Marode Geräte
Sanierung von Spielplätzen läuft schleppend
Einige Spielplätze in Schwerte haben ihre besten Tage hinter sich und bräuchten dringend mehr Pflege und neue Geräte. Doch die Stadt ist überfordert. Sie arbeitet den Spielplatzplan zwar ab und sorgt an einigen Stellen für Besserung, doch es gibt viele Baustellen und Hindernisse.
Der Spielplatz in der Hastingsallee Ecke Poststraße hat ein neues Wippgerät bekommen.
Die Stadt arbeitet den Spielplatzplan ab. In Geisecke an der Dorfstraße werden etwa bis Februar Spielgeräte erneuert. Auch um die Spielplätze in Holzen und an der Poststraße hat sich die Stadt bemüht. Morsche Holzteile und Kippen in Sandkästen gehören trotzdem weiter zum alltäglichen Bild zwischen Schaukel und Klettergerüst.
Zwei neue Spieltürme werden auf dem Geisecker Spielplatz aufgestellt, ebenso eine Dreierwippe und eine 4,40 Meter hohe Schaukel. Das gab Stadtsprecher Alexander Nähle auf Nachfrage bekannt. Außerdem werde die Tischtennisplatte erneuert. Gesperrt wird der Spielplatz aufgrund der Bauarbeiten voraussichtlich bis Februar.
Maßnahmen um Jugendliche und Hundebesitzer zu verschrecken
Aber auch an der Poststraße habe man schon etwas gemacht. Die Büsche wurden zurechtgeschnitten und zwei Wippgeräte ersetzt. Die Spielgeräte seien aufgrund von Anwohnerbeschwerden ersetzt worden, für die Hecken gebe es andere Gründe: „Die Hecken haben wir geschnitten, um Jugendliche und Hundebesitzer zu verschrecken“, sagt Alexander Nähle. Da der Spielplatz nun einsehbar ist, erhofft sich die Stadt, dass sich diese beiden Gruppen besser verhalten, also weniger Scherben, Zigarettenkippen oder Hundekot hinterlassen.
Sabrina Vogt, die sich wegen des Zustandes des Spielplatzes an der Poststraße im August mit einer Unterschriftenliste an die Stadt gewendet hatte, begrüßt zwar die neuen Spielgeräte, ist insgesamt aber nicht zufrieden. „Es gibt immer noch morsche Holzflächen“, sagt sie. Das beträfe zum Beispiel die Sitzgruppe auf der Wiese und die Tischplatte am Spielplatz. Außerdem seien die runden Sitzteile lose.
Wenig Einsatz abseits des Spielplatzplanes
„Bei den Spielplätzen, die in den Medien diskutiert wurden, da wurde was gemacht“, sagt Carsten Rieck, der Gründer der Schwerter Spielplatzinitiative. Ansonsten würde aber abseits des Spielplatzplanes kaum etwas geschehen. Einmal im Monat räumt er mit einigen Eltern den Spielplatz in Schwerte-Holzen auf. „Besonders die Pflege der Spielplätze lässt zu wünschen übrig“, erzählt er weiter.
Das liege aber nicht nur an der Stadt. Die vier Stadtmitarbeiter, die sich nicht nur um Spielplätze, sondern auch um die Pflege von Kindergärten und anderen Einrichtungen kümmern, seien mit der Arbeit überfordert. Auch das Stadtbudget für die Spielplätze würde für die Renovierungsarbeiten längst nicht reichen.
Kein Geld für zusätzliche Kräfte
„Die Stadt ist pleite. Das Geld für zusätzliche Kräfte haben wir einfach nicht“, erklärt Klaus-Peter Langner, der für die Spielplätze der Stadt zuständig ist. Den ungepflegten Zustand der Spielplätze schreibt er eher den Leuten zu, die sich nicht an die Regeln halten. „Die Bürgerschaft sollte sich am Riemen reißen und nicht ihre Zigaretten in die Sandkästen für die Kleinkinder werfen“, sagt er. Auch Carsten Rieck musste bei den Aufräumarbeiten am Holzener Spielplatz oft feststellen, dass die Spielflächen nach ein paar Tagen wieder verdreckt waren.
Da er mit einigen Eltern eine Patenschaft für den Spielplatz an der Friedrich-Hegel-Straße übernommen hat, ist er der Ansprechpartner für die Stadt. Aus diesem Grund werde er ernster genommen, wenn er Schäden an den Spielgeräten meldet. Den Müll, der bei den Aufräumarbeiten anfällt, kann er zudem bei der Stadt abgeben.
Bürokratische Hürden
„Man darf sich nicht nur beschweren, man muss auch mit anpacken“, sagt der Tagesvater. Auch eine Spendenaktion habe er schon geplant. Damit er sicherstellen kann, dass die Spenden an die Stadt nicht für Straßen, sondern eben genau für die Spielplatzsanierungen ausgegeben werden, braucht es aber ein konkretes Projekt. So könnte zum Beispiel ein bestimmtes Spielgerät mit Spendengeldern finanziert werden.
Damit die Stadt aber das Spielgerät anfordern kann, muss die Sachlage erst einmal dem zuständigen Ausschuss vorgelegt werden. „Es gibt schon bürokratische Hürden“, sagt Carsten Rieck. Die Zusammenarbeit mit der Stadt würde sich trotzdem lohnen.