Schulanfänger in Schwerte Wo werden 2023 die wenigsten Kinder eingeschult?

Schulen in Schwerte: Wo werden 2023 die wenigsten Kinder eingeschult?
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Jahrelang war man auch in Schwerte bei Schulentwicklungsplänen von sinkenden Schülerzahlen ausgegangen. Doch bereits seit 2021 sind diese Zeiten vorbei. Und das führt dazu, dass nicht mehr jedes Kind seine Wunschschule bekommt. Drei Schwerter Schulen waren für das kommende Schuljahr 2023/2024 sogar so begehrt, dass man Kinder ablehnen musste.

20 neue Eingangsklassen

Insgesamt werden im Sommer 20 neue Eingangsklassen gebildet: die meisten an der Albert-Schweitzer-Schule, nämlich vier. An der Lenningskampschule, der Grundschule Ergste, der Reichshofschule und erstmals auch an der Grundschule Villigst werden jeweils drei Klassen mit Schulanfängern starten; an der Heideschule und an der Friedrich-Kayser-Schule sind es jeweils zwei Klassen.

Das bildet den Elternwillen allerdings nicht eins zu eins ab. Denn die Anmeldezahlen hätten dafür gesprochen, auch an der Heideschule drei Eingangsklassen zu bilden. Hier hatten die Eltern insgesamt 70 Kinder angemeldet. Und die Anmeldungen an der Albert-Schweitzer-Schule hätten in diesem Jahr sogar für fünf Klassen gereicht.

Kompliziertes Verfahren

Dass man den Elternwillen nicht komplett berücksichtigen konnte, hat zum einen natürlich mit der räumlichen Situation der Schulen zu tun. Zum anderen aber auch mit dem komplizierten Verfahren, nach dem die Verteilung der Kinder auf die Klassen berechnet wird. Die Regeln dafür sind nicht einfach.

Wie viele Klassen aus wie vielen Schülern gebildet werden dürfen, schreibt das Landesrecht vor. Denn seit 2008 gibt es in NRW keine Schulbezirke mehr. Die damalige Landesregierung unter Ministerpräsident Jürgen Rüttgers wollte den Schülern und Eltern die Wahl geben, ihre Schule selbst auszusuchen. Doch in den ersten Jahren hatte das kaum Auswirkungen auf die Schülerzahlen an den einzelnen Schulen.

Manche Schulen sind beliebter

Mittlerweile scheint das aber mehr Einfluss zu haben, wie man an der Verteilung der Anmeldungen auf die Schwerter Schulen sieht. Immer weniger Eltern melden ihr Kind an der Friedrich-Kayser-Schule an. Die Albert-Schweitzer-Schule, die einen ähnlichen Einzugsbereich bedient, kann sich indes vor Anmeldungen nicht retten. Auch Schulen in gehobenen Wohngebieten, wie auf der Heide und in Villigst sind beliebt.

Damit dies handhabbar ist, hat das Land die sogenannte Klassenrichtzahl vorgegeben. Die funktioniert so: 23 Schüler sollen im Schnitt in einer Klasse sein. Deshalb wird die Zahl der Schulanfänger durch 23 geteilt. Das Ergebnis ist die sogenannte Klassenrichtzahl. Die beträgt in Schwerte in diesem Jahr 20,26. Abgerundet heißt das: In ganz Schwerte darf es 20 Eingangsklassen geben. Noch vor einem Jahr gab es 18.

Insgesamt werden zum Schuljahresbeginn 488 Kinder eingeschult, 22 wurden aber auf Schulen außerhalb Schwertes angemeldet, sodass es 466 Kinder zu verteilen galt. Neben der Tatsache, dass nicht alle ihre Wunschschule bekommen haben, führte das Verfahren in diesem Jahr auch zu sehr unterschiedlichen Klassenstärken.

Ungleiche Klassenstärken

So gehen an der Friedrich-Kayser-Schule jeweils 19 Schulanfänger in eine Klasse, an der Heideschule 27 oder 28. „In mehreren Abstimmungsrunden mit den Schwerter Grundschulleitungen, der Schulrätin im Kreis Unna, Frau Raunser, des Schuldezernenten Herrn Frommeyer und der Schulverwaltung wurde unter

besonderer Berücksichtigung des Elternwillens (Erst- und Zweitwunsch) sowie der Schulweglänge der Entschluss gefasst, an der Grundschule Villigst einmalig eine zusätzliche Eingangsklasse zu bilden“, heißt es dazu

Von den 30 Familien, deren erster Schulwunsch (jeweils Albert-Schweitzer- oder Heideschule) nicht erfüllt werden konnte, haben sich 22 bereits an anderen Schulen angemeldet. Von acht Kindern steht die Anmeldung noch aus.

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