Martin Klemens ist begeisterter Radfahrer. Der nicht mehr vorhandene Radweg an der Lohbachstraße verunsichert den Schwerter.

Martin Klemens ist begeisterter Radfahrer. Der nicht mehr vorhandene Radweg an der Lohbachstraße verunsichert den Schwerter. © Laura Quellenberg

Radweg in der Lohbachstraße entfernt – die ersten Radfahrer kassieren ein Knöllchen

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Wo ist der Radweg in der Lohbachstraße? Dass die Markierung auf einer Seite plötzlich wieder weg ist, ärgert viele Radfahrer. Martin Klemens bekam am Samstag sogar ein Knöllchen.

Schwerte

, 26.07.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Biegt man mit dem Fahrrad vom Kreisverkehr Schützenstraße in die Lohbachstraße ein, fehlt seit neuestem der Radweg. Wo erst vor Kurzem der neue Radweg aufgezeichnet wurde, ist aktuell nur noch ein heller, rauer Streifen zu sehen.

Viele Radfahrerinnen und Radfahrer in Schwerte fragen sich nun, wo der Fahrradweg plötzlich hin ist und auf welcher Seite der Straße sie denn nun eigentlich fahren müssen. Nicht nur das: Die ersten haben bereits ein Knöllchen kassiert.

Schwerter muss Strafe zahlen, weil er auf der falschen Seite fährt

Jeweils 20 Euro Verwarnungsgeld mussten Martin Klemens und seine Frau am Samstagnachmittag (23.7.) zahlen, weil sie mit ihren E-Bikes auf der falschen Seite der Straße unterwegs waren. Die Polizei kontrollierte dort am vergangenen Wochenende die Radfahrer. Klemens ist nicht der einzige, der am Montag in der Redaktion steht. Der fehlende Radweg irritiert.

Polizeibeleg Verwarnungsgeld 20 Euro

Weil er auf der falschen Seite der Straße gefahren ist, musste Martin Klemens 20 Euro Verwarnungsgeld bei der Polizei bezahlen. © Laura Quellenberg

Auf der Ostseite der Straße, so Klemens, hatte er am Samstag ein ungutes Gefühl. Er sorgte sich, dass die Autos den Radfahren zu nahe kommen. Der Gehweg sei ihm zu eng gewesen. Es müsse nur eine Person mit zwei Hunden vorbeikommen, dann sei dort schon zu wenig Platz. Also nutzte er den Radfahrstreifen auf der Westseite. Der ist nämlich noch da.

Der Fahrradweg gilt nur auf einer Seite

„Der Radfahrstreifen für Fahrradfahrer auf der Westseite der Lohbachstraße ist ausschließlich für die Benutzung in eine Fahrtrichtung angelegt“, sagt Jürgen Busch aus dem Fachbereich Bauen und Planen des Kreises Unna, der für die Kreisstraße verantwortlich ist.

Bergauf, auf der Ostseite, auf der sich die Freiwillige Feuerwehr befindet und der Radweg wieder entfernt wurde, steht nun das blaue Straßenschild, der gemeinsame Geh- und Radweg.

Ehemaliger Fahrradweg Lohbachstraße und Straßenschild für Fußgänger und Radfahrer

Der Fahrradweg auf höhe der Freiwilligen Feuerwehr in der Schwerter Lohbachstraße wurde entfernt. © Laura Quellenberg

Das Schild am Anfang der Lohbachstraße haben Martin Klemens und seine Frau nach eigener Aussage nicht gesehen. Es zeigt an, dass die Radfahrerinnen und Radfahrer an dieser Stelle auf dem Gehweg fahren müssen. Am Samstag aber fuhren sie entgegen des Verkehrs.

Trotz der Beschilderung hätten sich aber auch weitere Radler dazu entschieden, mit dem Rad auf der falschen Seite der Lohbachstraße zu fahren. Ob bewusst oder unbewusst, auch sie mussten das Verwarnungsgeld zahlen.

Deshalb gibt es keinen Radweg mehr

Aufgrund eines Verständnisfehlers der ausführenden Markierungsfirma wurde vorerst ein Radweg mit einer durchgestrichenen Linie gezogen. Außerdem sei der Radweg nicht breit genug gewesen, so der Kreis Unna. Ursprünglich sei ein Angebotsstreifen geplant gewesen, also ein Schutzstreifen für Radfahrer, der bei Bedarf auch von Fahrzeugen überfahren werden darf (Strich-Lücke-Markierung).

Die Unterschreitung der Mindestbreite hätte der Firma als Fachunternehmen bewusst gewesen sein müssen.

„Man hätte den Radweg da lassen sollen“, findet Martin Klemens trotz dieser Begründung. „Besser zu schmal, als gar keiner.“ Mit dem Auto sei Martin Klemens auch schon einmal über den ehemaligen Radweg gefahren. Der Bereich sei nun wohl sehr rau und laut. Eine perfekte Lösung sei das für den Schwerter nicht.

Kein neuer Radweg geplant

Ein neuer, breiterer Radweg ist letztlich nicht geplant. Die Radfahrer sollen zukünftig weiterhin auf dem Gehweg fahren. „Aus Gründen der Sicherheit und Leichtigkeit“ hätten sich Ordnungsamt und Kreispolizeibehörde gegen den Schutzstreifen ausgesprochen, so Jürgen Busch.