
© Bernd Paulitschke (A)
Diese bekannten Persönlichkeiten sind 2021 in Schwerte gestorben
Jahresrückblick
Große Lücken in Vereinen, Nachbarschaften und Unternehmen haben Schwerter hinterlassen, die im Jahr 2021 gestorben sind. Ihre Namen und Leistungen werden mit der Ruhrstadt verbunden bleiben.

Der Heimatfreund Albert Ferber aus Hennen starb im Alter von 84 Jahren. © Bernd Paulitschke (A)
Heimatforscher Albert Ferber aus Hennen starb am 23. Februar im Alter von 84 Jahren. Geboren in Allagen an der Möhne, war er 1958 beruflich zur Firma Thiele in den Iserlohner Norden gekommen. Ständig war er mit seiner Kamera in der neuen Heimat unterwegs oder sammelte historische Fotos, mit denen er seine Vorträge „Märkwürdiges“ – seine eigene Wortschöpfung – über den Märkischen Kreis bereicherte.
Zehn Jahre lang leitete er den Seniorenkreis Hennen der Volkshochschule Iserlohn. Außerdem war er in der Kolpingfamilie und beim bekannten Hennener Karneval aktiv.

Otto Engelberg, Ehrenvorsitzender des SC Berchum/Garenfeld, starb im Alter von 78 Jahren. © RN-Archiv
Den Fußball in Garenfeld geprägt hat Otto Engelberg, der am 13. März im Alter von 78 Jahren gestorben ist. Der Ehrenvorsitzende des SC Berchum/Garenfeld hatte nicht nur den Vorgänger FC Garenfeld mitgegründet, sondern auch den Grundstein für die Fusion mit dem benachbarten SV Berchum gelegt.
In seinen aktiven Zeiten kickte er für beide Vereine, die sich 2009 endgültig zusammenschlossen. Daraus resultierte die anschließende Modernisierung des Sportplatzes Garenfeld.

DLRG-Ehrentauchwart Wilhelm Wagner starb im Alter von 85 Jahren. © RN-Archiv
Als Mitgründer der DLRG-Ortsgruppe Schwerte geht Ehrentauchwart Wilhelm Wagner in die Annalen der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft ein. Er starb am 19. März im Alter von 85 Jahren. In 60-jähriger Vereinsarbeit war er nicht nur am Bau der Wachstation an der Ruhr beteiligt, sondern engagierte sich vor allem auch für den Tauchbereich.
Unzählige Taucher hat er zu Sporttauchern und anschließend zu Rettungstauchern ausgebildet. Bis zuletzt war er im Vorstand seiner Ortsgruppe aktiv.

Andreas Bartels, Vorsitzender der Fußballabteilung des TuS Holzen-Sommerberg, starb im Alter von 57 Jahren. © Andrea Booke (A)
Dass der TuS Holzen-Sommerberg in seinem Eintrachtstadion auf Kunstrasen spielen kann, ist nicht zuletzt der Initiative von Andreas Bartels zu verdanken, der in der Nacht zum 5. April (Ostermontag) im Alter von nur 57 Jahren gestorben ist.
Er war mit dem Verein in Kontakt gekommen, als sein Sohn in der E-Jugend kickte. Über die Stationen Jugendbetreuer und Vorstandsmitglied wurde er 2016 zum Vorsitzenden der Fußballabteilung und zum Stellvertretenden Vorsitzenden des Gesamtvereins. Engagiert war er außerdem als Sportlicher Leiter der Bundesliga-Handballerinnen von Borussia Dortmund.

Der Initiator der Golf-Stadtmeisterschaften, Lothar Kunz, ist im Alter von 70 Jahren gestorben. © Sebastian Reith (A)
Der „Vater“ der Schwerter Golf-Stadtmeisterschaften, Lothar Kunz, starb am 11. April im Alter von 70 Jahren. Der in Wustrow/Mecklenburg-Vorpommern geborene Sportler war im Ruhrtal zunächst in der Leichtathletik aktiv. Vom Marathon-Läufer wurde er bei der SG Eintracht Ergste zum Jugendtrainer und Sportwart. Diese Funktion behielt er auch nach dem Zusammenschluss mit weiteren Vereinen zur LG Schwerte.
Er mobilisierte Sponsoren für Ausrüstung, Trainingslager und Startgelder. Als ein Streit dieses Kapitel beendet hatte, initiierte er 2006 die ersten Golf-Stadtmeisterschaften, die er mehrfach selbst gewann. Außerdem war er zweimal Clubmeister seines Vereins Golf Range Dortmund.

