Ruhrtal-Museum und Marktschänke komplett eingepackt Zweiter Bauabschnitt wird deutlich teurer

Ruhrtal-Museum und Marktschänke: Zweiter Bauabschnitt wird teurer
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Das Ruhrtal-Museum und die Alte Marktschänke sind aktuell eingepackt in ein massives Gerüst. Aufgrund der weißen Plane lässt sich nur erahnen, wie es wohl derzeit darunter aussieht.

Der erste Bauabschnitt des Bauvorhabens „Schwerter Mitte“ rund um das alte Rathaus (Ruhrtal-Museum) und die Alte Marktschänke umfasst die Dach- und Fachsanierung, also die Außenansicht. Dieser bereits geförderte Bauabschnitt ist gestartet und läuft derzeit. Ein Ensemble soll aus dem Ruhrtal-Museum, der Alten Marktschänke und der Viktorkirche mit ihrem neuen Gemeindehaus entstehen.

Der Abschluss des ersten Bauabschnitts der Schwerter Mitte soll dann Ende des Jahres erfolgen, erklärte Baudezernent Christian Vöcks in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses. Im besten Fall soll dann daran anschließend auch der zweite Bauabschnitt beginnen. Dabei geht es dann um den Innenausbau. Der Förderantrag dafür wurde bereits fristgerecht gestellt, so Vöcks. Der Förderbescheid gilt als sicher. Doch dieser zweite Bauabschnitt wird teurer als gedacht, was der Baudezernent ebenfalls im Planungsausschuss erklärte.

1,26 Millionen Euro teurer

Eine Kostenberechnung im Jahr 2020 hatte noch Kosten in Höhe von circa 6 Millionen Euro ergeben. Eine erneute Berechnung aus dem Oktober 2023 ergab schließlich, dass sich die Kosten rund um das Ruhrtal-Museum und die Alte Marktschänke auf circa 7,26 Millionen Euro belaufen. Für den zweiten Bauabschnitt sind es also Mehrkosten in Höhe von 1,26 Millionen Euro, die durch Inflation und gestiegene Baukosten bedingt seien. Der Eigenanteil an den Mehrkosten belaufe sich auf rund 230.000 Euro. Wer aber stemmt diesen Betrag?

Ein Kran steht am alten Rathaus in Schwerte.
Wenn die Dach- und Fachsanierung abgeschlossen ist, folgt der zweite Bauabschnitt, der den Innenausbau umfasst. © Staab

In der Sitzung des Planungsausschusses im Dezember 2023 wurde kontrovers über verschiedene Varianten diskutiert. Das Projekt verdiene die komplette Unterstützung der Stadt, hieß es auf der einen Seite. Eine Teilung der Mehrkosten sei fair, hieß es auf der anderen Seite.

Letztendlich wurde im Rat eine 60-Prozent-Regelung beschlossen – mehrheitlich durch SPD und CDU: Der städtische Eigenanteil soll sich demnach auf 60 Prozent belaufen, während die Bürgerstiftung „Neue Schwerter Mitte“ einen Eigenanteil von 10 Prozent stemmen soll. 30 Prozent der Gelder könnten etwa von der Sparkassenstiftung kommen.

23.000 Euro stemmt die Bürgerstiftung

„Am Ende hat es die Einigung gegeben, dass 10 Prozent dieses Eigenanteils, also rund 23.000 Euro, von der Bürgerstiftung übernommen werden“, bestätigt Tobias Bäcker aus dem Stiftungsvorstand der Bürgerstiftung Schwerter Mitte. Das sei auch alles so in Ordnung.

„Das ist natürlich keine einfache Situation. Auf der einen Seite hat man die Kommunalpolitik, die den Haushalt unter einen Hut bringen muss, die auch nicht einfach für alles Geld ausgeben kann. Und auf der anderen Seite hat man die Bürgerstiftung, die sich auch schon in dem ersten Bauabschnitt mit eigenen Mitteln und sich grundsätzlich mit ehrenamtlichem Engagement einbringt“, ergänzt Bäcker im Gespräch mit der Redaktion.

Mit dem Betrag könne die Bürgerstiftung aber leben. „Und deshalb haben wir es auch für realistisch gesehen, das Geld bis zum Beginn dieses Bauabschnitts aufzubringen.“ Durch Spenden und Eigenleistungen „muss und wird“ die Bürgerstiftung den Betrag stemmen, so Bäcker. Die Bürgerstiftung Schwerter Mitte – Bauherrin des Umbaus und Betreiberin des neuen Ensembles – ist eine gemeinnützige Stiftung von Schwerter Bürgerinnen und Bürgern.

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