2010 war das Ruhrgebiet Kulturhauptstadt und mit ihm war auch Schwerte ein wenig Kulturhauptstadt. Zu den ganz großen Momenten in jenem Jahr in der Ruhrstadt zählte die Eröffnung des Kunstwerks „Less Sauvage than Others“, von vielen Schwertern auch kurz der Trockel-Brunnen genannt. Obwohl Brunnen, die Installation nicht so richtig beschreibt.
In einer kleinen Teichschale gab es verschiedene Düsen, die Wasser zu Nebel aufsteigen lassen oder auch nur blubbernd bewegen konnten. Zu bestimmten Zeiten stieg auch eine Wasserfontäne auf, die sich in ihrer Bewegung an den Radetzky Marsch anlehnen sollte. Das Ganze war indirekt beleuchtet.
Kein Wasser im Brunnen
Die Betonung liegt auf „war“. Denn die Skulptur ist aktuell wasserlos und außer Betrieb. Und auch das benachbarte Kunstwerk des Japaners Kazuo Katase, eine Aluminiumkonstruktion mit dem Namen „Helle Kammer“ wirkt aktuell nicht repräsentativ. Auf der einen Seite befinden sich Graffiti, auf der anderen fehlen Latten, dafür wächst das Gras am Rande des weißen Käfigs hoch.

Eine Bestandaufnahme, die im Verwaltungsrat des Kultur- und Weiterbildungsbetriebs der Stadt auf Unmut stieß. „Man kann da viel über Vandalismus reden, aber es wird auch nicht gepflegt“, so die SPD-Politikerin Angelika Schröder. Sie fragte bei der neuen Leitung des Kulturbetriebs, Andrea Perlt, nach, wer denn nun für den Erhalt der Kunstwerke zuständig sei.
Stiftung ist zuständig
Prinzipiell ist das wohl die Bürgerstiftung Rohrmeisterei. Aber seit April gebe es eine Arbeitsgruppe, die sich um das Plateau kümmert. Dabei habe die Rohrmeisterei auch signalisiert, dass man sich besser kümmern könne, wenn der Landschaftspark besser geschützt sei.

„Uns erreichen Beschwerden von Bürgern, das sind auch Hilferufe“, so Angelika Schröder. Und ihre Parteikollegin Claudia Belemann-Hülsmeyer ergänzte: „Da musste doch ein Zaun aufgestellt werden, aber dessen Tore bleiben geöffnet, ich finde das irritierend.“

Zumindest was die Tore betrifft, hat der Stiftungsvorstand eine Lösung im Angebot. Auf Nachfrage der Redaktion sagte er: Für den Zaun fehle nur noch eine geeignete Schließanlage. Dann könne man zumindest in den Nachtstunden das Plateau verschließen. Das löst vermutlich aber nur einen Teil des Problems. Denn die Nutzung des Areals erfordere eigentlich eine tägliche Kontrolle. „Das können weder wir noch andere leisten.“
Hoffnung in Sicht
Wenn es um die Kunstwerke ginge, dann ist aber Hoffnung in Sicht. Denn beide seien allenfalls leicht beschädigt. Der Trockel-Brunnen sei einfach nur ausgestellt. Den könne man, wenn der Zaun erstmal seine Funktion erfüllt, einfach wieder befüllen und anstellen. Und auch die einzelnen Latten am Kunstwerk von Katase seien einfach zu ersetzen. Auch die Ruhr-Balkone könne man dann reparieren und ertüchtigen. Von dem Holzsteg über das Plateau hatte man sich schon 2019 getrennt. Der Weg ist nun gepflastert und damit weniger anfällig für Witterungsschäden.
Am Ende bleibt aber das Problem mit dem Vandalismus, das schwer in den Griff zu bekommen ist. Zumal es andere Ursachen hat, als die reine Frage nach Kontrolle.
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