Der frühere Chefarzt des Marienkrankenhauses, Prof. Heinz-Georg Rohner, starb im Alter von 78 Jahren. © Julia Schemmer (A)
Als ein Wegbereiter der Darmspiegelung gilt Prof. Heinz-Georg Rohner, der am 19. April kurz nach seinem 78. Geburtstag gestorben ist. Der gebürtige Mönchengladbacher wurde im Herbst 1988 zum Chefarzt der Inneren Abteilung des Marienkrankenhauses. Er machte sich einen Namen auf dem Gebiet der Endoskopie, die heute Standard ist bei der Darmkrebs-Vorsorge und anderen Untersuchungen des Magen-Darm-Traktes.
Er verfasste an die 150 Fachpublikationen und hielt unzählige Vorträge im In- und Ausland. Bekannt war er auch als Kunstsammler von Rang, der sich vor allem auf Werke spezialisierte, die Kunst und Sport verbanden. Als Golfspieler gewann er achtmal die Clubmeisterschaft seines Golfclubs Fröndenberg.

Fritzi Bimberg-Nolte, Seniorchefin der Gebrüder-Nolte-Gruppe, ist im Alter von 89 Jahren gestorben. © Bodo Brauer (A)
Eine Auto-Pionierin war die Unternehmerin Fritzi Bimberg-Nolte, die am 21. April kurz vor ihrem 90. Geburtstag gestorben ist. Frauen an der Firmenspitze waren noch eine Seltenheit, als sie 1951 in das Geschäft ihres Vaters Fritz Nolte einstieg, das sich in Iserlohn mit Verkauf und Reparatur von Autos beschäftigte. Ihrer Hartnäckigkeit ist es zu verdanken, dass 1955 am Ostentor in Schwerte ein erster weiterer Betrieb außerhalb der Gründungsstadt eröffnet werden konnte.
Als der Vater sechs Jahre später unerwartet starb, hinterließ er neben zwei Autohäusern seine christlichen Überzeugungen und Werte. Neben allem wirtschaftlichen Erfolg hatte die Unternehmerin so stets die Menschen mit im Blick. Sie expandierte mit der Firma in sechs Städte, wo ihre Autohäuser neben der Marke Opel längst auch Hyundai, Volkswagen und Honda anbieten. Bis ein Jahr vor ihrem Tod erschien sie noch täglich im Büro.

Der BVB trauert in seinem Internetportal um seinen Ex-Präsidenten Frank Roring, der im Alter von 75 Jahren gestorben ist. © Reinhard Schmitz
Ein Schwerter als Präsident des BVB, das war Frank Roring, der am 2. August im Alter von 75 Jahren gestorben ist. Der Geschäftsmann hatte in den 1980er-Jahren im Dortmunder Süden, direkt hinter dem Schwerter Wald, seine Firma Artic Eiskrem aufgebaut, deren Schriftzug von 1983 bis 1986 auf den Trikots der Borussen-Stars prangte. 1983/84 übernahm er mit zwei weiteren Vorstandskollegen als Präsident die Verantwortung für den BVB, der zuvor von einem Notvorstand geleitet worden war und führte den Verein mit großem Engagement durch eine schwierige Phase.
Im Schwerter Sport bekleidete er nie eine offizielle Funktion. Aber er unterstützte als Sponsor die Handballabteilung der HSG Schwerte-Westhofen, sodass deren Mannschaft 1995/96 in die zweigleisige Handball-Regionalliga aufsteigen konnte.

