
© Reinhard Schmitz
Restaurant und Kletterwald Freischütz: Ärger über Diebe und Zerstörung
2000 Euro Belohnung
Als wäre die Lage wegen Corona nicht schon schlimm genug: Teile des Kletterwalds am Freischütz sind mutwillig zerstört worden. Kupfer-Diebe haben sich auch am Restaurant-Bau bedient.
Die Lage ist riskant, zumindest in Zeiten wie diesen. Vor Corona war immer genügend Betrieb am Freischütz auf der Ortsgrenze zwischen Schwerte und Dortmund: die Gastronomie mit Restaurant, Biergarten, dem großen Saal, zudem die Attraktionen für Kinder hinter dem Gebäude. Und daneben seit vielen Jahren der Kletterwald.
Nicht nur am Wochenende war viel los, sondern auch werktags. Zumal jetzt, in der Zeit zwischen Oster- und Sommerferien, wenn sich die Ausflüge der Schulen häufen. Ganz zu schweigen von Kindergeburtstagen und dem alltäglichen Betrieb.
Nun aber ist derjenige, der zum Freischütz kommt, fast ganz alleine. Abgesehen von einzelnen Wanderern, Joggern, Radfahrern und dem verbliebenen Personal, das die Dinge wartet, die eigentlich schon im Hochbetrieb sein sollten.
Schon Mitte April wurden Kabel und Regenrinnen gestohlen
Das zieht Diebe an. Schon Mitte April beklagten sich die neuen Freischütz-Pächter bei Facebook über die Unverfrorenheit der Kriminellen: „Wie kann man nur so dreist und gemein sein und drei Nächte in Folge bei uns und dem Kletterwald Freischütz diverse Stromkabel und Regenrinnen abtrennen und klauen? Als wenn wir nicht gerade schon genug Probleme hätten!“
Zwei Mal schon seien „komplette Stromleitungen aus dem Boden gerissen und entfernt“ worden, hieß es nun in einem Facebook-Post, den der Kletterwald am langen ersten Mai-Wochenende selbst veröffentlichte.
Dieses Mal fehlten nicht nur Kabel oder andere Gegenstände aus Kupfer, die sich leicht und gut zu Geld machen lassen. Nun gab es auch mutwillige Zerstörung: Hinweisschilder und Holzbauten lagen auf dem Boden.
Für Hinweise setzte die Kletterwald-Verantwortlichen eine Belohnung aus: 2000 Euro. „Da wir die Vorkommnisse nun strafrechtlich verfolgen wollen, brauchen wir eure Hilfe. Wer hat was bemerkt? Wer hat jemanden gesehen?“
Polizei: Noch gibt es keinen Fahndungserfolg
Mehr als 1000 Facebook-Nutzer teilten den Beitrag. Einen Fahndungserfolg gibt es allerdings noch nicht, wie eine Anfrage unserer Redaktion bei der Polizei im Kreis Unna ergab. Die Geschäftsführung selbst wollte sich nicht zum Thema äußern. Die Sorge: dass als Folge von Berichterstattung weitere Täter kämen.
Kupfer und andere Metalle werden häufig gestohlen, nicht nur an Gebäuden oder auf Baustellen, selbst von Kirchen und Friedhöfen. Manchmal geht die Polizei von klassischer Beschaffungskriminalität aus, manchmal vom Tun professioneller Banden.
Am Freischütz ist die Video-Anlage wieder in Betrieb
Die Freischütz-Gastronomen wollen so etwas nicht hinnehmen. „Wir haben kurzfristig die Video-Anlage wieder aktiviert“, erklärte Jan Möller vom Pächter, der Muto Heimatgastronomie, am Mittwoch auf Anfrage. In der Übergangszeit hätten die Kameras aufgrund einer Server- und Netzwerk-Umstellung leider nicht funktioniert.
Nun aber sollten alle Diebe wissen: „Schön lächeln“, so Möller.
Trotz des lockeren Spruchs weiß auch er um den Ernst der Lage. Die Kletterwald-Verantwortlichen hatten auf Facebook empört erklärt: „Leider gibt es Menschen, die in der für Unternehmen schon schweren Zeit noch bös- und mutwillig weitere finanzielle Schäden verursachen.“
Nun sei man auf der Suche nach jemandem, der sich mit Überwachungskameras im Outdoor-Bereich auskenne. Nicht nur private Facebook-Nutzer reagierten darauf, indem sie auf die Möglichkeit von Wildkameras hinwiesen. Auch mehrere Anbieter meldeten sich direkt und boten ihre Hilfe an.
Jahrgang 1977 - wie Punkrock. Gebürtiger Sauerländer. Geborener Dortmunder. Unterm Strich also Westfale.
