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Coronavirus: Pflegeheime und Schulen in Schwerte setzen auf strenge Hygiene-Regeln
Coronavirus
Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus und der Krankheit Covid-19 sorgt für Verunsicherung in Schwerte. Pflegeheime, Kindergärten und Schulen setzen momentan auf die gleiche Taktik.
Die Pflegeheime in Schwerte trifft das Corona-Problem nicht unvorbereitet. „Hygiene ist im Umgang mit Pflegebedürftigen immer ein Thema“, berichtet Diakonie-Sprecher Fabian Tigges.
Die Diakonie, die in Schwerte unter anderem das Grete-Meißner-Zentrum betreibt, hat alle Mitarbeiter zur Vertiefung noch einmal über die bereits bekannten Hygiene-Regeln informiert.
Nicht mehr Hände schütteln
Neu ist die Anweisung, sich zur Begrüßung nicht mehr die Hand zu geben, auch wenn das zu peinlichen Situationen führen könnte. Für Besucher werden Desinfektionsmittel bereitgestellt. Das sei aber kein Mehraufwand, so Tigges, weil diese Mittel im Rahmen der betrieblichen Vorsorge ohnehin vorhanden sind.
Im Familienzentrum „Im Roten Haus“ werden die Eltern angehalten, sich nicht mehr zu umarmen, und die Kinder, sich verstärkt die Hände zu waschen. „Außerdem versuchen wir, auf eine verstärkte Nies- und Hust-Hygiene hinzuwirken“, berichtet Ute Frank, Geschäftsführerin der sechs Schwerter Diakonie-Kitas.
Wunsch nach mehr Informationen
Das Coronavirus sei zwar das bestimmende Thema in Gesprächen mit den Eltern, unangebrachte Sorge hat Ute Frank aber nicht beobachtet.

So werden Hände sauber: Diese Bilder hängen jetzt in jeder Toilette des Familienzentrums Im Roten Haus. © Holger Bergmann
Sie wünscht sich allerdings endlich genauere Informationen über das Virus. „Wenn man zum Beispiel fragt, wie lange das Virus auf einem Tisch überlebt, reichen die Antworten momentan von vier Stunden bis neun Tagen.“
Deshalb folgen die Kindergärten der gleichen Taktik wie weitgehend alle Einrichtungen: „Erstmal cool bleiben“, so Ute Frank.
Seife richtig einmassieren
Für die Kinder ist die Einführung der neuen Regeln ein Abenteuer. Gewissenhaft folgen sie beim Händewaschen jedem Hinweis auf den bildlichen Darstellungen, die ihre Erzieherinnen aufgehängt haben.
Die zeigen nicht nur, wie man sich nach dem Toilettenbesuch verhält, sondern auch, wie man zunächst die Hände mit Seife massiert und erst danach Wasser zum Abwaschen nutzt.
Die Verantwortung für das Informieren und das Einleiten von Hygiene-Maßnahmen in städtischen Kitas, Grundschulen hat das Gesundheitsamt des Kreises Unna übernommen, berichtet eine Kreissprecherin. In Unna gibt es aktuell (Stand: Dienstag, 3. März) einen bestätigten Corona-Fall.
Bislang wurden keine Schulveranstaltungen abgesagt
Für die weiterführenden Schulen sei die Bezirksregierung zuständig, sagt der Schwerter Stadtsprecher Ingo Rous. Beide Behörden haben bislang keine Hygiene-Vorschriften für die Einrichtungen veröffentlicht.
Bislang gibt es in Schwerte auch keine Meldungen über abgesagte Schulveranstaltungen wie Feste oder Klassenfahrten.
Holger Bergmann ist seit 1994 als freier Mitarbeiter für die Ruhr Nachrichten im Dortmunder Westen unterweg und wird immer wieder aufs neue davon überrascht, wieviele spannende Geschichten direkt in der Nachbarschaft schlummern.
