Polizei kann wenig gegen junge Kriminelle tun
Klau-Kids in Schwerte
Bereits 17 Mal seit 1. Januar 2013 haben junge, meist weibliche Kriminelle in Schwerte Bankkunden am Automaten angegriffen - zumindest wurden 17 Fälle der Polizei gemeldet. Mit welcher Masche die Klau-Kids vorgehen und warum die Beamten gegen sie wenig unternehmen können, erklärt eine Sprecherin hier.

Wie brutal auch junge weibliche Klau-Kids vorgehen, zeigt dieses Bild: Die Schwerterin Silke Bruns wurde im Februar in der Volksbank überfallen und dabei verletzt.
Erst am Freitag wurde eine 66-jährige Schwerterin in einer Bank in der Rathausstraße überfallen, 500 Euro wurden ihr gestohlen. Die Täterinnen waren zwei 13 Jahre alte Mädchen. „Viele denken, sie könnten sich gegen zwei junge Mädchen wehren“, sagt Hellmann. Dabei seien die körperlichen Angriffe auf keinen Fall zu unterschätzen. „Die Mädchen sind Profis.“ Das musste die Schwerterin Silke Bruns am eigenen Leib erleben: Mitte Februar wurde sie von zwei Klau-Kids in der Volksbank überfallen - als sie sich wehrte, setzten die beiden Mädchen ihr so sehr zu, dass sie einen Kreuzbandriss davon trug. Doch auch, wenn es in letzter Zeit besonders viele Mädchen sind, die die Überfälle begehen – auch Jungen seien Täter. „Vielleicht ist man bei Mädchen leichtsinniger“, sagt Hellmann. „Das kann ich aber nur vermuten.“
Die beiden Mädchen, die am Freitag an der Rathausstraße zuschlugen, wurden zwar gefasst – flüchteten aber gleich wieder von der Jugendschutzstelle, zu der die Polizei sie gebracht hatte. „Die Kinder werden ja nicht festgenommen“, sagt Ute Hellmann. Folglich dürften sie auch nicht festgehalten werden. Auch dann nicht, wenn sie schon oft auffällig geworden sind. Der Grund: In Deutschland sind Kinder unter 14 Jahren strafunmündig. Das Ziel der Jugendschutzstelle ist es, die Kinder zu versorgen und sich um sie zu kümmern – nicht, sie zu bestrafen. Kinder, die die Polizei normalerweise bei Diebstählen erwischt, bräuchten diesen Schutzraum. Auch, weil ihre Eltern sich häufig nicht genug um sie kümmern. Bei den jungen Täterinnen handele es sich jedoch um eine andere Form der Kriminalität. „Diese Kinder werden angelernt, auch von ihren Erziehungsberechtigten“, erzählt Ute Hellmann. Oft seien sie in Banden organisiert.
Doch wie kann man sich vor den Überfällen schützen? Ute Hellmann rät, beim Geld-Abheben auf ,Abbrechen‘ zu drücken, sobald einem etwas komisch vorkommt. Denn wenn die PIN erst einmal eingegeben ist, haben die Täter leichtes Spiel.