die Vermarktung und die ersten Bagger rollen vor Ort. Auch das Neubaugebiet, das sich angrenzend an der Schubertstraße und Beethovenstraße befindet, könnte an den Kreisel angeschlossen werden.

Anfrage der FDP-Abgeordneten
Zum Thema Ergster Kreisel hatten auch die FDP-Landtagsabgeordneten Susanne Schneider und Christof Rasche eine kleine Anfrage an die Landesregierung gestellt – sie fragten: „Wie lange noch soll der Straßenverkehr in Schwerte-Ergste durch den fehlenden Kreisverkehr ausgebremst werden?“ Auch hier waren die Antworten von Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) vage. Zu Verzögerungen sei es gekommen, weil „die Abstimmungen und Planungen der Straßenentwässerungen“ sich als aufwendiger als geplant dargestellt hätten. Eine Entschädigung für die Stadt Schwerte, die dort mit hohem Kostenaufwand eine Baustellenampel betreibt, sei „nicht vorgesehen“. Ein Baubeginn sei für das Jahr 2025 „angedacht“, einen genauen Baubeginn nannte man nicht. Die Ausführungsplanung sei erstellt und werde aktuell „sicherheitstechnisch auditiert“. Danach erfolge die Ausschreibungsvorbereitung und anschließend die Vergabe der Bauleistungen. Susanne Schneider erklärte im Nachhinein: „Respekt vor den Menschen in Ergste sieht anders aus.“
Hinweis der Redaktion: Der Abschnitt mit der Kleinen Anfrage der FDP wurde am 29.11. 2024 dem ursprünglichen Text hinzugefügt.