Kundgebung gegen Rechts in Schwerte „Wir müssen alle auf die Straße!“

Kundgebung gegen Rechts in Schwerte: „Wir wollen auch etwas machen!“
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Sie haben genug von „rechten Parolen und faschistischen Abschiebefantasien“: Das Bündnis Schwerte gegen Rechts ruft alle, die mitmachen wollen, zu einer Kundgebung auf dem Postplatz auf. Am Samstag (27.1.) geht es um 11 Uhr los.

Die Kundgebung ist eine von vielen, die derzeit tausende Menschen in zahlreichen Städten auf die Straßen gehen lassen. Anlass sind Enthüllungen des Recherchezentrums „Correctiv“ über ein Treffen hochrangiger AfD-Politiker mit Neonazis in Potsdam, bei dem offenbar die massenhafte Abschiebung von Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland geplant worden war.

Die Sprecherin des Bündnisses „Schwerte gegen Rechts“ ist Nele Blase (26). Sie erklärt: „Viele Leute haben uns angesprochen und gefragt: Macht ihr auch was? Wir wollen auch auf die Straße gehen.“ Der Wunsch, sich gegen rechtes Gedankengut zu äußern, sei in der Ruhrstadt sehr groß gewesen. Nele Blase sagt: „So geht es gerade vielen Leuten. Und gerade nach den aktuellen Vorkommnissen müssen wir alle gemeinsam auf die Straße.“

Gegen Abschiebe-Fantasien

Die 26-Jährige ist froh darüber, dass die Ankündigung des Bündnisses offenbar von vielen Vereinen, Institutionen und Privatpersonen getragen wird. „Die Stadt, verschiedene Schulen und Vereine, auch Politiker, haben unsere Ankündigung geteilt und verbreitet.“

In der Ankündigung heißt es: „Gemeinsam stellen wir uns dem Rechtsruck entgegen – Schwerte hat keinen Platz für Menschenfeindlichkeit! Wir stehen weiter ein für ein weltoffenes Schwerte, gegen rechte Parolen und faschistische Abschiebe-Fantasien.“

„Das Interesse an einer Aktion ist so groß wie lange nicht mehr“, so Nele Blase. „Wir hoffen, dass der große Protest anlässlich der menschenverachtenden Geheimkonferenz nicht abebbt und die schweigende Mehrheit für Demokratie und Toleranz auf die Straße geht.“

Nele Blase vom Bündnis gegen Rechts spricht auf einer Mahnwache.
Nele Blase (l.) vom Bündnis gegen Rechts auf einer Mahnwache: Am Samstag (27. Januar) findet auf dem Postplatz eine Kundgebung gegen Rechts statt. © Reinhard Schmitz

Bürgermeister ruft auf

Zu den Rednerinnen und Rednern gehört unter anderem Bürgermeister Dimitrios Axourgos. „Wir brauchen eine große Solidarität zu unseren demokratischen Werten“, erklärt Axourgos und ruft Schwerterinnen und Schwerter auf, die Kundgebung zu besuchen.

Für musikalische Unterstützung sorgen Stefan Bauer und Corinna Schur mit Live-Musik. „Das Kinder- und Jugendparlament bereitet auch etwas vor“, sagt Nele Blase.

Das Datum der Kundgebung ist kein Zufall, denn am selben Tag (27.1.) wird die AfD in Schwerte vor Ort sein, vormittags mit einem Stand in der Innenstadt und nachmittags mit einer Veranstaltung. „Wir sind schockiert, dass die AfD in Schwerte Räumlichkeiten für ihre rechtsradikalen Machenschaften findet. Und erst recht, wenn diese am 27. Januar, dem offiziellen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, stattfinden soll.“ Das Bündnis hofft auf eine große Aktion mit Reden und Musik. „Wir werden ein Zeichen setzen, das größer ist als das der Rechten. Schwerte ist und bleibt bunt!“

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