Der Rocksänger Mike Al Becker starb im Alter von 60 Jahren. © Bernd Paulitschke (A)
Als „Rollimann“ machte der Rocksänger Mike Al Becker, der eigentlich Michael Becker hieß, sein Handicap zum Markenzeichen. Im Alter von 60 Jahren starb am 28. August der Schwerter, den sein Wille und seine positive Einstellung auszeichneten. Nach einem Verkehrsunfall auf der Autobahn im Jahre 1987 vom Hals ab querschnittsgelähmt, kam er auf die Idee, Geschichten zu erzählen, zu singen und Mundharmonika zu spielen, die er sich an den Handschuh schnallen ließ.
1993 gründete er seine erste Band „Die Simulanten“ – wie der Humorvolle alle nannte, die nicht im Rollstuhl sitzen. Er komponierte eine Hymne für den FC Schalke 04 und organisierte Konzerte in Unfallkliniken, um Menschen in ähnlicher Situation Hoffnung zu machen – bis die Corona-Pandemie alle Auftritte stoppte.

Erich Seifert, langjähriger Vorsitzender der Kolpingsfamilie Hennen, ist im Alter von 88 Jahren gestorben. © Victoria Valentin (A)
Einen unermüdlichen Aktiven haben die Kolpingsfamilie und die Herz-Jesu-Gemeinde in Hennen mit Erich Seifert verloren, der am 30. September im Alter von 88 Jahren gestorben ist. 57 Jahre lang gehörte er der Kolpingsfamilie an, die er von 1985 bis zum Jahr 2000 als Vorsitzender leitete.
Im Karneval trat er mit den Baarbachsängern auf und war darüber hinaus an allen Aktivitäten der Kirchengemeinde beteiligt – vom Pfarrfest bis zu Baumaßnahmen, die er als gelernter Handwerker koordinierte.

Senfmüller Wilhelm Adrian ist im Alter von 91 Jahren gestorben. © Reinhard Schmitz (A)
Ohne den Senf, in dem sein Name weiterlebt, schmeckt echten Schwertern ihre Bratwurst nicht. Wilhelm Adrian, der letzte Senfmüller seiner Familie, ist am 21. November im Alter von 91 Jahren gestorben. In dritter Generation hatte er die Schwerter Senffabrik geführt, deren Ursprünge bis ins Jahr 1845 zurückreichen. In den besten Zeiten liefen bis zu 750 Kilogramm der Würze täglich durch die Granitsteine.
Als er sich Ende 1999 zur Ruhe setzte, übernahmen die Nachfolger Frank und Svea Peisert nicht nur Maschinen und Originalrezept. Wilhelm Adrian brachte ihnen alles bei – bis zu den Anekdoten aus seinem langen Berufsleben, die bei Betriebsführungen immer gern erzählt werden.

Gerlinde Heinrich starb am 30. Dezember im Alter von 77 Jahren. © Reinhard Schmitz (A)
Sie war bekannt für ihr Engagement im Bündnis gegen Rechts, beim Schultheater-Festival und für ihr besonderes Auto: Gerlinde Heinrich, langjährige Lehrerin an der früheren Realschule am Bohlgarten, ist am 30. Dezember im Alter von 77 Jahren gestorben.
Die Ehefrau von Professor Carl-Joachim Heinrich, der eine ganze Epoche lang die Konzertgesellschaft leitete, gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Bündnisses gegen Rechts, für das sie oft bei Gedenkveranstaltungen ihre Stimme erhob und die Theatergruppe „gegenwind“ ins Leben rief. Mehr als ein Jahrzehnt lang organisierte die Pädagogin zudem die Schwerter Schultheatertage, bei denen alle Schulen die Vielfalt ihrer Theaterarbeit der Öffentlichkeit vorstellen konnten. Überall in Schwerte bekannt war ihrer alter VW-Käfer (Baujahr 1979), den sie von ihrem Vater übernommen und mit ihren Kindern mit bunten Blumenmotiven bemalt hatte. Ihre Schüler tauften ihn „Wiesenkäfer“.
Reinhard Schmitz, in Schwerte geboren, schrieb und fotografierte schon während des Studiums für die Ruhr Nachrichten. Seit 1991 ist er als Redakteur in seiner Heimatstadt im Einsatz und begeistert, dass es dort immer noch Neues zu entdecken gibt.
