Mit Mundschutz, Schutzbrille und Einmalhandschuhen haben sich Simone van Klev (l.) und Ankica Engelbracht im Marienkrankenhaus ausgerüstet. Doch neben den Hygienemaßnahmen hat die Klinik auch einen Notfallplan, wenn zu viele Mitarbeiter krank werden. © Reinhard Schmitz
Covid-19
Omikron-Welle: So bereitet sich Schwerte auf Personalausfälle vor
Die Omikron-Welle rollt auch über Schwerte hinweg. Täglich gibt es neue Höchststände an Infektionen. Wie bereiten sich Polizei, Krankenhaus und Feuerwehr auf Personalausfälle vor?
Die Omikron-Welle soll nach Expertenschätzung ihren Scheitelpunkt Mitte Februar erreichen. Bis dahin müssen Firmen und Behörden mit krankheitsbedingten Ausfällen von Personal im großen Stil rechnen.
Wir haben bei Feuerwehr, Polizei und Krankenhaus nachgefragt, wie man dafür sorgen will, dass der Betrieb aufrecht erhalten werden kann.
Marienkrankenhaus hat Pläne für den Notfall
Das Marienkrankenhaus hat einen abgestuften Plan, um den Betrieb zu sichern. Sprecher Detlev Schnitker hierzu: „Wir haben ein Personal-Ausfallmanagement und können derzeit die Ausfallzeiten noch gut kompensieren. Wir fahren wie Ex-Kanzlerin Merkel ‚auf Sicht‘.“
Das bedeutet, derzeit sei die Situation noch beherrschbar, aber natürlich wisse keiner, wie es in den nächsten Tagen aussieht. Jens Honert, Pflegedienstleiter: „Derzeit sind wir noch mit einem blauen Auge davon gekommen.“
Erst als letzte Maßnahme werden Stationen geschlossen
Das Ausfallmanagement bedeutet, dass erst ganz am Ende der Maßnahmen Stationen geschlossen werden müssen. Vorher greife man auf eine Reihe von anderen Handlungsoptionen zurück. So würden Mitarbeiter aus der Freizeit zurück rekrutiert, oder bei der Unterbringung der Patienten etwas angepasst.
„Im Notfall muss auch über die Verlängerung von Dienstzeiten nachgedacht werden“, so Schnitker. Einen wirklichen Notfallbetrieb hatte das Krankenhaus während der kompletten Corona-Krise noch nicht.
Die Feuerwehr setzt auf Maske. © Feuerwehr Schwerte (Archiv)
Stadt setzt auf Home-Office
Bei der Stadt setzt man in vielen Bereichen auf das Home-Office, wie Sprecher Ingo Rous erklärt. „Die Stadt Schwerte handelt nach den Bestimmungen der aktuellen Coronaschutzverordnung, berücksichtigt die bekannten Hygieneregeln und reduziert dort, wo es möglich ist, Kontakte. So befinden sich Mitarbeitende in den Rathäusern in aller Regel wechselnd im Home-Office, wenn sie sich ein Büro mit einem Kollegen oder einer Kollegin teilen.“
Feuerwehr sagt Mannschaftabende und Übungen ab
Bei der Feuerwehr, bei der die Dienstbereitschaft lebenswichtig ist, setzt man auf Maskenpflicht. „Bei der Freiwilligen Feuerwehr sind bis auf Weiteres Mannschaftsabende und Übungsdienste ausgesetzt“, so Stadtsprecher Rous.
Bei der Müllabfuhr und dem Baubetriebshof erfolgt die Einteilung von Besatzungen täglich. Der Dienstbeginn, zum Beispiel bei der Müllabfuhr, erfolgt alle 15 Minuten, also zeitversetzt.
Polizei will mit „Maßnahmenkonzept“ reagieren
Deutlich vager waren die Angaben der Polizei: Sollte es personelle Engpässe geben, wird die Kreispolizeibehörde Unna mit einem Maßnahmenkonzept reagieren, „um die polizeilichen Aufgaben Gefahrenabwehr und Strafverfolgung aufrecht zu erhalten“.
Man halte sich zudem strikt an die Vorgaben aus der Handlungsempfehlung für die Pandemievorsorgeplanungen der Polizeibehörden des Landes NRW. „Mit dieser Vorgehensweise kam es bislang zu keinen erheblichen Beeinträchtigungen unserer täglichen Arbeit.“
Wasserwerke können 40 Prozent Ausfall kompensieren
Die Wasserwerke Westfalen sind sich sicher, die Wasser-Versorgung aufrecht erhalten zu können. Im Laufe der Pandemie habe man viele Erfahrungen gesammelt und Notfallpläne erarbeitet.
Im Falle einer infektionsbedingten Personal-Knappheit werde das verfügbare Personal vorrangig in Betrieb und Leitstelle eingesetzt. „Wir können noch voll arbeiten, wenn 40 Prozent der Mitarbeiter ausfallen“, sagt Sprecherin Tanja Vock.
Sollte es noch härter kommen und mehr Mitarbeiter ausfallen, könnten im Gebäude Quarantäne-Bereiche eingerichtet werden. Dann könnte Angestellte, die in Quarantäne sind, aber keine Symptome zeigen, trotzdem arbeiten.
Tanja Vock rechnet aber nicht damit, dass es soweit kommt, weil die Wasserversorgung in den Bereich „kritische Infrastruktur“ fällt, in dem für Betroffene kürzere Quarantäne-Zeiten gelten und Mitarbeiter schneller zurück kommen können.
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