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Schulen in Schwerte auch ab Montag wegen Coronavirus geschlossen - Wie läuft das ab?
Coronavirus
In ganz NRW werden ab Montag alle Schulen geschlossen. Wie reagieren Grundschulen, Gymnasien und Gesamtschulen in Schwerte? Gibt es Notfallpläne? Fragen und Antworten zum Thema.
Ab Montag sind alle Schulen in Nordrhein-Westfalen dicht - und das bis zu den Osterferien am 19. April. Das gilt auch für die sieben Grund- und vier weiterführenden Schulen in Schwerte sowie für Musik- und Volkshochschule. Aber wie regeln die Schulen den Betrieb? Wie lässt sich sicherstellen, dass die Schüler weiterhin lernen können? Und wer garantiert die Betreuung der Kinder? Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um Schulschließungen aufgrund des Coronavirus.
? Schließen also alle Schulen im Schwerter Stadtgebiet?
Ja, ab Mittwoch werden landesweit alle Schulen dicht gemacht. Das hat die Landesregierung am Freitag beschlossen. Von den Schließungen ist also auch Schwerte betroffen.
? Heißt: Die Kinder haben frei, es findet kein Unterricht statt?
Nein und ja. Eine Schulschließung bedeutet nicht, dass die Schüler plötzlich Ferien haben. Der Unterrichtsstoff muss natürlich trotzdem erarbeitet, Lehrpläne müssen so gut wie möglich eingehalten werden. Alle Schwerter Schulen haben sich im Vorfeld um Möglichkeiten gekümmert.
? Wie genau soll das aussehen?
Die Schüler bekommen das Material bereitgestellt und müssen sich den Stoff zuhause möglichst selbst erarbeiten. Am Friedrich-Bährens-Gymnasium läuft das beispielsweise so ab: „Sowohl Schüler als auch Kollegen haben schulische Mailadressen. Das Material bekommen sie darüber zugesandt, sie müssen es bearbeiten und auch Hausaufgaben machen. Per Mail können sie dann auch die Lehrer erreichen“, erklärt Schulleiter Heiko Klanke. Man sei sowieso dabei gewesen, Methoden für das E-Learning zu erproben.
? Und wie funktioniert das eigenverantwortliche Arbeiten an den Grundschulen?
Ähnlich, nur eben weniger digital. „Alle Kinder haben am Freitag Unterlagen bekommen und mit nach Hause genommen“, sagt Dirk Schnitzler, Rektor der Albert-Schweitzer-Schule. So läuft es auch an der Heideschule: „Wir haben Bücher und Material mitgegeben, da ist natürlich der Tornister schwerer, aber so sind die Kinder auf alles vorbereitet“, sagt Schulleitung Julia von Halen.
? Was gilt für die Lehrer?
Die Lehrer bleiben weiter im Dienst. „Es werden Wochenpläne erstellt, Unterrichtsmaterial muss vorbereitet werden. Und natürlich müssen die Arbeiten der Schüler auch irgendwie kontrolliert werden“, erklärt Heiko Klanke vom FBG weiter. Auch sollen montags und dienstags noch Lehrer in den jeweiligen Schulen vor Ort sein, um den weiteren Ablauf an den Schulen zu regeln. So hat es auch Ministerpräsident Armin Laschet angeordnet.
? Wie sieht es mit Kindertagesstätten und ähnlichen Einrichtungen aus?
Die radikale Anordnung kam am Freitag aus der Landesregierung: Für Kindertagesstätten und vergleichbare Betreuungsangebote besteht ein Betretungsverbot. „Eltern haben dafür Sorge zu tragen, dass die Kinder von solchen Angeboten fernbleiben. Natürlich müssen aber Betreuungsplätze bereitgestellt werden, für Eltern, die sie dringend brauchen. Ausnahmen werden vor Ort organisiert“, sagte Laschet.
? Wie reagieren die Schulleiter in Schwerte auf die Nachricht?
„Wir sind vorbereitet und können kurzfristig reagieren“, versichert FBG-Rektor Heiko Klanke. „Wir halten uns strikt an alle Anweisungen und verlassen uns nur auf gesicherte Erkenntnisse. Und die Schulen stehen natürlich auch untereinander in Kontakt.“ Heideschule-Rektorin Julia von Halen appelliert außerdem an alle Eltern: „Bitte verlassen Sie sich nur auf Informationen aus der Schule. Wir informieren per Mail, per Telefon und im Notfall auch über WhatsApp. Natürlich sind wir um die Sicherheit aller Schüler und Lehrer besorgt.“
? Wie geht es jetzt weiter?
Schon am Freitag haben erste Gespräche stattgefunden, wie man - vor allem an Grundschulen und Kindertagesstätten - die Betreuung der Kinder regeln will. Pressesprecher Ingo Rous schrieb dazu: „Der Krisenstab der Stadt Schwerte hat festgelegt, dass am Montag und Dienstag in den Schulen, Kindertagesstätten und in der Tagespflege eine Betreuung von Kindern sichergestellt ist. Am Montag werden dann weitere Einzelheiten für die Zeit danach besprochen und bekanntgegeben.“ Zwischen 7 und 16 Uhr sei eine Betreuung in den weiterführenden Schulen sichergestellt. Außerdem haben die Institutionen Johanniter und Kinderland als Träger der Offenen Ganztagsschulen erklärt, an beiden Tagen an ihrer Nachmittagsbetreuung festzuhalten. Rous weiter: „Auch in den städtischen Kindertagesstätten und in der Tagespflege ist ein Notbetreuungsprogramm zu den üblichen Zeiten sichergestellt. Eltern können Detailfragen am Montag und Dienstag direkt in den KiTas stellen. Am Montag wird auch in diesem Bereich das weitere Vorgehen abgestimmt.“
Aus tiefster Liebe zum Ruhrgebiet bin ich gerne immer und überall auf der Suche nach Geschichten – für Kultur, Kindergärten und Schulen, Umwelt, Politik und alles, was Menschen sonst noch beschäftigt.
