Er ist schon vor knapp zwei Monaten in Soest angekommen, doch wie der 47-jährige Sascha Kudella aus Schwerte betont: „Der Prozess des Ankommens läuft noch.“ Kein Wunder, denn das neue Aufgabenfeld des Juristen, der jetzt Dezernent für Jugend, Bildung und Soziales ist, ist riesig.
Mit dem Wechsel in einen anderen Kreis hat der Vater von zwei Töchtern auch sein politisches Mandat niedergelegt: 13 Jahre lang hatte Kudella als SPD-Kreistagsmitglied die Interessen der Schwerterinnen und Schwerter im Kreistag vertreten. Ende Januar erklärte er gegenüber Landrat Mario Löhr seinen Mandatsverzicht. Sein Nachfolger für Schwerte: der ehemalige Beigeordnete und Kämmerer Peter Schubert.
Stellungnahme SPD
In einer Stellungnahme der SPD betont Fraktionsvorsitzender Hartmut Ganzke: „Mit Sascha Kudella verliert die SPD-Kreistagsfraktion ein engagiertes Mitglied – politisch und menschlich.“ Er und die Fraktion dankten ihm für die Zusammenarbeit. „Für den Kreis Soest wird Sascha auf jeden Fall ein Gewinn.“
Kudella hatte sich im Kreis Unna unter anderem als Sprecher des zuständigen Fachausschusses in der Gesundheitspolitik engagiert. „Gerade die Corona-Pandemie und die Tierschutzskandale prägten die letzten zwei Jahre.“
In seinem neuen Wirkungskreis hat der 47-Jährige, der sich privat auch ehrenamtlich als Schulpflegschaftsvorsitzender des Schwerter Friedrich-Bährens-Gymnasiums engagiert, unter anderem die Verantwortung für Berufskollegs und Förderschulen inne.
Die Planung von Schulklassen und der Unterhalt der Schulgebäude, das Sozialamt und das Jugendamt, die Bedarfsplanung für Kitas sind nur einige wenige seiner neuen Aufgabenfelder. 300 Mitarbeiter gehören zum Dezernat, rund ein Drittel des gesamten Kreishaushaltes wird dort verwaltet. „Das ist eine ordentliche Aufgabe“, sagt Sascha Kudella.
Jeden Tag im Stau
Momentan ist Sascha Kudella noch dabei, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Orte wie Schulen, Kitas und Rettungswachen kennenzulernen. Er möchte Kontakte knüpfen, vor Ort mit den Menschen sprechen. „Aus Schwerte bringe ich viel Verständnis für Schulleitungen mit“, sagt er und lacht.
Doch auch andere Bereiche mit unterschiedlichen Interessenslagen müssen künftig koordiniert werden. „Es läuft alles gut an, und es macht mir großen Spaß“, bleibt Sascha Kudella gelassen. „Ich möchte eines nicht: Nur vom Schreibtisch aus arbeiten. Ich möchte hingehen und eine vertrauensvolle Basis zu den Menschen schaffen.“
Aus seinem Heimatort Westhofen bekomme man ihn jedoch nicht weg, betont der Schwerter. „Vorher habe ich in Düsseldorf gearbeitet. Da stand man jeden Tag im Stau. Der Weg nach Soest ist dagegen richtig angenehm.“
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