Mit rund 250 Besuchern gut gefüllt war die Viktorkirche bei der Trauerfeier für die am 30. Dezember gestorbene Gerlinde Heinrich. Dabei sprachen (hinten, v.l.) der Ehemann Prof. Carl-Joachim Heinrich sowie die Kinder Prof. Anselm Heinrich und Prof. Caroline Heinrich. Rechts im Altarraum steht die weiße antike Theatersäule, die die Gestorbene für ihre Inszenierung der Komödie „Lysistrata" benutzt hatte. © Manuela Schwerte
Trauerfeier in der Viktorkirche
Über ihren Tod hinaus bleibt Gerlinde Heinrich mit der Theaterarbeit verbunden
Bei der Trauerfeier in St. Viktor gab die Familie die Stiftung eines Preises für freie Theatergruppen bekannt. Damit bleibt die Schultheater-Pionierin Gerlinde Heinrich unvergessen.
Die antike Theatersäule aus Styropor, die sie einst für die erfolgreiche Inszenierung der griechischen Komödie „Lysistrata“ eingesetzt hatte, wurde in ihrem geliebten, bunt bemalten VW-Käfer quer durch die Stadt zur Trauerfeier in der Viktorkirche gefahren.
Ein Leben, das geprägt war vom Engagement für Theaterarbeit und Frieden, spiegelte das Gedenken an Gerlinde Heinrich wider, die am 30. Dezember im Alter von 77 Jahren gestorben war.
Das Programm gestaltete ein großer Teil der Schwerter Kulturszene
Nach dem Ende vieler Corona-Beschränkungen konnten sich am vergangenen Samstag (26.3.) endlich rund 250 Besucher zu der würdigen Abschiednahme von der früheren Realschullehrerin in dem Gotteshaus versammeln. Ein großer Teil der Schwerter Kulturszene wollte am Programm mitwirken und so zu einer Gestaltung beitragen, die ein reich gelebtes Leben feiern sollte.
Die antike Theatersäule, die sie einst für die Inszenierung von „Lysistrata" benutzt hatte, wurde im geliebten VW-Käfer von Gerlinde Heinrich zu ihrer Trauerfeier in der Viktorkirche gefahren. © Prof. Anselm Heinrich
Diese deutlich gezeigte und für alle spürbare Wertschätzung für Gerlinde Heinrich rührte ihren Ehemann Prof. Carl-Joachim Heinrich sowie die Kinder Prof. Anselm Heinrich und Prof. Caroline Heinrich, die die Anwesenden bei mehreren Ansprachen begrüßten.
Die übrigen Ansprachen und Lesungen übernahmen Pfarrer Fritz-Günter Held und Pfarrerin Margret Held, langjährige Weggebleiter der Gestorbenen in der Friedens- und Anti-Rechts-Bewegung.
Die Gesangswerkstatt von Studio 7 unter der Leitung von Simon von Oppeln-Bronikowski trug das „Kyrie Eleison“ vor. © Manuela Schwerte
Mit ihrer Interpretation des Kirchenlieds „Kyrie Eleison“ leitete die Gesangswerkstatt von Studio 7 unter der Leitung von Simon von Oppeln-Bronikowski die Veranstaltung ein, bei der die von der Gestorbenen gegründete Gruppe „Gegenwind“ in Kostümen Gedichte von Bertolt Brecht vortrug.
Weitere Mitwirkende waren Reinhard Weiß (Gitarre/Gesang) mit dem Lied „Gras“, das Seniorentheater um Hartmann Schimpf sowie Anja und Ulrich Grünebaum (Geige/Gitarre) mit dem Stück „La Fontaine“. Danach geleiteten Schauspieler die Trauergäste zur Tafel mit Kaffee und Kuchen im benachbarten Gemeindesaal der Evangelischen Kirchengemeinde. Auf diesem Weg konnten sie Gedichte mitnehmen, die von den Enkeln der Gestorbenen verteilt wurden.
Von ihrem altgedienten „Wiesenkäfer" wollte sich Gerlinde Heinrich, die am 30. Dezember im Alter von 77 Jahren gestorben ist, nie trennen. © Reinhard Schmitz (A)
Unvergessen wird Gerlinde Heinrich in dem nach ihr benannten Theaterpreis bleiben, dessen Stiftung Prof. Anselm Heinrich verkünden konnte. Mit Unterstützung von Sparkasse und Stadt Schwerte sollen im Zwei-Jahres-Rhythmus jeweils 1000 Euro für freie, nicht-professionelle Theatergruppen ausgelobt werden.
Ausgeschrieben wird der „Gerlinde-Heinrich-Preis“ NRW-weit jeweils ab dem Herbst. Bei einem Festival können sich die Gruppen dann auf der Bühne von Studio 7 auf der Schwerterheide vorstellen. Eine hochkarätig besetzte Jury entscheidet über die Preisträger.
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