Die Reisebüros in Schwerte leiden unter dem Coronavirus. Ein Kunde von Sebastian Hosbach musste für eine Stornierung tief in die Tasche greifen. © Dennis Görlich

Covid-19

Sorge wegen Coronavirus trifft Schwerter Reisebüros: Kunde zahlt für Stornierung 4000 Euro

Den Reisebüros in Schwerte macht das Coronavirus zu schaffen: Kunden bleiben aus, Reisen werden storniert. Doch das ist nicht immer möglich. Ein Kunde zahlte 4000 Euro dafür.

Schwerte

, 04.03.2020 / Lesedauer: 3 min

Das Coronavirus ist im Kreis Unna angekommen. Auch in vielen Urlaubsländern gab es schon bestätigte Fälle. Viele Schwerter machen sich Sorgen und lassen sich in den Reisebüros beraten. Nicht wenige von ihnen erwägen sogar eine Stornierung. Das kann teuer werden.

15 bis 20 Gespräche am Tag zum Coronavirus

„Man merkt in der kompletten Reisebranche, dass sich das Coronavirus massiv auswirkt“, sagt Sebastian Hosbach vom Globus-Reisebüro. Auch in seinem Reisecenter machen sich viele Kunden Gedanken über das Virus. „Die Leute sind verhaltener. Viele fragen nach Reisestornierungen.“

Ein großer Teil der Beratung beziehe sich aktuell auf den Krankheits-Erreger: „Wir haben 15 bis 20 Gespräche am Tag zum Thema Corona.“ Die aktuelle Unsicherheit mache sich auch beim Umsatz bemerkbar.

Bis zu 80 Prozent Stornogebühren

Ein Unternehmer habe bei Hosbach eine Reise nach Gran Canaria aus Angst vor einer möglichen Quarantäne kurzfristig abgesagt. Auf einer benachbarten Insel wurde kürzlich ein ganzes Hotel samt Gästen isoliert. Das Risiko wollte der Unternehmer nicht eingehen. Er hat die 5000 Euro teure Reise storniert – mit 80 Prozent Stornogebühren.

Dass ein Großteil ihres Geldes bei Absage der Reise verloren geht, nehmen einige Kunden offenbar in Kauf. Mittlerweile hätten einige Reiseveranstalter aber reagiert und bieten laut Hosbach kostenlose Stornierungen bei bestimmten Reisen an – auch ohne offizielle Reisewarnung.

Beim DER-Reisebüro an der Hüsingstraße hält man sich zu dem Thema bedeckt. Auf Anfrage unserer Redaktion hieß es lediglich: „Da geben wir keine Auskunft.“ Das sei die Anweisung der Zentrale.

Ins First-Reisebüro hat am Dienstag bis 14 Uhr kein einziger Kunde den Weg gefunden – fünf Stunden nach Öffnung. Normalerweise seien die ersten drei Monate des Jahres die buchungsstärkste Zeit, heißt es dort. Waren im letzten Jahr zur gleichen Zeit alle vier Arbeitsplätze besetzt, sind es aktuell lediglich zwei. Ohne einen einzigen Kunden.

In das First-Reisebüro hatte am Dienstag (3. März) bis zum Mittag noch kein Kunde den Fuß gesetzt. © Foto: Manuela Schwerte

Absagen vermehrt im geschäftlichen Bereich

Markus Mainka vom Schwerter Reisebüro stellt seit Januar vermehrt Stornierungen von Reisen nach China fest. Seit vergangener Woche steigen bei ihm auch die Absagen von Reisen nach Südkorea.

Allerdings würden die Absagen hauptsächlich den geschäftlichen Bereich betreffen. Am Dienstag (3. März) wurde wegen Corona eine Messe in Abu Dhabi abgesagt, eine Schwerter Firma musste daraufhin ihre Reise stornieren.

Eine weitere Firma hat im Reisebüro storniert, die eigentlich zu einer Messe am 5. März nach Sydney reisen wollte. Doch der Veranstalter hat alle Firmen aus NRW ausgeladen, weil es hier gerade die höchste Dichte an Corona-Fällen gibt.

Sebastian Hosbach schaut dennoch zuversichtlich in die Zukunft: „Wir haben schon genug Krisen überlebt.“

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