Essen in Schichten soll bald Geschichte sein Friedrich-Kayser-Schule bekommt OGS-Anbau

Essen in Schichten ist bald vorbei: Friedrich-Kayser-Schule bekommt OGS-Anbau
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Ein neuer Essensraum soll die Offene Ganztagsschule (OGS) an der Friedrich-Kayser-Grundschule (FKS) in Schwerte zukünftig erweitern. Dort ist es momentan viel zu eng – die Kinder nehmen ihr Mittagessen in mehreren Schichten zu sich, weil nicht alle gleichzeitig Platz finden.

Aus der Beschlussvorlage für den Ausschuss für Planen, Bauen und Wohnen, der am 13. Dezember 2023 getagt hatte, geht hervor: Immer mehr Kinder werden in Zukunft dort betreut werden – denn ab 2026 gilt ein aufsteigender Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz, der zunächst für die Eingangsklassen, und bis 2029 dann für alle Jahrgangsstufen gilt. Ein größeres Gebäude muss her. „Durch die insgesamt in den letzten Jahren gestiegenen Anmeldezahlen in der Offenen Ganztagsbetreuung (OGS) ist ohnehin bereits jetzt die Raumsituation der Friedrich-Kayser-Schule vollumfänglich ausgeschöpft“, heißt es.

Mit dem ab 2026 kommenden Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an den Grundschulen, beginnend mit der ersten Klasse, sei mit einer weiteren Zunahme der Anmeldezahlen zu rechnen. Insbesondere die Verpflegung könnte bei steigenden Anmeldezahlen „nicht mehr angemessen“ in den vorhandenen Räumlichkeiten sichergestellt werden. „Aus diesem Grund wird vorgeschlagen, den erforderlichen zusätzlichen Raumbedarf über einen Anbau zu realisieren“, erklärte Baudezernent Christian Vöcks.

Standorte geprüft

In einem neuen Essensraum könnten bis zu 100 Kinder untergebracht werden. Bei 120 Quadratmetern schätze man mit Kosten von 850.000 Euro. Für den genauen Standort des Anbaus hatte man mehrere Möglichkeiten geprüft – und wieder verworfen:

  • Ein Anbau nördlich des Schulgebäudes auf dem hinteren Schulhof zur Sparkasse sei nicht geeignet. Der Grund: Darunter liegt eine Tiefgarage, die Belastung sei statisch nicht möglich.
  • Ein Erweiterungsbau auf dem Parkplatz sei nicht möglich – aufgrund zu geringer Kapazitäten an Stellflächen in der Umgebung, einer sehr schlechten Anbindung zur Schule und wegen eines problematischen zweiten Rettungswegs der Kellernutzung.
  • Eine Aufstockung der vorhandenen Gebäude sei statisch schwer realisierbar und für die Erfordernisse nicht geeignet.

Als letzte und geeignetste Platzierung sei die direkte Anbindung an das bestehende OGS-Gebäude in Richtung Stadtpark als Ergänzung des Essensraumes im Erdgeschoss des Gebäudes geprüft worden. „Dieser Standort ist sowohl baulich geeignet also auch funktional zu empfehlen, da der vorhandene Essensraum unmittelbar erweitert werden kann. Die vorhandene Küchenzeile soll im Bestandsgebäude erhalten bleiben“, steht in der Beschlussvorlage.

Pläne zeigen den geplanten Anbau an das OGS-Gebäude der Friedrich-Kayser-Schule in Schwerte.
An dieser Stelle ist der Anbau an das OGS-Gebäude geplant. © Repro Stadt Schwerte

Schulhof wird kleiner

Doch bei dieser Variante verkleinert sich automatisch die Schulhoffläche. Mehrere Fraktionen, unter anderem Michael Rotthowe (Grüne), Thomas Keuthen (sachkundiger Bürger für die WfS) und Jon Lennart Wulff (sachkundiger Bürger für die CDU), argumentierten daher in der Ausschuss-Sitzung für eine Teilnutzung des Stadtparks als Ersatz für die verlorene Schulhoffläche.

Christian Vöcks argumentierte dagegen: Von den Richtlinien her müsse der Schulhof nicht erweitert werden. Es sei nicht möglich, den Stadtpark als Schulhof zu nutzen. Alte Gräber liegen darunter. Man werde die Schule in alle weiteren Planungsschritte einbinden.

Laut Schulentwicklungsplan besuchen zurzeit 184 Kinder die Friedrich-Kayser-Grundschule. Die Einschulungszahlen stiegen von 34 (2018) auf 46 (2022) an. In der Sitzungsvorlage der Ratssitzung vom 20. Dezember heißt es, dass im Hinblick auf den Rechtsanspruch Ganztagsbetreuung „die meisten Grundschulen räumlich gut aufgestellt“ seien. „Lediglich an ein paar Grundschulen besteht noch Verbesserungsbedarf in der Kapazität der Mittagsessensplätze.“ So auch an der FKS.

Nach derzeitiger Einschätzung sind die Kosten für den Anbau vollumfänglich förderfähig; der städtische Eigenanteil beträgt 15 Prozent. Der Schulausschuss stimmte mehrheitlich (mit zwei Enthaltungen von FDP und Freie Stimmen für Schwerte) für den OGS-Anbau.

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