Fixe Idee für den Ruhrtalradweg Ursula Behrenberg wünscht sich Gebotsschilder

Idee für den Ruhrtalradweg: Ursula Behrenberg wünscht sich Gebotsschilder
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Die Abzweigung von der Ruhrstraße – kurz vor der Rohrmeisterei – kann von Radfahrern, Fußgängern und Inlineskatern gleichermaßen genutzt werden. An diesem verregneten Freitag aber ist das Teilstück des Ruhrtalradweges menschenleer. Nur Ursula Behrenberg macht sich – die Kapuze ihrer Jacke über die Haare gezogen – auf den Weg hinunter zur Ruhr.

Erst in diesen Tagen habe die Schwerterin im Radio gehört, dass die Zahl der Unfälle zwischen Pedelec-Fahrern und Fußgängern zuletzt gestiegen sei. Tatsächlich geht das aus einer Studie der Unfallforscher des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (UDV) hervor.

Demnach gab es 2022 in NRW 1.160 Zusammenstöße zwischen Radfahrern und Fußgängern, bei denen Menschen zu Schaden kamen. Laut der Studie wurden dabei 181 Personen schwer verletzt, vier Personen starben. Deutschlandweit gab es 720 Schwerverletzte und 13 Todesfälle bei diesen sogenannten Fuß-Rad-Unfällen.

Ursula Behrenberg steht auf dem Teilstück des Ruhrtalradweges unweit der Rohrmeisterei.
Ursula Behrenberg auf dem Teilstück des Ruhrtalradweges unweit der Rohrmeisterei: Aufgrund der Enge kämen sich die Verkehrsteilnehmer hier regelmäßig in die Quere, sagt sie. © Vanessa Trinkwald

Idee aus Mecklenburg-Vorpommern

Es sind Zahlen, die der Schwerterin, die den Ruhrtalradweg selbst gerne nutzt, Sorgen machen. Immer wieder beobachte sie brenzlige Situationen, bei denen Pedelec-Fahrer „angerauscht“ kämen, Fußgänger zur Seite springen müssten. Ihr sei das auch schon mal passiert. Sehr voll werde es natürlich vor allem an schönen Tagen an der Wegekreuzung unten an der Ruhr – unweit der Slalomstrecke der Kanuten.

Ein Gedanke, wie sich die Verkehrsteilnehmer hier anders begegnen könnten, hat Ursula Behrenberg nun aus dem Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern mitgebracht: Ein blaues Gebotsschild, unterlegt mit der Warnfarbe Rot, mache im Ostseebad Ahrenshoop sehr deutlich darauf aufmerksam, bitte Rücksicht aufeinander zu nehmen. Das Schild, das den „Miteinander-Weg“ kennzeichnet, sei ihr sofort ins Auge gefallen, so Behrenberg.

Miteinander-Weg, Ahrenshoop
Solch ein „Gebotsschild“ wünscht sich Ursula Behrenberg für den Ruhrtalradweg. © Ursula Behrenberg

Eine Idee für den Ruhrtalradweg? Ja, sagt die Schwerterin. Weil so ein Gebotsschild oder zumindest eines, das einem Gebotsschild gleicht, im Zweifel eine klare Message transportiere und auf die Gefahr hinweise, die vielen Verkehrsteilnehmern vielleicht nicht immer bewusst sei.

„Gemeinsam durch Schwerte ... mit Rücksicht“

Ein Schild mit der gleichen Botschaft steht bereits am Ruhrtalradweg. Die Beschilderung von Stadt und Stadtentwässerung – „Gemeinsam durch Schwerte ... mit Rücksicht“ – erinnert Behrenberg aber eher an ein Werbeplakat, sagt sie. Der bunte Aufdruck, gezeichnet im Comicstil, sei nett anzusehen, mache durch die eher witzige Anmutung aber nicht auf das tatsächliche Risiko aufmerksam, meint die Schwerterin.

Am Ende ist es nur eine Idee. Aber vielleicht eine, über die es sich nachzudenken lohnt, so Behrenberg. Bevor es hier womöglich noch zu den ersten schweren Unfällen komme.

Das Schild von Stadt und Stadtentwässerung: "Gemeinsam durch Schwerte ... mit Rücksicht"
Das Schild von Stadt und Stadtentwässerung erinnert Ursula Behrenberg an ein Werbeplakat, sagt sie. © Vanessa Trinkwald

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