Die Fenster sind schon professionell mit Werbefolie beklebt. Die Plakate vom Kindertheater, die jemand an die Scheibe geklebt hatte, liegen noch im Inneren des Ladenlokals. Ein weiterer Leerstand in Schwerte verschwindet. Es gibt einen Nachmieter für die Räume der Deutschen Bank an der Rathausstraße.
Statt um Geld und Wertpapiere geht es hier zukünftig um die Gesundheit. Denn in dem 350 Quadratmeter großen Ladenlokal eröffnet eine Physiopraxis. Das heißt, es ist keine Neueröffnung, sondern eine Erweiterung. Bernd Lingen, Inhaber von Rehavision, zieht mit seiner Zentrale in die City. Seine Praxis im ehemaligen Schwesternheim am Marienkrankenhaus an der Schützenstraße möchte er aber behalten.
Neue helle Räume
„Am alten Standort wird langsam der Platz knapp“, erklärt Bernd Lingen. Die Immobilie dort sei an ihren Grenzen angelangt. Da machen die neuen, hellen Räume mitten in der Schwerter City schon mehr her. Es soll eine normale Physiotherapiepraxis werden, die hier entsteht. Krankengymnastik und Anwendungen – kein Rehasport, betont er. Der Markt dafür sei jedenfalls vorhanden.

Für Sascha Schubert von der IBS Immobiliengesellschaft ist die Neuvermietung der ehemaligen Bankfiliale auch ein Beweis dafür, dass es sich lohnt, bei der Suche nach Interessenten andere Wege zu gehen. Um auf das Ladenlokal hinzuweisen, hatte die Interessen- und Standortgemeinschaft (ISG) Schwerter Innenstadt dort im Sommer einen Flohmarkt ausgerichtet. Zum einen, um Leben in das verlassene Ladenlokal zu bringen. Zum anderen, damit man sich das Gebäude unverbindlich ansehen konnte. „Danach hatten wir etliche Anfragen“, sagt Sascha Schubert. Bernd Lingen war der erste Bewerber und er bekam schließlich auch den Zuschlag.
Der Erfolg beflügelt auch die ISG Innenstadt. Weitere Pop-Up-Events seien geplant, verspricht Alicja Schneider von der ISG. Eigentlich hatte man noch zwei Veranstaltungen für die Deutsche Bank in petto, die mussten aber jetzt der anstehenden Renovierung weichen.
Obergeschoss von C&A
Sascha Schubert möchte nun das Gebäude mit C&A in den Fokus nehmen. Denn der Textilfilialist hat sein Geschäft nur im Untergeschoss des ehemaligen Kaufhauses Küster. Im Obergeschoss stehen rund 600 Quadratmeter leer. Erreichbar sind die Räume, die einst durch eine Rolltreppe erschlossen waren, auch von außen. Hier könnte auch ein Flohmarkt stattfinden, vor allem aber sollen auf Dauer dort neue Mieter einziehen.
Doch auch in kleineren Ladenlokalen möchte man mit Pop-Up-Events für Interesse werben. „Wir können uns vom Gin-Tasting bis zur Lesung alles vorstellen“, sagt Alicja Schneider. Und wer über ein leeres Ladenlokal verfüge, möge sich doch möglichst schnell bei der ISG melden, ergänzt Sascha Schubert. Denn man komme dann auch gerne auf die Immobilienbesitzer zu, um gemeinsam zu überlegen, was möglich wäre.
Für Bernd Lingen ist hingegen jetzt erst einmal renovieren angesagt. Möglichst bis Ende April möchte er seine neue Praxis an der Rathausstraße eröffnen. Die verfügt dann auch über einen Tresor. Denn die Schließfächer und der große Tresor im Keller der ehemaligen Bank bleiben erhalten.
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