Peter Thettayil gründete Schule in Indien Deutschunterricht für Krankenschwestern

Peter Thettayil gründete Schule in Indien: Deutschunterricht für Krankenschwestern
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Peter Thettayil hat ein straffes Programm hier in Europa. Gut, der Besuch bei einer Papst-Audienz in Rom war eher privat, grundsätzlich ist der Mann aus Südindien aber beruflich hier. Auch in Schwerte wirbt er für seine Anliegen und die sind vielfältig. Denn Peter Thettayil ist der Chef einer Nichtregierungsorganisation namens The Andhyodaya, die sich um Umweltschutz und Soziale Belange in Indien kümmert.

Adimaliverein an Bord

In Schwerte ist er auf Einladung des Adimalivereins. Denn mit dem will der umtriebige Aktivist kooperieren. Aber auch mit Bundestagsabgeordneten und Administrationen von Kommunen hat er Termine. Thettayil hat etwas im Angebot, um das Bundesarbeitsminister Hubertus Heil jüngst noch mit aufwendigen Reisen geworben hat. Peter Thettayils NGO hat nämlich eine Deutschschule in Südindien gegründet.

Die Schülerinnen und Schüler dort seien überwiegend gut ausgebildete Krankenschwestern, Ingenieure oder sogar Ärzte. Allesamt Menschen, die gerne in Deutschland arbeiten würden und sich auch schon darauf vorbereiten. Eine Win-win-Situation sei das, sagt er. Denn Deutschland sucht Fachkräfte und Indien habe die zu bieten. Und dann schließt er gleich einen kleinen Werbeblock an: „Weltberühmt seien die Krankenschwestern aus Kerala.“

Der Ausbildungsstand von Pflegepersonal in Indien ist gut oder "world famous" wie Peter Thettayil sagt. Hier eine Aufnahme aus dem Morningstar Hospital in Adimali, das von einem Schwerter Verein unterstützt wird.
Der Ausbildungsstand von Pflegepersonal in Indien ist gut oder „world famous“, wie Peter Thettayil sagt. Hier eine Aufnahme aus dem Morningstar Hospital in Adimali, das von einem Schwerter Verein unterstützt wird. © Heiko Mühlbauer (A)

Das Peter Thettayil bei seiner Europa-Tour in Schwerte gelandet ist, hat etwas mit dem Sitz der Organisation The Andhyodaya zu tun. Die ist nämlich unweit von Adimali beheimatet. Und beim letzten Besuch des Vereins „Hilfe für Adimali“ in Indien besuchte man die neue Deutschschule dort. Auch um den Schülerinnen und Schülern eine Möglichkeit zu bieten, auf Deutsch mit den Besuchern zu diskutieren.

Die Deutschschule ist das jüngste Projekt der Organisation, die vor 30 Jahren mit dem Investment in regenerative Energien begann. „Damals gab es nur zwei Organisationen dieser Art in Kerala, heute sind es Hunderte“, erzählt er. Doch neben der Versorgung mit günstiger und umweltfreundlicher Energie ergab sich ein weiteres Feld für Hilfe. Denn beim Handel mit CO2-Zertifikaten für Bio-Gas-Anlagen macht die Organisation einen Gewinn, der dann wiederum an die beteiligten Bauern der Region ausgezahlt wird.

Zehn Tage in Schwerte

Sechs Wochen ist Peter Thettayil in Europa, zehn Tage davon in Schwerte. Hier will er nicht nur dafür werben, dass Unternehmen aus Deutschland Fachkräfte aus Indien anheuern, sondern auch dafür dass Menschen aus Deutschland in Indien Deutschunterricht an seiner Andhyodaya German Academy geben.

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