Schwerter Kult-Imbiss schloss vor über 20 Jahren Anna Plath: „Werde heute noch angesprochen“

„Plaths Imbiss“ hat Tradition: „Ich werde heute noch oft angesprochen“
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Vor rund 35 Jahren übernahm Bärbel Plath die Imbissbude ihrer Eltern. Vor 24 Jahren musste der Imbiss schließen. In unserer Umfrage zur leckersten Currywurst in Schwerte war sich die Social-Media-Community einig: Dort habe es eine der leckersten Currywürste in Schwerte gegeben.

Seit Bärbel Plath denken kann, waren die Räumlichkeiten der Hagener Straße 6 in den Händen ihrer Familie. Wo heute der Efes Grill Döner verkauft, hatte Bärbel Plaths Oma ein Feinkostgeschäft. 1964 schmissen ihre Eltern, Lothar und Eva Plath, das Konzept um und verwandelten den Laden in eine Imbissbude. Vom Schnitzel bis zur Currywurst habe es ab diesem Zeitpunkt ein weitreichendes Imbiss-Angebot gegeben, zu dieser Zeit das Einzige in Schwerte. „Das war damals eine Marktlücke, die meine Eltern genutzt haben“, erzählt die 65-jährige Bärbel Plath.

Currywurst mit Pommes

Renner und allseits beliebter Klassiker sei die Currywurst mit Pommes gewesen. „Das wurde tatsächlich am meisten bestellt.“ Ihre Eltern hatten sich eine Stammkundschaft aufgebaut, die täglich gekommen sei, erinnert sich Bärbel Plath. „Die gehörten zum Inventar dazu“, lacht Plath.

Bärbel Plath selbst hatte nie gezögert, den Imbiss zu übernehmen. „Ich bin von der Schule aus mit eingestiegen und habe es dann irgendwann gemeinsam mit meinem Mann übernommen.“

„Imbiss ist heute noch Thema“

Das war 1989. Ihre Tochter Anna war zu diesem Zeitpunkt zwei Jahre alt. Auch sie erinnert sich an die Zeit. Bevor sie in die Schule gekommen ist, sah sie dem Trubel in der Imbissstube vom Kinderwagen aus zu. „Der Imbiss war immer Thema, egal wo ich hinkomme und Menschen meinen Nachnamen lesen, werde ich heute noch auf den Imbiss angesprochen.“ Dann heißt es: „Dein Opa war doch Lothar und dein Vater Uwe.“

Zu viele Dönerläden

Im Jahr 2000 musste Bärbel Plath den Familienbetrieb dann schließen. In den Jahren davor haben immer mehr Dönerläden und andere Imbissbuden eröffnet. Die Stammkunden seien zwar geblieben, „trotzdem gab es plötzlich zu viel Konkurrenz.“

In dieser Zeit sei außerdem ihr Mann erkrankt und Tochter Anna wurde eingeschult. „Alleine hinter der Theke zu stehen, war zu hart. Ich musste mich um anderes kümmern“, erzählt sie. Harte Zeiten habe es aber vorher schon gegeben: „Als Selbstständige musste ich immer überlegen, wie ich das Ganze stemmen und über die Runden bringen konnte.“

Nahbarkeit zur Kundschaft

Es ist die Verbindung zu ihren Kundinnen und Kunden, die sie an ihrem Leben im Imbiss vermisst. „Der Zugang zu den Kunden hat mir besonders Spaß an der Arbeit gemacht.“ Bei Todesfällen habe sie mit getrauert, bei Geburten mitgefiebert und den Alltag vieler Schwerterinnen und Schwerter geteilt: „Ich durfte am Leben so vieler Menschen teilnehmen“, erzählt sie dankbar.

Currywurst zu Hause

Für die Familie Plath gibt es seither keinen Imbiss in Schwerte, den sie gerne besuchen. Ihr Vorteil: „Alles, was es früher in meinem Imbiss gab, mache ich heute zu Hause“, lacht Bärbel Plath.

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