In einen reißenden Fluss hatte sich die Ruhr an der Brücke in Villigst verwandelt. © Reinhard Schmitz

Überflutung

Ruhrverband: Hochwasser in Schwerte wird noch einige Zeit andauern

Von Mittwoch auf Donnerstag stieg der Pegel der Ruhr rasant an. Doch wann kehrt das Wasser wieder in das Flussbett zurück? Der Ruhrverband gibt eine Einschätzung der Lage.

Schwerte

, 16.07.2021 / Lesedauer: 3 min

Der Pegel der Ruhr in Villigst schwankt in normalen Zeiten zwischen 1,20 und 1,40 Meter. Ab etwa 3 Metern tritt die Ruhr über die Ufer und überspült an niedrig gelegenen Stellen den Ruhrwanderweg. Am Mittwoch (14.7.) und Donnerstag (15.7.) lag der Pegel aber knapp unter 4,40 Meter.

Das reichte aus, um das Ruhrtal zu fluten. Seit Donnerstagabend sinkt der Pegel wieder, allerdings bisher nur langsam. Eine Frage bleibt: Ist das Schlimmste schon überstanden und wann erreicht die Ruhr wieder ihren normalen Wasserstand?

Im Verlauf der nächsten Woche wieder normaler Pegel

„Wir rechnen damit, dass sich der Pegel der Ruhr im Verlauf der nächsten Woche wieder auf ein normales Maß reduziert“, sagt Britta Balt, Sprecherin beim Ruhrverband in Essen. Am späten Mittwochabend war der Wasserstand in der Ruhr plötzlich rasant angestiegen.

Grundsätzlich gehe aber der Abfluss immer langsamer als der Anstieg vonstatten. Zumal auch das Wasser aus den Talsperren derzeit kontrolliert in die Ruhr abgelassen werden muss. Man erwarte aber keine extremen Pegelstände mehr, wie in den vergangenen Tagen.

Waren die Talsperren im Vorfeld zu voll?

Anders als in den vergangenen Sommern waren die Talsperren im Sauerland in diesem Jahr gut gefüllt. „Wir haben aber vor den Regenfällen massiv abgestaut“, erklärt Britta Balt.

Den Raum habe man dann auch gebraucht, aber das Wasser muss nun wieder abgelassen werden. Ohne die Talsperren wäre das Hochwasser noch deutlich schlimmer ausgefallen, schätzt die Sprecherin.

Von der Fußgängerbrücke am Mühlenstrang ist nur noch das Geländer zu sehen. © Heiko Mühlbauer

Entscheidung über Talsperren ist Balanceakt

Doch diese Entscheidung sei auch ein schwieriger Balanceakt: Wenn man frühzeitig abgestaut hätte, das Tiefdruckgebiet dann aber vorbeigezogen und anschließend eine Dürre gefolgt wäre, wie in den vergangenen Sommern, dann wäre die Trinkwasserversorgung gefährdet gewesen. Britta Balt ist überzeugt: „Was wir tun konnten, haben wir getan.“

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Um den Pegel schnell zu senken, hat der Ruhrverband die Stauseen im Unterlauf der Ruhr geöffnet. Auch der Hengsteysee, der wegen Reparaturarbeiten am Wehr abgelassen wurde, ist wieder gut gefüllt. Das Wasser kann so ohne Probleme Richtung Rhein fließen. Dort ist die Mündung in Duisburg zwar breit genug, um die Wassermassen der Ruhr aufzunehmen, aber die ist derzeit nicht der einzige Zufluss des Rheins, der extremes Hochwasser führt.

Rheinpegel steigt auch deutlich an

Auch aus den Nebenflüssen aus dem Bereich der Eifel und des Bergischen Landes strömen Wassermassen in den Fluss. Am Freitagmorgen (16.7.) lag der Rheinpegel in Duisburg Ruhrort noch knapp unter der Hochwassermarke, doch die Tendenz lautete steigend. In Köln war die Hochwassermarke am Freitag bereits überschritten.

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