
© Johannes Staab
Rund eine Million Euro - Citymanagement soll die Schwerter Innenstadt stärken
Fördermittel
Dank Länder- und Bundesfördermitteln winkt der Stadt Schwerte im Idealfall rund eine Million Euro für die Stärkung der Innenstadt. Das neue Citymanagement soll dafür sorgen, die Innenstadt zu beleben.
Der Trend hin zum Online-Kauf macht es dem stationären Handel in den Innenstädten immer schwieriger – so auch in Schwerte. Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung noch einmal deutlich verstärkt. Dem entgegen wirken soll nun das neue Citymanagement, das den Akteuren der Schwerter Innenstadt künftig mit Rat und Tat zur Seite stehen soll. Das Citymanagement soll an die bestehenden Arbeiten von Stadtmarketing und Stadt anknüpfen.
Verödungstrend entgegenwirken
Jan Menges, Leiter des Stadtplanungsamtes in Schwerte, erklärt, dass man bereits in der Vergangenheit einiges getan habe, um dem Verödungstrend in der Innenstadt entgegenzuwirken: „Wir haben schon sehr viel gemacht, um die Stadt zu stärken. Dabei denke ich an den Bahnhofsvorplatz, die Bahnhofstraße oder den Plan zum Umbau des Marktplatzes. Wir sind da schon auf einem guten Weg.“
Dieser Weg soll nun durch einen weiteren Bestandteil ergänzt werden, das so genannte Citymanagement. Durch die Einführung eines über das „Sofortprogramm Innenstadt“ des Landes NRW gefördertes Zentrenmanagement hat die Stadt Schwerte bereits Fördermittel in Höhe von rund 400.000 Euro akquirieren können.
Weitere 585.000 Euro winken
Weitere 585.000 Euro könnten durch Bundesfördermittel sogar noch dazu kommen. „Wir sind guter Dinge, auch diese Förderung des Bundes zu bekommen. Am Ende soll durch Länder- und Bundesmittel rund eine Million Euro für die Innenstadt akquiriert worden sein, das ist die Botschaft“, erklärt Michael Kersting, Leiter von „Schwerte Stadtmarketing“.

Das Citymanagement wird bei „Schwerte Stadtmarketing" am Postplatz angesiedelt. © Johannes Staab
Im Rahmen des Citymanagements sollen zunächst die Aktivitäten von Stadt und Stadtmarketing weitergeführt und ausgebaut werden. „Es gibt nicht noch einen neuen Ansprechpartner oder neue Akteure“, betont Menges bei der Vorstellung des Projekts in den Räumlichkeiten des Stadtmarketings am Postplatz. Dort wird das Citymanagement auch verortet. „Es setzt die Arbeit, insbesondere vom Stadtmarketing, aber auch von der Stadt fort und unterstützt es personell.“
Dass das Citymanagement direkt bei „Schwerte Stadtmarketing“ untergebracht wird, freut Kersting: „Wir sind sehr froh, dass wir das Citymanagement hier bei uns am Postplatz verorten konnten, hier, wo das Leben stattfindet, nah am Einzelhandel.“ Das Projekt soll vorerst bis zum Ende des Jahres 2023 bei der Abmilderung der negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die zentralen Handelslagen der Stadt Schwerte mithelfen.
„Herausgearbeitet, wo Bedarfe bestehen“
„Wir haben ganz klar gesagt, dass wir vernünftig und zielgerichtet mit den Fördermitteln umgehen wollen“, unterstreicht Kersting und fügt an: „Wir haben deshalb dezidiert herausgearbeitet, wo wir Bedarfe sehen.“ Besonders wichtig sei es laut Kersting, dabei eine „Hands-on-Mentalität“ an den Tag zu legen, die Akteure in der Innenstadt also tatkräftig und operativ anpackend zu unterstützen. In einer Art „digitalen Sprechstunde“ solle der Einzelhandel die Möglichkeit bekommen, Empfehlungen zur digitalen Sichtbarkeit zu erhalten.
Anhand eines simplen Beispiels verdeutlicht Kersting zudem, was mit der „Hands-on-Mentalität“ gemeint ist: „Wir wollen zum Beispiel auf die Einzelhändler zugehen und fragen: Warum hast du denn noch keinen Google-Business-Eintrag? Es ist nicht so schwierig und ist eine direkte Hilfe im Bereich der Internetpräsenz.“ Es solle darum gehen, Nöte und Bedarf in der Innenstadt noch schneller zu erkennen. „Das, was wir eh schon aufgebaut haben mit Stadt und Stadtmarketing, wird durch das Citymanagement wunderbar ergänzt.“
Eine weitere klare Aufgabe des Citymanagements sei es, die Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Innenstadt bei ihren Projektvorhaben zu unterstützen. „Wir haben über das Förderprogramm auch schon die Gründung der ISG Innenstadt begleitet, mit Immobilieneigentümern aus der Innenstadt, die auch jetzt ein Treiber sein können.“
Wünsche und Bedarf können geäußert werden
Das Citymanagement wird vor Ort am Postplatz durch Citymanager Aree Sadoon vom externen Stadtplaner-Büro „Stadt+Handel“ besetzt, um die Arbeiten von Stadtmarketing und Stadt Schwerte zu unterstützen. Immer dienstags von 10 bis 14 Uhr kann er nach Terminabsprache dort angetroffen werden. Begleitet wird er von seiner Kollegin Katharina Schulz, die Sadoon bei der Vorstellung des Projekts vertrat und sich auf die Zusammenarbeit freut: „Es ist super, wenn man sieht, was für Strukturen hier in Schwerte schon vorhanden sind. Durch die Stadt und die Förderprogramme wurde es ermöglicht, die Strukturen, die da sind, wie eben die ISG, weiter zu stärken.“
Neben den Einzelhändlern seien auch Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen, Wünsche und Bedarf für die Innenstadt direkt vor Ort zu äußern. „Die Städte tun viel, aber manchmal fehlt zwischen Städten und Bürgern der Ankerpunkt. Deswegen ist der Standort des Citymanagements hier am Postplatz so super, hier kommt man einfach mal rein und informiert sich.“
Kersting betont abschließend, dass er sich freue, wenn durch das Citymanagement das Zusammenspiel aller Akteure in der Innenstadt weiter gestärkt werden könne. Es gehe um eine „Profilschärfung“ für die Stadt Schwerte: „Das schaffen wir mit interessanten Möglichkeiten von Geschäften, Gastronomie vor Ort und mit einer attraktiven Stadtgestaltung. Und da tut die Stadt einiges dafür, dass es ein schöner Standort hier in Schwerte ist, um in der Innenstadt viel Spaß zu haben.“
- Herr Aree Sadoon, Schwerte Stadtmarketing, Postplatz 8, 58239 Schwerte, Mobil: 0160/91534221, Email: citymanagement@stadt-schwerte.de
- Frau Katharina Schulz, Mobil: 0151/61647576
Kommt gebürtig aus dem beschaulichen Forchheim in Bayern, lebt aber mittlerweile seit über 20 Jahren glücklich im „Pott“. Nach der Bankausbildung in den Journalismus gewechselt und an der Ruhr-Uni Germanistik und Medienwissenschaft studiert. Hat eine besondere Leidenschaft für den Fußball, sei es auf dem realen oder auf dem virtuellen Rasen.