Hilfe bei Herzstillstand Wo in Schwerte Defibrillatoren stehen und wie man sie bedient

Wo in Schwerte Defibrillatoren stehen und wie man sie bedient
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Sieben neue Defibrillatoren seien angeschafft worden, wie die Stadt Schwerte Mitte Februar 2025 in einer Pressemitteilung berichtet. Damit wird das Defi-Netz in der Ruhrstadt immer dichter.

Die neuen Geräte seien an alle städtischen Kindertageseinrichtungen sowie das Jugendzentrum Ergste übergeben worden, wie es heißt. So sollen Leben gerettet werden. „Jede Sekunde zählt im Notfall. Mit diesen Defibrillatoren schaffen wir eine wichtige Basis für schnelle Hilfe“, sagt Bürgermeister Dimitrios Axourgos.

Doch wie wird das Gerät im Ernstfall angewendet, wo sind weitere Defibrillatoren zu finden – und wie funktionieren die eigentlich? Wir beantworten hier die wichtigsten Fragen.

Wie kann ich als Laie mit einem Defibrillator helfen?

Die meisten Geräte, die an öffentlichen Standorten stehen, sind sogenannte „automatisierte externe Defibrillatoren“ – oder kurz AED. Diese Geräte führen den Laien automatisiert durch die Reanimation. Die Reanimation erfolgt nach einem festgelegten, geführten Prozess, bei dem der Helfer oder die Helferin nichts falsch machen kann, sondern einfach nur den Anweisungen des AED folgt. Das Gerät selbst arbeitet dabei automatisiert und geht einen Schritt nach dem anderen durch.

Bürgermeister Dimitrios Axourgos, Defibrillator
Christopher Wartenberg (MitMachStadt), Isabel Fischer (Gesundheitsmanagement) und Bürgermeister Dimitrios Axourgos begutachten einen neu angeschafften Defibrillator. (Archivbild) © Stadt Schwerte

Wie läuft so eine Reanimation ab?

Die Internetseite Defi-Profi erklärt eine beispielhafte Reanimation mit einem AED und welche Hinweise das Gerät gibt:

  • Anweisung an Helferinnen und Helfer: „Ruhe bewahren, sofort 112 anrufen.“
  • Anweisung: „Brust und Torso des Patienten freilegen, Kleidung entfernen.“
  • Anweisung: „Klebelektroden wie in der Grafik abgebildet auf der nackten Brust des Patienten aufbringen.“
  • Das AED-Gerät führt automatisch eine Herzrhythmusanalyse durch, sobald die Elektroden auf der Brust kleben.
  • Das-AED Gerät führt automatisch eine Beurteilung der Situation durch. Nur wenn aus medizinischer Sicht unbedingt erforderlich, gibt das Gerät einen Stromstoß frei.
  • Bei halbautomatischen AED-Geräten fordert das Gerät nun Helfer auf, die „Schocktaste“ zu drücken, um den lebensnotwendigen Stromstoß abzugeben.
  • Bei vollautomatischen AED-Geräten führt das Gerät selbstständig einen Schock aus.
  • Helfer werden vorher angewiesen, den Patienten nicht zu berühren.
  • Anweisung nach dem die Defibrillation durchgeführt wurde: „Patient kann jetzt berührt werden, wenn nötig mit Herzdruckmassage beginnen.“
  • Danach gibt das Gerät eine Anweisung zur Durchführung der Herzdruckmassage.

Wo finde ich in Schwerte Defibrillatoren?

Mehr als 25 Geräte sind in Schwerte gelistet. In der Innenstadt gibt es beispielsweise welche im Kundencenter der Stadtwerke, in der Volksbank, in der Zahnarztpraxis Buckemüller, in der Praxis für Kieferorthopädie Doert, im Rathaus, im Stadtbad, bei den Maltesern im Medical Center, in der Polizeiwache und am Katholischen Krankenhaus.

Wie kann ich die Standorte der Defibrillatoren in Schwerte finden?

Wer ein Handy dabei hat, kann sich die Karte von Defi-Netz aufrufen, auf der Karte sind alle Standorte eingezeichnet. Die Stadt meldet dort auch ihre Standorte. Außerdem weisen grüne Schilder mit einem weißen Herz auf die Standorte hin.

Warum braucht man überhaupt öffentliche Defibrillatoren an möglichst vielen Standorten?

Die Antwort gibt die Initiative Defi-Netz: Jeder Mensch verliert im Laufe seines Lebens vier seiner Verwandten oder engen Freunde durch den „Plötzlichen Herztod“. In Deutschland fordert er jährlich 100.000 Opfer und kostet die Volkswirtschaft jährlich mehr als 4 Milliarden Euro. Auf Europa übertragen wäre es so, als würden täglich zwei vollbesetzte Jumbos abstürzen. Und viele, wenn nicht die meisten der Betroffenen könnten gerettet werden. Ohne einen Defi sinkt die Überlebenschance rapide. Bereits nach zehn Minuten ohne Reanimationsmaßnahmen liege die Überlebenschance quasi bei null Prozent, so Defi-Netz.

Wie hilft ein Defibrillator?

Die Defibrillation versorgt das Herz mit Elektroschocks, um den natürlichen Sinusrhythmus wiederherzustellen. Diese nicht-synchronisierten elektrischen Impulse werden häufig in lebensbedrohlichen Situationen notwendig, in denen der Patient oder die Patientin keinen Puls aufweist. Bei der Defibrillation wird ein elektrischer Schock (oft als Gegenschock bezeichnet) verwendet, um ein stillgestandenes Herz wieder zu starten oder um einen unregelmäßigen Rhythmus kurzzeitig zu stoppen, damit das Herz dann wieder normal schlagen kann.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien erstmals im Sommer 2023. Wir haben ihn in der Zwischenzeit aktualisiert und veröffentlichen ihn daher nun erneut.

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