Anzug und Krawatte tauschten die Rotarier gegen den Arbeitsdress, um Wohnungen für Flüchtlinge aus der Ukraine herzurichten.

© Dr. Richard Saure

Unternehmer, Manager und Spitzenkräfte renovieren Flüchtlings-Wohnungen: Rotarier packen an

rnUkraine-Krieg

Auf Knien putzten sie schon die Stolpersteine in der Stadt, die mahnend an Nazi-Gräuel erinnern. Jetzt legten die Rotarier wieder Hand an, um Wohnungen für geflüchtete Ukrainer herzurichten.

Schwerte

, 23.03.2022, 13:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Anpacken können sie. Nicht nur als Unternehmer, Manager oder Spitzenkräfte in der Verwaltung. Das haben die Schwerter Rotarier bewiesen, als sie Anzug und andere Business-Kleidung gegen den grauen, strapazierfähigen Handwerker-Dress tauschten.

Ihre selbstgewählte gemeinsame Mission: Zwei Wohnungen in einem städtischen Gebäude am Alten Dortmunder Weg herzurichten für die Aufnahme von Menschen, die aus den Kriegsgebieten der Ukraine flüchten mussten.

Egon Schrezenmaier spendete noch zwei neue Kühlschränke

Zur Vorbereitung der Aktion schob Heiko Klanke, eigentlich Schuldirektor am Friedrich-Bährens-Gymnasium, den Einkaufswagen durch den Toom-Baumarkt, um mit Geld der Rotarier auf Einkaufstour zu gehen. Er packte Farben, Klebeband, Pinsel und alles, was man sonst noch so braucht für die „Schönheitsreparaturen“ in den vier Wänden, ein.

Mit dem Material ging es dann los. Zusammen mit Uwe und Gaby Trespenberg, Verena Ullrich und Lars Kessebrock, Uwe Wiemann, Andreas Mokros, Michael Grüll, Thomas Hinrichs und Jens Ewald wurden in den abgewohnten Wohnungen Wände gestrichen, Laminatböden ausgebessert und die Küchen auf Vordermann gebracht.

Erst einmal mussten die Rotarier eine dicke Schicht alter Tapeten von den Wänden abkratzen.

Erst einmal mussten die Rotarier eine dicke Schicht alter Tapeten von den Wänden abkratzen. © Dr. Richard Saure

Egon Schrezenmaier, Gründer und Seniorchef der gleichnamigen Kältetechnikfirma in Westhofen, half – was seine für seine Mitstreiter keine Überraschung war – mit nagelneuen Kühlschränken aus. Keiner der Aktiven ist ein gelernter Bau-Handwerker, aber das merkte man ihnen nicht an. Alle sprühten voller Tatendrang und hatten am Abend ihr Projekt geschafft.

Mindestens zwei Familien oder zwei Wohngemeinschaften aus Einzelpersonen werden in den frisch renovierten Räumen ein neues Zuhause finden können. In Wohnungen, die einladend wirken und schon beim Eintreten auf den ersten Blick die Botschaft aussenden: „Ihr seid willkommen“.

Heiko Klanke renovierte mit Lehrern noch eine dritte Wohnung

Am Ende sagte Präsident Michael Reuper: „Toll, was unsere Mitglieder heute geschafft haben. Ich bin stolz auf sie. Natürlich werden wir weiter ein Auge auf diese Wohnungen und ihre künftigen Bewohnerinnen und Bewohner haben und weiter helfen, wo es nötig ist.“

Sichtlichen Spaß hatten die Rotarier in ihrer ungewohnten Rolle als Handwerker, um zwei Wohnungen am Alten Dortmunder Weg für die Aufnahme von Ukraine-Flüchtlingen herzurichten.

Sichtlichen Spaß hatten die Rotarier in ihrer ungewohnten Rolle als Handwerker, um zwei Wohnungen am Alten Dortmunder Weg für die Aufnahme von Ukraine-Flüchtlingen herzurichten. © Dr. Richard Saure

Für den Rotarier Heiko Klanke war die Handwerker-Arbeit damit noch nicht beendet. Er mobilisierte einige Lehrerkollegen aus seiner Schule, um mit ihnen eine dritte Wohnung zu renovieren.

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Schon vorher hatten die Schwerter Rotarier praktische Hilfe für die Menschen in der Ukraine geleistet. Sie packten Versorgungspakete mit Hygieneartikeln und haltbaren Lebensmitteln, die zur Verteilung an die polnisch-ukrainische Grenze transportiert wurden.

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